Zweibrücken Sogar ein Sieger-Selfie

Marc-Robin Eisel (Mitte) findet die Lücke in der Abwehr.
Marc-Robin Eisel (Mitte) findet die Lücke in der Abwehr.

«Zweibrücken.» Mit Mannschaften aus Bayern, die als Außenseiter anreisen, tun sich die A-Junioren-Handballer des SV 64 Zweibrücken schwer. So war das auch im Bundesligaspiel gegen den VfL Günzburg. Der SV zeigte nicht die richtige Einstellung, wollte die Aufgabe spielerisch lösen und wurde bestraft. 26:29 (11:14) verlor Zweibrücken.

Auf ein Selfie mit dem Weltmeister, Zweibrückens Co-Trainer Christian Schwarzer, hatten die Günzburger vor dem Spiel gehofft. Ihr Selfie bekamen sie. Dass es sogar ein Sieger-Selfie wurde, „ist wirklich unglaublich“, bekannte Günzburgs Trainer Ludwig Jahn. Den Grund für den überraschenden Erfolg seines Teams hatte er schnell ausgemacht: „Im Angriff haben wir schon oft gute Leistungen gezeigt. Aber wir haben zum ersten Mal in dieser Saison gut verteidigt.“ Die Zweibrücker hatten sich die Niederlage letztendlich selbst zuzuschreiben. SV-Trainer Björn Stoll machte vor allem Mängel im Umschaltspiel dafür verantwortlich. „Wir haben uns kaum Chancen auf Gegenstöße erarbeitet und wenn, dann haben wir sie bestenfalls halbherzig gespielt“, kritisierte er und hatte wohl Szenen im Kopf wie diese im zweiten Durchgang: Seltener Ballgewinn der SV-Abwehr, aber Philip Meiser übersieht den zum Gegenstoß gestarteten Marc-Robin Eisel. Deutlich konsequenter spielten die Günzburger ihre Gegenstöße. Sie operierten mit langen Bällen, die gegen die Zweibrücker, die nicht oder bestenfalls halbherzig zurückliefen, zu entscheidenden Treffern führten. Ganz bitter, aber symptomatisch, waren die zwei letzten Spielminuten der ersten Halbzeit. 11:11 stand es. Günzburgs Bester, Frieder Bandlow, durfte unbehelligt aus dem Rückraum treffen. Auch SV-Torwart Norman Becker war kein Rückhalt, achtete nicht auf die Wurfbild-Ansagen von Christian Schwarzer. Der VfL erzielte aus dem Rückraum Tore nach Belieben. Nach dem 11:12 traf Eisel den Pfosten, im Gegenzug baute Stephan Jahn die Führung auf 13:11 aus. Der SV verlor im Angriff den Ball, niemand hatte Lust, zurückzulaufen. Bandlow erhöhte acht Sekunden vor dem Halbzeitpfiff auf 14:11. Im zweiten Durchgang kämpften die Zweibrücker, allen voran Eisel und Kian Schwarzer. Schwarzer traf zum 21:21-Ausgleich (52.). Die Hoffnung, das Spiel noch drehen zu können, zerstob, weil die Deckung löchrig blieb. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Becker - Ihl (1), Eisel (8/1), Scholly - Meiser (5), Dettinger (4) - Schwarzer (6) - Meister (2) VfL Günzburg: Chikh - Jahn (6), Rembold (3), Bandlow (9/2) - Stegmann (7), Seel-Mayer - Ruchti (3) - Rosenberger (1), Dück, Steck, Pröbstle, Pfetsch Spielfilm: 6:6 (18.), 8:7 (23.), 8:10 (26.), 11:11 (28.), 11:14 (Hz.), 13:18 (40.), 17:21 (45.), 21:21 (51.), 22:24 (55.), 26:27 (59.), 26:29 (Ende) - Zeitstrafen: 3:5 - Siebenmeter: 1/1 – 3/2 - Beste Spieler: – Bandlow - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Bertram/Deyer (Mainz).

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