Zweibrücken Raum Zweibrücken: Gastro-Führer listen ausgezeichnete Restaurants auf

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Wer im Raum Zweibrücken gut essen gehen will, hat einige Möglichkeiten.

„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst“ hat der französische Autor und Diplomat François de La Rochefoucauld gesagt. Wer wissen will, wo man so richtig genießen kann, findet die Antwort in gängigen Restaurantführern. Die aktuellen Ausgaben von Michelin, Varta, Aral und Co. listen im Verbreitungsgebiet der Zweibrücker Rundschau etwa ein Dutzend ausgezeichneter Gastronomiebetriebe auf. Sterne-Restaurants gibt es in Webenheim und in Pirmasens.

In Zweibrücken segelt die Fasanerie mit dem Esslibris noch immer als Flaggschiff der gehobenen Gastronomie; im Zweibrücker Land haben das Hornbacher Refugium und das Maßweiler Restaurant Borst die Nase vorn. Das scheint im Vergleich zu den Bewertungen im vergangenen Jahr ebenso unverändert wie die besondere Qualität der mit Michelin-Stern ausgezeichneten Betriebe von Cliff Hämmerle in Webenheim und Vjekoslav Pavic in Pirmasens. Nachweise finden sich in den diversen Restaurant-Guides, die wiederum in nationalen Ranglisten zusammengeführt werden.

"Herzliche Gastgeber und regionale Küche"

Als besonders professionell und objektiv gilt noch immer der französische Guide Michelin. Den erstmals im Jahr 1900 – damals noch als Werkstatt-Wegweiser für frühe Automobilisten – herausgekommenen Urvater aller Restaurantführer bezeichnet der Zweibrücker Christoph Krück als die „rote Bibel“ der Gastro-Kritik. Zur Begründung führt der Küchenchef und Inhaber des Storchennests in der Landauer Straße Inspektoren an, die neben den inkognito auftretenden Test-Essern Küche und Konzepte in Augenschein nehmen. Gäste orientieren sich häufig an deren Erkenntnissen, meint Krück. Dem Storchennest bescheinigt der Michelin herzliche Gastgeber, charmante Räume und eine regionale Küche. Dem Landhaus der Fasanerie attestiert der klassische Restaurantführer ländlich-gemütliches Flair. „Ambitionierte klassische Küche“ erkennen die Michelin-Kritiker bei Harry und Monika Borst in Maßweiler. Eine rundum empfehlenswerte Karte habe das Webenheimer Restaurant Landgenuss – dem die Experten zugleich einen Bib Gourmand für „frische Küche mit exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis“ zuerkennen. Im Wiesbacher Hof entdeckten sie „traditionell-saisonale Gerichte“, die der Besucher „dank ruhiger dörflicher Lage auch gerne auf der schönen Terrasse hinterm Haus“ verzehren könne.

Spärlich nüchterne Bewertungen

Spärlich-nüchterne Bewertungen kennzeichnen das rote Buch, das selbst den Platzhirschen nur dezentes Lob zollt. „Die Küche überzeugt mit Produktqualität, Finesse und Kraft und orientiert sich an der Saison“, beschreibt der Michelin die Pirmasenser Brasserie. „Die Gäste schätzen die produktbezogene klassische Küche, die von Gefühl und Können zeugt“, heißt es über Hämmerles Barrique in Webenheim. Beinahe großzügig vergibt der Michelin den im vergangenen Jahr eingeführten „Teller“ für „eine Küche von guter Qualität“. Deutlich seltener erscheint der Hinweis auf eine „besonders attraktive Weinkarte“. Mit ihm dürfen sich das Storchennest und das Restaurant Kunz im Pirmasenser Stadtteil Winzeln schmücken, aber auch das mit einem Bib Gourmand ausgezeichnete L’Argousier in Volmünster. Trotz Platz 544 in der französischen Rangliste ist das Lokal in unserer Grafik nicht aufgeführt, weil es in den deutschen Führern nicht vorkommt.

Von Gastronomen und Fachjournalisten geschätzt

Berüchtigt für süffisant-kritische Kommentare ist der Restaurantführer von Henri Gault und Christian Millau. Das erstmals vor 49 Jahren erschienene gelbe Buch der beiden Journalisten werde von Gastronomen und Fachjournalisten geschätzt, heißt es in der Szene. Kunz in Winzeln sagt der Gault-Millau nach, der Inhaber wolle es allen recht machen, vom Messebesucher über den Gourmet bis zur Familie mit der kleinen Privatfeier. Das provoziere aufgeblähte Karten. Vor dem Hintergrund einer 13-Punkte-Bewertung („sehr gute Küche“) im Gault-Millau kann Eric Kunz mit seinem Konzept allerdings nicht völlig falsch liegen. Der „Große Guide“ beschränkt sich auf knappe Anmerkungen. „Chefkoch Jürgen Süs versteht es, den Gästen auch abseits seiner aromenstarken, mediterran inspirierten Küche Speisen zu zaubern, die mit Kreativität und Präzision überzeugen“, führt der grüne Restaurantführer zum Zweibrücker Esslibris aus. Martin Opitz, dem Küchenchef des Hornbacher Refugium, bescheinigt der Guide, er bevorzuge heimische Zutaten, die das jahreszeitliche Warenangebot widerspiegeln, und er verarbeite sie mit Achtung vor dem Produkt, mit Können, Fantasie und einem feinen Gespür für ausbalancierte Aromen und Texturen.

Kaum ausführliche Bewertungen

Ausformulierte Bewertungen sucht man im Varta-Führer und im Schlemmer-Atlas fast durchweg vergeblich. Als Ausnahme erscheint hier das Webenheimer Barrique. Blieskastel sei wegen der Heilig-Kreuz-Kapelle und des Gollensteins ein Wallfahrtsort, heißt es im Schlemmer-Atlas. Mit dem Barrique gebe es überdies einen Genusstempel: „Hier erfindet Cliff Hämmerle den Genuss immer wieder neu.“ Blumige Formulierungen ersetzen nicht das persönliche Verkosten vor Ort. Restaurantführer liefern Liebhabern von schmackhaftem Essen Hinweise und Tipps für gute Adressen. Im französischen Bitsch führt Lutz Janisch im Le Strasbourg ebenfalls einen Michelin-Stern. Das nächstgelegene Drei-Sterne-Restaurant ist das Gäste-Haus Klaus Erfort in Saarbrücken. Dass es in Zweibrücken kein Sterne-Lokal mehr gibt, erklärt Christoph Krück damit, dass ein Stern auch eine Last für den Küchenchef bedeuten kann. Er spielt damit auf die permanente Herausforderung an, Neues und Herausragendes anzubieten.

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