Zweibrücken Sprung ins Arbeitsleben geschafft

Übermorgen, Samstag, endet der zweite Durchgang der „Ingenieurwissenschaftlichen Qualifizierung“ für Geflüchtete und Zugewanderte (IAQ) am Hochschul-Standort Zweibrücken. Die Hochschule vermeldet einen Erfolg: 13 von 15 Teilnehmern sei der berufliche Einstieg entsprechend ihrer Qualifikation gelungen.

Integration von Geflüchteten und Fachkräftesicherung in der Region: Beides ist Ziel der „Ingenieurwissenschaftlichen abschlussorientierten Qualifizierung“ auf dem Zweibrücker Kreuzberg. Über den Zeitraum eines Jahres bietet die Hochschule Ingenieuren und anderen Fachkräften fachliche Weiterbildung an und dazu, wie mehrfach berichtet, eine Einstiegsmöglichkeit in den deutschen Arbeitsmarkt. Den aktuellen Kurs schließen 15 Fachkräfte aus Syrien, dem Iran und weiteren Ländern ab. 13 von ihnen haben laut Hochschule bereits den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt geschafft und arbeiten künftig als IT-Fachleute oder Techniker bei regionalen Unternehmen. Eine Teilnehmerin steigt durch ihre Schwangerschaft später ein. Von dem Projekt profitierten nicht nur die Menschen selbst, sondern ebenso das Land Rheinland-Pfalz, erklärt Hochschul-Präsident Hans-Joachim Schmidt. Denn viel zu häufig komme es vor, dass qualifizierte Zugewanderte in Hilfsjobs landeten, obwohl die deutsche Wirtschaft Bedarf an Menschen mit ingenieurwissenschaftlichen Abschlüssen habe. Auf dem Programm standen neben Fachsprachkursen auch Themen wie Arbeitskultur in Deutschland, Projektmanagement und Präsentationstechniken. „Ziel ist es, die Studierenden dort abzuholen, wo sie stehen“, verdeutlicht Projektleiterin Silke Weber. Hier setze man mit der sogenannten Anpassungsqualifizierung an. Im Blick habe die Hochschule aber auch immer die Anforderungen der Unternehmen, mit denen man in engem Kontakt stehe. In der sechsmonatigen Praxisphase sammelten die Teilnehmer Erfahrungen in Unternehmen und vertieften gleichzeitig ihre Kompetenzen. „Das Praktikum hat mir nicht nur eine Brücke in die Arbeitswelt gebaut, sondern auch eine in die Lebenskultur in Deutschland“, sagt Abd Algabbar Almustafa. Der Elektrotechnik-Ingenieur aus Syrien erhielt bereits während der Praxisphase eine Festanstellung beim Unternehmen Trauth & Jacobs in Kallstadt. Im nächsten Monat startet ein neuer Durchgang des Qualifizierungsprogramms mit 16 Teilnehmern. Mit dem Projekt ist die Hochschule Partner im IQ-Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Partner sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit. Die Abschluss-Zertifikate überreicht Hochschul-Präsident Schmidt übermorgen, Samstag, im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg.

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