Zweibrücken Schlecht vorbereitet, viele Verletzte, inkonstant
ZWEIBRÜCKEN. Dass die Runde schwer werden würde, war den Verantwortlichen beim SV 64 Zweibrücken vor dem Start in die neue Runde der Dritten Liga Süd klar. Noch konsequenter als in den vergangenen Jahren setzten die Zweibrücker auf sehr junge Spieler. Nach nur einem sportlichen Sieg, dem letzten Tabellenplatz zum Vorrundenende und unnötig liegen gelassenen Punkten bleibt als Erkenntnis: Es hat schon Erfahrung gefehlt.
Allerdings, so selbstkritisch waren Trainer Tony Hennersdorf und seine Spieler am Ende der Vorrunde, zählt diese Tatsache nicht mehr als Ausrede. Beispielsweise habe sich mit Tom Grieser in den vergangenen Wochen ein A-Jugend-Spieler zu einem der wichtigsten Abwehrspieler beim SV entwickelt, sagt Hennersdorf. Bitter war, dass es die Zweibrücker Löwen nicht schafften, gegen die Konkurrenten im Abstiegskampf zu punkten. Am meisten schmerzte die Heimniederlage gegen die VTV Mundenheim. Geschuldet war sie einer unterirdisch schlechten Leistung. In anderen Partien, beispielsweise in Hochdorf, war erkennbar, dass die Zweibrücker wollen, dass ihnen aber über volle 60 Minuten die Mittel fehlen. „Uns war schon bewusst, dass wir in der Liga nur bestehen können, wenn wir als Mannschaft unsere gute Leistung abrufen“, sagt SV-Trainer Hennersdorf. Das gelang zu selten. „Irgendetwas hat immer nicht gepasst“, rekapituliert der Coach. Mal passte die Torhüterleistung nicht, dann hielten die Jungs zwischen den Pfosten gut, dafür trafen die Außen nicht. Mal trafen die Außen, dafür zeigte der Rückraum erhebliche Abschlussschwächen. Und waren Außen und Rückraum gut drauf, schwächelte der Kreis. „Wir sind nicht in der Lage, diese Positionsausfälle zu kompensieren“, weiß Hennersdorf. Neben der fehlenden Erfahrung schlug die unterirdisch schlechte Vorbereitung zu Buche. „Bei allem Verständnis, aber dass ständig ein anderer Spieler wegen Urlaubs in der Vorbereitung fehlt, ist nicht mehr darstellbar, wenn man in der Dritten Liga eine Chance haben will“, sagt Hennersdorf. Dazu gesellte sich Verletzungspech. „Mir fällt kein Spiel ein, in dem wir mal vollzählig waren. Am nächsten dran waren wir gegen Kronau/Östringen II, und das haben wir gewonnen“, resümiert Hennersdorf. Er möchte das Verletzungspech aber nicht als Ausrede für die schwache Hinrunde gelten lassen. „Nur ein Sieg, das ist natürlich enttäuschend“, bekennt er. Dass der SV 64 mit vier Pluspunkten in die Rückrunde geht, ist allein der Tatsache geschuldet, dass Fürstenfeldbruck in mehreren Begegnungen, auch in Zweibrücken, einen Spieler einsetzte, der nicht spielberechtigt war. Wie sehr die verkorkste Vorbereitung die Saison beeinflusste, zeigte sich im Verlauf der Hinserie. Neuzugang Dennis Götz, krankheitsbedingt ohne Vorbereitung, musste danach erst mal Kondition und Spielpraxis sammeln, ließ mit besser werdender Konstitution ahnen, dass er mit seiner Stärke im Duell Eins-gegen-Eins in vielen Partien, die zu Beginn verloren wurden, ein wichtiger Spieler gewesen wäre. Gerade in der Anfangsphase avancierte Nils Wöschler fast zum Alleinunterhalter im Rückraum. Darauf stellten sich die gegnerischen Abwehrreihen dann aber schnell ein. Die größte Baustelle: die halbrechte Rückraumposition, wo der Weggang von Robin Egelhof eine Riesenlücke hinterließ. Dass die nicht gänzlich geschlossen werden könnte, war klar. Niklas Bayer hatte zudem zum Saisonstart ein Leistungstief. Als er sich aus dem befreit hatte, musste er wegen einer Fußverletzung zwei Monate pausieren. Neuzugang David Oetzel, aus der Oberliga gekommen, tat sich mit der Umstellung auf die Dritte Liga schwer. Im Pokal ließ er zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend erkennen. Mit ein Grund, warum das SV-Team auf eine erfolgreichere Zukunft und Rückrunde hofft. Vorrunde in Zahlen 15 von 30 Spielen bestritten, Platz 16, zwei Siege (einer am grünen Tisch), 14 Niederlagen Höchster Sieg: 26:23 gegen SG Kronau/Östringen II - Höchste Niederlage: 19:35 bei TGS Pforzheim - Bester Torschütze: Nils Wöschler (86/14).