Zweibrücken Platz drei, mindestens

Katharina Koch (20, weißes Trikot) trifft in ihrem letzten Heimspiel für den SV 64.
Katharina Koch (20, weißes Trikot) trifft in ihrem letzten Heimspiel für den SV 64.

«ZWEIBRÜCKEN.» Ein perfekter Abschied zu Hause für Katharina Koch, Laura Witzgall und Co: Gestern schlugen die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken die TSG Friesenheim mit 37:26 (16:15) und sicherten sich damit einen Spieltag vor Schluss mindestens Platz drei.

„Und wir können jetzt auch noch aus eigener Kraft Zweiter werden“, freute sich SV-Trainer Rüdiger Lydorf nach dem Erfolg seines Teams, der einer deutlichen Leistungssteigerung ab der 20. Minute geschuldet war. Auf Platz zwei sprangen die Zweibrückerinnen nach der Niederlage des bisherigen Tabellenzweiten HSG Hunsrück schon mal. Nach 20 Minuten im gestrigen Spiel hätte wohl niemand auf einen klaren und verdienten Zweibrücker Sieg gewettet. „Ich auch nicht“, bekannte Friesenheims Trainer Thorsten Engert. Bis dahin spielte seine Mannschaft mit dem Selbstvertrauen von neun Liga-Erfolgen in Serie. Die Zweibrückerinnen schauten dem Friesenheimer Tempospiel – Ballgewinne wurden in schnelle Gegenstöße umgemünzt – im ersten Spieldrittel relativ hilflos zu. Das Umschaltspiel von Angriff auf Abwehr klappte nicht. Die Gastgeberinnen waren durch Koch, die sich nach 15 Jahren aus der ersten Mannschaft verabschiedet, mit 1:0 in Führung gegangen. Dann warf Levke Worm einen Siebenmeter neben das Tor, und das Unheil nahm aus Zweibrücker Sicht zunächst seinen Lauf. Katja Gabriel nutzte die Chance, erzielte den 1:1-Ausgleich. Per Gegenstoß brachte Jana Stolle die zunehmend selbstbewusster aufspielenden Friesenheimerinnen mit 2:1 in Führung. Der Zweibrücker Angriff biss sich an der TSG-Abwehr die Zähne aus, eröffnete Friesenheim Konterchancen. Eine erste Auszeit von Lydorf in der zehnten Minute verpuffte. Friesenheim zog von 6:4 auf 11:7 (21.) weg. Lucie Krein drückte dem Spiel nun ihren Stempel auf. Im Angriff sorgte Annalena Frank auf der Halbposition für mehr Gefahr, in der Abwehr übernahm Ina Sohns die vorgezogene Deckungsposition, störte nachhaltig die Friesenheimer Angriffsbemühungen. Entscheidend sei gewesen, „dass wir ab diesem Zeitpunkt nicht mehr so gut in der Abwehr gestanden haben und versucht haben, vieles im Eins-gegen-eins an der Sechs-Meter-Linie zu verteidigen“, analysierte Engert. Genau da habe aber der Zweibrücker Angriff seine Stärken. Die spielten die Zweibrückerinnen nun aus. Koch zum 8:11, Frank zum 9:11, Sohns zum 10:11. Zweibrücken hatte wieder ins Spiel gefunden, und in der 26. Minute brachte Krein ihr Team beim 13:12 in Führung. Das Selbstbewusstsein der Gastgeberinnen stieg im gleichen Maße wie das der Gäste sank. 22:19 durch Sohns: Zweibrücken fuhr auf der Siegesstraße, war von allen Positionen torgefährlich. In der 47. Minute traf Laura Witzgall, die sich nach 13 Jahren in der ersten Mannschaft in die zweite Reihe zurückziehen wird, zum 25:21. Mit dem Treffer zum 26:21 verabschiedete sich Pauline Hartfelder in einen mehrmonatigen Aufenthalt in Indonesien. Gestern hatte sie aber noch mal Lust, Handball zu spielen. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber, 53. Menzerath – Koch (6), Krein (10/3), Worm (2) – Schlicker (2), Hartfelder (4) – Witzgall (2) – Sohns (3), Frank (2), Pfeifer (3) Hoffmann, Handermann TSG Friesenheim: Walther, Hofmann (Siebenmeter) – Ebel (6), Wendler, Reis (5) – Stolle (4), Gabriel (7) – Heßler (4) – Jakob, Wild, Schneider (1) Spielfilm: 4:5 (9.), 5:9 (16.), 7:11 (21.), 10:11 (22.), 13:12 (26.), 16:15 (Halbzeit), 21:19 (42.), 24:19 (44.), 28:22 (52.), 34:27 (Ende) – Siebenmeter: 6/3: 0 – Zeitstrafen: 2:4 – Beste Spielerinnen: Krein, Koch – Ebel, Gabriel – Zuschauer: 120 – Schiedsrichter: Kijowsky/Strüder (Bodenheim).

x