Zweibrücken Noch mehr Vorbehalte gegen Kunststoffbelag in der Allee

Ei n ganz natürlicher Bodenbelag: Blätterteppich in der Allee.
Ei n ganz natürlicher Bodenbelag: Blätterteppich in der Allee.

Der Widerstand gegen das Ansinnen, die Zweibrücker Allee mit einem künstlichen Bodenbelag auszustatten, wächst.

Nun hat Gerhard Herz, langjähriger Vorsitzender des Naturschutzbeirats, einen Brief ans Rathaus geschrieben, in dem er sich gegen das Vorhaben ausspricht. „Der Weg in der Allee muss doch natürlich bleiben“, sagt Herz zur RHEINPFALZ, der auch mehr als 30 Jahre lang den Vorsitz beim Naturschutzbund Nabu innegehabt hat. „Nur weil es dort mal ein paar Pfützen gibt und man das pflegen muss, kann man in der Allee doch keinen Kunststoffbelag einbauen.“ Herz verlangt, „dass die Stadt mit diesem Kulturdenkmal ordentlich umgeht“.

In einem offenen Brief an Stadtvorstand, Ratsfraktionen, Untere Denkmalbehörde, Bauamt und Untere Naturschutzbehörde erinnert Gerhard Herz jetzt daran, dass die „Doppelallee am Schwarzbach Kern der Grünachse und damit das wichtigste Erholungsgebiet im Stadtzentrum“ sei. „Von der historischen Anlage ist nur noch der Gehweg der Südallee natürlich unbefestigt verblieben. Hier ist das anerkannte Denkmal am besten erfahrbar – besser erlaufbar – zu erleben“, schreibt der Naturschützer. „Und jetzt droht Gefahr: Man will die Natürlichkeit unter einem Kunststoffbelag verstecken und dadurch Pflegearbeit sparen. Ein solches Planen wird dem Natur- und Erholungswert unserer Platanenallee nicht gerecht.“

„Historisches Kulturdenkmal schädigen“

Unter Hinweis auf Städte wie München und Baden-Baden, die ihre natürlichen Wege gezielt mit wassergebundenen Decken erhielten, nennt Gerhard Herz es „eine Schande, den natürlichen Weg der Südallee zu beseitigen und damit ein historisches Kulturdenkmal nachhaltig zu schädigen“.

Damit schließt sich der Rentner dem Widerstand gegen die Bodenbelag-Pläne an, wie ihn unter anderem die Zweibrückerin Susanne Lilischkis mit einer Online-Petition formuliert hat. Lilischkis, die Unterschriften gegen die Rathaus-Gedankenspiele sammelt, nennt ihre Aktion „Kein Plastik in der Allee“ (hier).

Zwei Varianten in der Diskussion

Zur Diskussion stehen zurzeit zwei Varianten, mit denen der Fußweg entlang des Schwarzbachs weniger löchrig und pfützenträchtig umgestaltet werden soll. Als Optionen stehen zum einen ein Bodengranulat mit Plastikanteil – ein sogenannter Steinteppich – zur Disposition, zum anderen ein Untergrund mit Rasengittersteinen aus Kunststoff.

Susanne Lilischkis’ Vorschlag sieht vor, den bestehenden Belag in der Allee beizubehalten und aufzubereiten. Eine andere kunststofffreie Möglichkeit wäre es in ihren Augen, einen Streifen aus Steinplatten zu verlegen – ähnlich wie in der verlängerten Schillerstraße am Schwarzbach.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x