Zweibrücken Mit viel Glück

«VÖLKLINGEN.»Tiefer Seufzer der Erleichterung statt ausgelassenem Jubel: Handball-Oberligist SV 64 Zweibrücken konnte sich am Samstag nach dem Abpfiff der Partie bei der HSG Völklingen über zwei Punkte freuen. Haarscharf ging das gut für die Zweibrücker, die 22:21 (13:11) gewannen und in den letzten sechs Spielminuten torlos blieben.

„Den Punkt, den wir im Hinspiel verloren haben, haben wir uns wieder geholt“, sagte SV-Trainer Stefan Bullacher und schob ein eindeutiges „Mit Glück“ hinterher. Positiv betrachtet ließe sich das Spiel mit der Überschrift versehen: 21 gute Minuten reichten Zweibrücken zum Sieg. In der Realität war es wie immer, wenn Zweibrücken und Völklingen aufeinandertreffen: kein Spiel für Handballästheten. Dafür aber eine Partie, die an Spannung kaum zu überbieten war – aus SV-Sicht unfreiwillig. Schon der Spielbeginn war eher zum weg- als zum hinschauen. Standesgemäß war noch die 3:1-Führung für den Tabellendritten aus Zweibrücken. Aber da zeigte sich schon, was nicht funktionierte. Zum Beispiel die zuletzt so gut harmonierende Rückraumachse mit Tim Schaller, Lukas Majbik und Niklas Bayer. Die drei schienen sich mit einem „Heute geht nichts“-Virus gegenseitig angesteckt zu haben. Auch die SV-Abwehr spielte weit unter ihren Möglichkeiten. Torwart Benny Berz hatte zunächst Probleme mit den Völklinger Rückraumwürfen. Die Konsequenz: In der 13. Minute ging Völklingen erstmals in Führung, lag in der 24. Minute mit 11:7 vorne. Eine Zeitstrafe für Thomas Zellmer brachte die Wende. „Es war, als sei erst durch diese Hinausstellung der Stecker eingesteckt worden“, beschrieb Bullacher den Moment. Der zweite Anzug mit Thomas Zellmer, Christopher Huber und Till Wöschler saß dann besser. Berz steigerte sich, und bis zur Halbzeit hatte Zweibrücken eine 13:11-Führung herausgeworfen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten die Zweibrücker dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Sie hatten die Partie im Griff. Ein Doppelschlag von Niklas Bayer brachte die 19:14-Führung (44.). Dann musste auf Völklinger Seite Adrian Cristescu für zwei Minuten vom Feld. Wieder eine Zeitstrafe, wieder eine Wende im Spiel. „Jetzt war es so, als hätte wieder jemand bei uns den Stecker gezogen“, sagte Bullacher. Die Überzahl wurde nicht genutzt, im Gegenteil: Alexander Saunus verkürzte auf 15:19. Das Torewerfen fiel dem SV-Team nun wieder sichtlich schwer. Völklingen verkürzte den Abstand weiter. Als Schaller das erlösende 22:19 erzielte, war das Spiel für Thomas Zellmer schon zu Ende. Nach grobem Foul an Saunus sah er die Rote Karte (54.). So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Berz - Bayer (3), Schaller (3), Majbik - Hammann (3), Benny Zellmer (4/1) - Schwarzer (1) - Grieser, Thomas Zellmer (4), Dobrani, Wöschler (2), Huber (2) Spielfilm: 1:3 (6.), 7:5 (16.), 11:11 (27.), 11:13 (Halbzeit), 13:17 (41.), 14:19 (44.), 18:20 (53.), 19:22 (54.), 21:22 (Ende) - Zeitstrafen: 2:2 - Rote Karte: Thomas Zellmer (54./grobes Foul) - Siebenmeter: 1/1 - 2/1 - Zuschauer: 100 Schiedsrichter: Antosch/Stadelmann (Gonsenheim).

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