Nachruf Pfarrer Gerhard Schanne verstorben, ein Menschenfreund

Gerhard Schanne erlag am Montag einem schweren Krebsleiden.
Gerhard Schanne erlag am Montag einem schweren Krebsleiden.

Er kam gerne und regelmäßig in der Redaktion vorbei. Um im Sekretariat einen Terminhinweis abzugeben und um danach bei mir hereinzuschauen, um ein bisschen „ze maje“, wie man in unserer Gegend zu sagen pflegte. Natürlich sprachen wir über Zweibrücker Begebenheiten. Am liebsten aber kommentierte Gerhard Schanne dabei politische und noch lieber kirchenpolitische Entwicklungen.

Schanne war während des Zweiten Vatikanischen Konzils Priester geworden. Dieses große und bedeutende Reformkonzil, mit dem sich die katholische Kirche enorm modernisierte, hatte Schanne begeistert. Ebenso die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse in Deutschland durch die Würzburger Synode. Schanne erlebte dann aber seit den 1980er Jahren, wie die katholische Kirche den Reformeifer erst verlor und sich dann auf den Weg zurück machte, konservativer wurde, autoritärer. Das schmerzte Schanne, der ein weltoffener, den Menschen zugewandter Priester war und der der Machtzentrale in Rom mehr und mehr kritisch gegenüberstand.

Schanne diskutierte gern und konnte auch gut zuhören. Nach dem Abitur am Herzog-Wolfgang-Gymnasium studierte der geborene Zweibrücker Theologie und wurde 1963 zum Priester geweiht. 1970 begann Schanne als Religionslehrer am Hofenfels-Gymnasium zu arbeiten, neun Jahre später übernahm er zusätzlich die Pfarrei Großsteinhausen. Zudem war er lange Dekanats-Jugendseelsorger. Nach dem Eintritt in den Ruhestand betreute er gleichwohl noch die Katholiken von Großsteinhausen und von Sankt Pirmin Bubenhausen/Ernstweiler. In seiner Freizeit reiste Schanne: 27 griechische Inseln hat er besucht. Die bisher letzte große Reise führte ihn nach Äthiopien. Am Montag erlag Schanne einem schweren Krebsleiden, kurz vor seinem 83. Geburtstag.

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