Zweibrücken Ortsvorsteher-Kandidat appelliert an den Gemeinsinn der Rimschweilerer

In der Rimschweilerer Ortsdurchfahrt soll weniger gerast werden.
In der Rimschweilerer Ortsdurchfahrt soll weniger gerast werden.

Ein Gerücht wird wahr, nach 13 Jahren: Klaus Fuhrmann tritt in Rimschweiler zur Ortsvorsteherwahl an. Die Rede zum Neujahrsempfang am Sonntag meisterte er schon mal souverän, hielt sie auch erfreulich kurz und knackig.

Auch wenn bei einem solchen Empfang der Rückblick auf Geleistetes und der Dank an die Beteiligten im Vordergrund steht – am Thema Fahrbahnteiler kam Fuhrmann nicht vorbei. „Dass der Fahrbahnteiler kein Allheilmittel ist, war uns allen klar“, sagte er. Er verhindere, „dass man mit über 100 Sachen in den Ort reinfahren kann“ und dass man schon weit vor dem Ortsende beschleunigt, um zu schnell aus dem Ort rauszufahren. Fuhrmann: „Was der Fahrbahnteiler nicht kann, ist, vor rücksichtlosen Verkehrsteilnehmern zu schützen.“

Fuhrmann stellte noch mal klar, „dass wir als Ortsbeirat ebenfalls erst im September aus der Presse von der geplanten Vollsperrung erfuhren“. Die Rimschweilerer müssten nun zusammenstehen, kreativ sein, „die Geschäfte, Restaurants, Gewerbetreibenden und uns gegenseitig unterstützen“. Dann werde man die Vollsperrung meistern.

Das hoffen auch Silvia und Manfred Dörner von der Tanzabteilung des TuS Rimschweiler. Die meisten ihrer Tänzerinnen und Tänzer kämen nicht aus Rimschweiler, sondern aus Richtung Stadt. Am Rande des Empfangs in der Kultushalle äußerten die Dörners die Befürchtung, dass viele während der Vollsperrung nicht mehr kommen und auch danach wegbleiben werden.

Bekenntnis zum Gemeindehaus

Zum Gemeindehaus sagte Fuhrmann, dass zwar die Toilette im Erdgeschoss erneuert und ein Kühlschrank angeschafft wurde. Aber: „Wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt sieht es nicht danach aus, dass in unser Gemeindehaus weiter investiert wird.“ Die Stadt habe den Ortsbeirat aufgefordert, Kosten zu sparen und die Einnahmen zu erhöhen. Am besten solle sich ein Verein um das Gemeindehaus kümmern. Dazu Fuhrmann: „Unsere Vereine haben genug damit zu tun, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln.“ Rimschweiler als größter Vorort brauche ein Gemeindehaus, „und hier möchte ich unseren Oberbürgermeister an sein Wahlversprechen erinnern, dass er sich verstärkt um die Vororte kümmern will“. Der anwesende OB Marold Wosnitza versicherte, dass das Gemeindehaus wichtig sei und sein Erhalt unterstützt werde.

Isolde Seibert, eine streitlustige Kämpferin

Wosnitza verabschiedete auch die scheidende Ortsvorsteherin Isolde Seibert. Er nannte sie ein Vorbild für alle engagierten Menschen. Sie habe alles dafür gegeben, dass Rimschweiler sich weiterentwickeln kann. Eine Kämpferin sei sie, streitlustig auch, „ich könnte Ihnen hier stundenlang erzählen, über was wir uns alles gestritten haben in den vergangenen Jahren“, so der OB. Das tat er aber nicht, sondern dankte seiner Parteigenossin für ihren Einsatz.

Und was war das jetzt mit dem Gerücht um Klaus Fuhrmann? „Als ich mich 2010 dazu überreden ließ, den Vorsitz des TuS Rimschweiler zu übernehmen, gab es das Gerücht, dass ich das nur mache, weil ich einmal Ortsvorsteher werden möchte“, erklärte er. Er habe das immer dementiert, denn es sei nur ein Gerücht gewesen. „Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, jemals diese Verantwortung zu übernehmen.“

Da Isolde Seibert ein Jahr vor dem offiziellen Ende ihr Amt niedergelegt habe, stehe er heute, 13 Jahre nach der Wahl zum TuS-Vorsitzenden und zwei Wochen vor der Ortsvorsteher-Wahl, doch als Kandidat vor den Rimschweilerern. Ihm sei in den letzten Jahren bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass Menschen Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig habe er festgestellt, dass immer weniger dazu bereit sind. Weil er sich lieber aktiv beteilige statt zu meckern, habe er sich zur Kandidatur entschlossen. Auch Isolde Seibert habe Verantwortung übernommen, in über zehn Jahren als Ortsvorsteherin viel Freizeit und Nerven geopfert.

Zum Auftakt des Empfangs unterhielten Schülerinnen und Schüler der Grundschule Rimschweiler mit Liedern und Gedichten.

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