Zweibrücken Sieg für „e Zweebrigger Grodd“

Schreibt prima: Prosa-Siegerin Bärbel Philippi.
Schreibt prima: Prosa-Siegerin Bärbel Philippi.

Sie nahm erstmals an einem Dialektwettstreit teil und ging gleich als Siegerin aus dem 32. Mundart-Wettbewerb Dannstadter Höhe hervor: Bärbel Philippi aus Plaidt, die – wie sie von sich sagt – „e Zweebrigger Grodd“ (Buch: „Mir Trimmerkinner“, 2016) geblieben ist, überzeugte die Jury des Mundart-Wettbewerbs mit ihrem Prosa-Beitrag „De Schdrooßekehrer Schdalder“.

Diese Worte der Eltern dürften schon viele gehört haben: „Wenn du in der Schule keine guten Noten bekommst, wirst du wie ... “ Die frei gelassene Lücke lässt sich mit Beispielen vermeintlich am Leben gescheiterter Personen aus dem persönlichen Umfeld beliebig füllen. Eine solche Episode bildet die Grundlage für Philippis Prosa-Text „De Schdrooßekehrer Schdalder“. Es geht um die Begegnung des titelgebenden Straßenkehrers mit dem Sohn eines Arztes, der in der Zweibrücker Fruchtmarktstraße residiert. Dem Straßenkehrer fällt auf, dass der Junge ihn „vun alle Seide aus bedrachd un beobachd“. Als der Kleine verrät, dass er der Sohn des Mediziners ist, zählt der Ältere schnell eins und eins zusammen. „Hasche in de Schul ned gelernd un geschdern e schlechdie Nood mid heem brung? (...). Un dann had dei Babba zu der gesaad, wenn de ned lerne dädschd un nur schlechde Node mid heem bringschd, wersche genauso e Schdrooßekehrer wie de ald Schdalder? Un had der uffgedrah, dasse misch mo angugge solschd“, schlussfolgert der Straßenkehrer ganz richtig. Doch der Mann entpuppt sich als schlagfertig und dreht den Spieß um. Sein Vater, erklärt er dem Schüler, wisse, dass keine Patienten mehr zu ihm in die Praxis kämen, würde er nicht jeden Tag den Dreck davor wegkehren. Und dann müsse auch sein Papa als Straßenkehrer arbeiten. Deshalb habe er, Stalter, sich gleich dafür entschieden. Weswegen er dem Medizinersprössling mit auf den Weg gibt: „Du werschd ab heid immer eifrisch lerne, dassde mol e schlauer Schdrooßekehrer werre duschd!“

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