Rheinpfalz-Sommerredaktion Reiner Hohn: Kakteenfarm auf Teneriffa

Dort, wo andere Leute Ferien machen, betreibt Reiner Hohn eine Gärtnerei mit mittlerweile 30 Mitarbeitern.
Dort, wo andere Leute Ferien machen, betreibt Reiner Hohn eine Gärtnerei mit mittlerweile 30 Mitarbeitern.

„Wenn ich bis 2024, zum Ende der Legislatur, noch gesund bin, werde ich 30 Jahre Bürgermeister in Hornbach gewesen sein. Dann ist es aber auch genug“, sagt Reiner Hohn, der vor zwei Wochen 74 Jahre alt wurde.

Nicht nur zur Urlaubszeit, sondern in regelmäßigen Abständen reist der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis Südwestpfalz auf die Sonneninsel Teneriffa. Und das nicht zum Spaß: Dort, wo andere Leute Ferien machen, betreibt er eine Gärtnerei mit mittlerweile 30 Mitarbeitern. Auf großen Feldern wachsen dort Tausende von Kakteen heran: „Die hatte ich früher für meine Hornbacher Gärtnerei von Lieferanten zugekauft. Inzwischen produziere ich sie auf Teneriffa selbst – für Kunden bis nach Dänemark und Holland.“ Und bis nach Hornbach, wo Sohn Thomas anno 2007 den väterlichen Gärtnereibetrieb übernommen hat.

Wenn Hohn sein Amt als Bürgermeister demnächst in jüngere Hände übergibt, „werde ich mehr Zeit für die Gärtnerei auf Teneriffa haben“, sagt er. Deren Keimzelle war eine Finca, die Hohn im Jahre 1996 erworben hatte – damals schon mit der Absicht, auf der Kanareninsel in die Kakteenzucht einzusteigen.

Beide geschäftlichen Standbeine in Hornbach, die Reiner Hohn einst aufgebaut hatte, bleiben in der Familie. Steht die Gärtnerei heute in der Verantwortung des Sohnes Thomas, so wird seine zweite Gründung, der volkstümliche Mistel-Musikverlag, inzwischen von Tochter Sandra geführt.

Im Rückblick auf die vergangenen knapp vier Jahrzehnte in der Lokalpolitik zeigt Hohn sich stolz darauf, „wie es uns seit der Zeit meiner Amtsvorgängerin Lina Lauer gelungen ist, die Infrastruktur in Hornbach auf Vordermann zu bringen.“ So habe man den Einwohnerschwund seit den 90er Jahren gestoppt. „Wir haben ja alles hier am Ort“, zählt der Bürgermeister verschiedene Arztpraxen und Einrichtungen wie Apotheke, Supermarkt und bald auch eine psychosomatische Klinik auf. „Wir haben konsequent auf Historie, Tourismus und Wanderwege gesetzt – wer hätte damals gedacht, dass wir heute mit dem Klosterhotel in den Top 100 der deutschen Tagungshotels ankommen würden?“

Um die Kommunalpolitik der kommenden Jahre ist es Reiner Hohn nicht bange. „In unserem Stadtrat geht es immer um Hornbach, nicht um Parteipolitik. Obwohl im Rat fünf Parteien sitzen, fallen 98 Prozent der Entscheidungen einstimmig. Im Rat sind Leute von 30 bis 76 Lebensjahren vertreten. Und sechs der 16 Stadtratsmitglieder sind Frauen.“

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