Zweibrücken Radio-Experiment: SR-Corona-Kabarett aus dem Home Office mit Alfons, Teubner und Co.

Er ist eine Institution: der „SR-Gesellschaftsabend“. Am 20. Oktober 1973 präsentierte Hanns Dieter Hüsch den ersten. Drei, vier Kabarettisten live im Großen Sendesaal mit Publikum sind zurzeit nicht möglich. Darum hat man sich beim Saarländischen Rundfunk für Nr. 242 etwas Neues ausgedacht. Ein Experiment. Auch technisch.

„Unser Ziel ist es, dass die Kabarettisten miteinander in Kontakt kommen“, erläutert SR-Hörspielchefin Anette Kührmeyer. Auch wenn die Sendung nicht live ist - sie wir d am Freitagabend aus Live-Parts und vorfertigten Stücken, abgehört und aufbereitet, „es wird ein unterhaltsamer Abend, nicht Satire pur“, meint sie, Und dass es ein reiner Wortabend werden soll – mit Corona-Beiträgen und anderen.

Gastgeber ist wie immer der französisch-deutsche Kabarettist Alfons (53). Gäste sind seine Kollegen Tina Teubner (sie könnte auch singen, was sie ja öfter macht, zuletzt in Zweibrücken 2018 mit der „Beethovenmaschine“), Fatik Cevikkollu und Philipp Scharrenberg (der schon seit einigen Jahren den St. Ingberter Kleinkunstwettbewerb um die Pfanne moderiert), die er 2010 gewonnen hat). Die vier sind im Home Office, virtuell miteinander verbunden und mit Alfons. Berichten werden die Vier von ihren persönlichen Erfahrungen, und sie tauschen sich darüber aus, wie die Krise unsere Gesellschaft verändern wird. Daneben werden Ausschnitte aus den Programmen von Fatih Cevikkollu, Tina Teubner und Philipp Scharrenberg zu hören sein.

Die kleine Stimme im Kabarettisten

„Mein Home Office, ein schönes deutsches Wort, ich hätte es eher genannt Büro zu Hause, aber ich will mich schon anpassen, sieht etwas chaotisch aus“, erklärt Alfons. „Es gibt viele Dinge, die sich aufeinander stapeln, wenn man ständig auf Tournee ist.“, meint er. Vor allem aber: „Es gibt es eine kleine Stimme in jedem Kabarettisten und jeder Kabarettistin, die sich sagt, es wäre so cool, wenn du ein paar Monate zu Haus bleiben würdest und nix tun würdest. Und jetzt auf einmal, diese Stimme hat gewonnen, und jeder fühlt sich ein bisschen schuldig.“

Das Schuldgefühl führt dazu, dass sich Alfons neue Szenen ausgedacht hat, Szenen zu Corona, denn „gerade in schlimmen Zeiten ist es wichtig, sich das Lachen nicht zu verbieten. Es sind so viele Dinge, die verboten sind. Man braucht Lachen, Leichtigkeit, Distanz.“

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