Zweibrücken Pferde müssen saufen

Seit Wochen hat der Sommer Deutschland im Griff. Genügend trinken, Schatten suchen und sich mit Sonnencreme einreiben – das sind kleine Hilfsmittel, um die hohen Temperaturen zu ertragen. Bei der anhaltenden Hitze sind auch Tiere und Pflanzen auf Hilfe angewiesen.

Seit Wochen herrschen in Deutschland oft Temperaturen jenseits der 30 Grad, wie sonst am Mittelmeer. Nur gelegentliche Sommergewitter bringen Regen mit sich. Zu wenig für die Zweibrücker Grünflächen. Vielerorts, etwa am Kreisel mit dem Energiebaum, der sonst saftig grünt, ist alles braun und verdorrt. Damit dies nicht auch im Rosengarten passiert, genießt dieser zurzeit besondere Pflege. „Wir müssen alle unsere Neupflanzungen ordentlich gießen, egal ob Bäume, Stauden oder Rosen“, berichtet Heiko Hübscher, Gärtnermeister und Leiter des Rosengartens. Die Hitze mache dem Personal daher viel Arbeit. „Damit lernt ein Gärtner aber umzugehen“, will sich Hübscher nicht beklagen. Besonders die Randbereiche, in denen große Bäume wie Buchen stehen, bedürften nun sehr viel Wasser. „Das sind Flachwurzler, die kaum noch Wasser aus dem Boden ziehen können“, erklärt Hübscher. Daher habe man dort nun sogenannte Sprühschläuche verlegt, die die Bäume mit Nass versorgen. Gänzlich anders sieht die Situation bei den bereits länger verpflanzten Rosen aus. Diese wurzelten so tief, dass sie selbst jetzt noch genügend Wasser zur Verfügung hätten und daher nicht gegossen werden müssten. Im Gegenteil: „Rosen, die überregnet sind, können von Pilzkrankheiten befallen werden“, erläutert der Gärtnermeister. Damit auch die Picknickwiesen im Rosengarten weiterhin saftig grün bleiben, werden diese mit einem Segmentregner regelmäßig bewässert. Deshalb müsse man den Besuchern keine besonderen Vorschriften machen, wie etwa das Betreten verbieten. Hübscher: „Die Wiesen können genauso benutzt werden wie immer. Und das werden sie auch, wie wir an den Besucherzahlen merken.“ Die Hitze macht auch den Pferden im Landgestüt zu schaffen. „Die Pferde leiden genauso wie die Menschen“, sagt Alexander Kölsch, Leiter des Gestüts. Daher gelte auch für sie: bei hohen Temperaturen mehr Wasser saufen. An extrem heißen Tagen könne er die Pferde tagsüber nicht ins Freie lassen, erzählt Kölsch. Und auch Veranstaltungen seien schon wegen der Hitze abgesagt worden. „Die Pferde sind schließlich auch Sportler.“ Problematisch sei auch der Transport der Tiere an solchen Tagen, da es in den Hängern besonders heiß werde. Ein Vorteil des Landgestüts liege darin, dass es immerhin in den Hallen relativ kühl sei, sodass dort immer noch geritten werden könne. Doch nicht nur auf die Tiere wirkt sich die Hitze aus. „Auf der Anlage ist schon einiges an Gras vertrocknet, auch die Ausläufer sind ganz staubig“, berichtet Kölsch, sieht das Ganze aber als „weniger problematisch“ an. Die Bewässerung der Reitplätze verursacht zusätzliche Kosten. „Wir haben ein Ebbe-Flut-Reitbodensystem, das mit Regenwasser aus einer Zisterne gespeist wird“, erklärt Kölsch. Bleibt nun Regen über längere Zeit aus, muss mit Wasser aus der Leitung nachgeholfen werden. Das Ärgste scheint allerdings für alle Beteiligten überstanden zu sein. Die Wettervorhersagen vermelden für die kommenden Tage deutlich kühlere Temperaturen, jedenfalls deutlich unter der 30-Grad-Marke. Und sogar Regen.

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