Zweibrücken Musical „Azzurro“: Zwischen Italia und Germania

Eine Szene aus dem Musical „Azzuro“.
Eine Szene aus dem Musical »Azzuro«.

Ein Musical mit italienischen Popsongs? In Süddeutschland kam diese Eigenproduktion namens „Azzurro“ so gut an, dass es dort schon ein Fortsetzungsmusical gibt. In Zweibrücken gibt es jetzt erst mal das Original. Regisseur Stefan Tilch (55) ist in der Westpfalz kein Unbekannter.

Wenn am Mittwoch, 15. Februar, 19.30 Uhr, die Italo-Pop-Revue „Azzurro“ von Stefan Tilch und der Gruppe I Dolci Signori in der Zweibrücker Festhalle über die Bühne geht, dann ist das auch ein Test, ob die Westpfälzer genauso darauf anspringen wie die Niederbayern. Denn am Landestheater Niederbayern hatte „Azzurro“ 2017 Premiere. Es wurde auch in den folgenden Spielzeiten dort gezeigt – und kam so gut an, dass es dort 2021 eine Fortsetzung bekam.

Bei dem Stück von Stefan Tilch, dem Intendanten des Landestheaters Niederbayern, nehmen die Musiker der deutsch-italienischen Band I Dolci Signori und die Schauspieler ihre Zuschauer mit auf eine musikalische Reise durch Italien. Typische Italo-Pop-Songs „wie Azzurro“, „Senza Una Donna“ und „Gloria“ werden in eine Handlung eingebunden.

Mit der Mafia fängt alles an

Im Februar 2017 sitzt Rocky in der Küche seines elterlichen Hauses in Apulien und liest den Brief seiner Verlobten Gloria aus Amerika. Glorias Onkel hat sich mit der US-Mafia angelegt, nun braucht Gloria schnell 18.000 Dollar, um ihn freizukaufen. Rocky will helfen, doch woher das Geld nehmen? Der Nonno, Rockys Großvater, erinnert sich, dass damals, als er als Gastarbeiter in Gelsenkirchen im Tagebau arbeitete, das Geld dort mehr oder weniger auf der Straße lag. Also macht sich Rocky mit seinem Freund Gianni auf seiner alten Vespa auf nach Deutschland.

In Ostuni treffen sie die deutsche Touristin Frauke, die gerade ihren italienischen Verlobten weggejagt hat und zurückwill – nach Gelsenkirchen. Nun sitzen sie schon zu dritt auf der Vespa. In Gelsenkirchen angekommen, müssen die Italiener feststellen, dass Bergbau hier keine sichere Einnahmequelle mehr ist, was sie aber nicht vom Singen italienischer Songs abhält.

Der Gauner in Deutschland

Den Gesang hört der Konzertpromoter Luigi Onesto, der die beiden für ein Arenakonzert bucht. Frauke treibt die Musiker für die Band auf, und das Konzert wird ein Erfolg. Doch Onesto haut alle übers Ohr: Geld gibt es nicht. Traurig fahren die zwei Italiener zurück nach Hause. Frauke, die sich in Rocky verliebt hat, hinterher. Gloria in Amerika ist vergessen – auch als plötzlich ein Geldbote auftaucht – und alle freuen sich.

Die Handlung hat sich Stefan Tilch, 1968 in Passau geboren, ausgedacht. Er hat das unterhaltsame Musical auch inszeniert. Wem der Name bekannt vorkommt: 2010 inszenierte Tilch als Gastregisseur am Pfalztheater Kaiserslautern Wagners „Fliegenden Holländer“. Seit 2022 ist er Intendant des Landestheaters Niederbayern.

Keine weitere Station in der Pfalz

Die Band I Dolci Signori besteht aus Rocky Verardo (Gesang), Gianni Carrera (Gesang, Gitarre), Michael Thomas (Schlagzeug), Richie Necker (Gitarre, Mandoline), Uli Zrenner-Wolkenstein (Bass) und Bernd Meyer (Piano, Akkordeon), dazu kommen die Schauspieler Kirsten Schneider und Johann Anzenberger. Beide werden musikalisch mit Gesang, Geige und Klarinette integriert. In den Spielszenen werden natürlich viele Klischees über die Deutschen und die Italiener amüsant auf die Schippe genommen. Das Stück wird nirgendwo sonst in der Pfalz gespielt, nur in Zweibrücken. Es dauert etwa 165 Minuten inklusive Pause.

Info

Karten gibt es beim Kulturamt Zweibrücken, Maxstraße 1, Telefon 06332 871471, und unter www.ticket-regional.de.

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