Zweibrücken Mist schon , aber kein Weltuntergang

Oberbürgermeister Kurt Pirmann sieht im neuen Stadtrat „keine neuen Problemfelder“, wie er gestern sagte. Es herrsche bunte Vielfalt, mit der AfD sei eine zusätzliche Partei im Rat vertreten. Nach einer Eingewöhnungsphase „werden wir gut zusammenarbeiten“, so der Oberbürgermeister. Dass seine Partei, die SPD, einen Sitz im Rat verloren hat, sei „kein Weltuntergang“. Dieser Umstand werde an seiner Arbeit für Zweibrücken nichts verändern.

Die haderte schon ein bisschen mehr mit dem Sitzverlust. „Das ist Mist. Ich habe auch keine richtige Erklärung dafür“, sagte sie. Vielleicht habe die SPD nicht deutlich genug gemacht, was in den vergangenen zwei Jahren durch sie alles bewegt wurde, „ich erinnere nur an die Fußgängerzone und den Alexanderplatz“. Vielleicht habe es einigen Wählern auch nicht gefallen, dass Kurt Pirmann „parteipolitisch kein geschlechtsloses Wesen ist, sondern zur SPD steht“. Der OB brauche eine starke Fraktion hinter sich, nur so könne er auch weiterhin die Stadt voranbringen. „Bedauerlich“ findet es Wilhelm, dass es die AfD mit zwei Sitzen in den Stadtrat geschafft hat. „Diese Partei befindet sich am rechten Rand der Gesellschaft. Aber eine Demokratie muss so was auch aushalten.“ Sehr gefreut habe sie sich über ihr persönliches gutes Wahlergebnis und darüber, dass es mit Pervin Taze eine junge SPD-Frau mit Migrationshintergrund in den Rat geschafft hat. „Sie wird sicher für neuen Schwung sorgen“, so Wilhelm. Erfreulich sei generell, dass für die SPD jetzt sechs Frauen im Rat sitzen. Grund zum Feiern hatte gestern der . Er selbst wurde erneut in den Stadtrat gewählt, mit dem besten persönlichen Ergebnis, und seine Fraktion hat im Rat einen Sitz hinzugewonnen. „Das ist auch vor dem Hintergrund super, dass frühere Garanten wie Jürgen Kroh oder Uwe Kretzschmar nicht mehr dabei waren. Wir hatten unsere Liste sehr verjüngt, und das haben die Wähler offensichtlich honoriert.“ Er denkt, dass den Zweibrückern aufgefallen ist, dass sich bei der CDU was tut, dass junge, engagierte Mitglieder nach vorne preschen. Über einen Sitz mehr im Stadtrat freute sich gestern auch . Vor allem, dass mit Ibrahim Al-Saffar ein Zweibrücker mit Migrationshintergrund in den Rat gewählt wurde, sei toll. „Das Gleiche gilt für Pervin Taze bei der SPD“, so Schanne-Raab. Über ihr persönliches Ergebnis habe sie sich auch sehr gefreut und nicht damit gerechnet. „Ich dachte, Norbert Pohlmann würde ganz vorne liegen.“ Schon bei der Wahl 2009 sei man ganz knapp am vierten Sitz im Rat vorbeigeschrammt, jetzt habe man ihn. Schanne-Raab erklärt sich den Erfolg der Grünen „mit unserer stabilen, berechenbaren, verlässlichen Arbeit im Stadtrat“, mit der man auch weiterhin punkten wolle. Am meisten Federn lassen mit drei Sitzen weniger im Stadtrat musste die . Sie besteht jetzt nur noch aus , der die meisten Stimmen einheimste, und Ingrid Kaiser. „Das ist schlecht“, meinte Runge gestern, auf das Ergebnis der Wahl angesprochen. Es hänge wohl mit der deutschlandweiten Talfahrt der FDP zusammen und mit einem gewissen Mangel „an durchschlagenden Themen“. Er werde jetzt mit den liberalen Mitstreitern Kaiser, Walter Hitschler und Reinhard Bock das weitere Vorgehen besprechen. Die wird künftig mit drei Mandaten im Stadtrat vertreten sein. Darüber freute sich gestern der . „Es war unser Wunsch, einen Sitz dazu zu bekommen, und er ist in Erfüllung gegangen.“ Das Ergebnis zeige, dass die Linke in den vergangenen fünf Jahren gute Arbeit geleistet hat. Statt mit Andreas Schneider wird Nunold künftig mit Gerhard Burkei und Bernhard Schneider im Rat sitzen. Auf die Zusammenarbeit freue er sich. Burkei habe unter anderem Erfahrungen im Jugendhilfeausschuss gesammelt, Schneider sei Experte für soziale Fragen. „Unser Trio wird gut funktionieren“, so Nunold. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte gestern der , Ortsvorsteher in Mittelbach-Hengstbach. Lange sah es so aus als hätten die freien Wähler zwei Sitze im Stadtrat verloren, am Ende war es dann doch nur einer. „Ich bin sehr froh, dass Annegret Kirchner und ich im Stadtrat jetzt noch durch Gerhard Hemmer verstärkt werden. Er ist sehr aktiv und engagiert, ich setze große Hoffnungen in ihn.“ Den Verlust des einen Sitzes erklärt sich Kurt Dettweiler unter anderem mit dem Dazukommen der AfD. „Durchatmen, Lehren aus dem Ergebnis ziehen und die Ärmel hochkrempeln“, laute jetzt die Devise. , der zusammen mit Melanie Schneider künftig die im Stadtrat vertreten wird, war gestern nicht zu erreichen. (sig)

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