Zweibrücken-Mörsbach Kita „Hand in Hand“ feiert 30 Jahre Bestehen, Erzieherin hat die meiste Zeit miterlebt

Gabriele Feß kümmert sich im Außengelände um Mila, Merle, Hanna und Nala.
Gabriele Feß kümmert sich im Außengelände um Mila, Merle, Hanna und Nala.

Mit einer dem Anlass entsprechend großen Sause, feiert die städtische Kindertagesstätte „Hand in Hand“ in Mörsbach am Samstag ihren 30. Geburtstag. Erzieherin Gabriele Feß ist mit 26 Dienstjahren am längsten in der Betreuungseinrichtung dabei. Sie erzählt der RHEINPFALZ von ihre Erlebnissen aus diesen rund drei Jahrzehnten und wie sie ihren Beruf sieht.

Gabriele Feß, die alle nur „Gabi“ rufen, hat ein sympathisches und einnehmendes Lachen, mit dem sie ihren Gesprächspartnern begegnet. Selbst nach der langen Zeit an der gleichen Dienststelle mache die Arbeit noch genauso Spaß wie zu Beginn der 90er Jahre. „Erzieherin zu sein erfüllt mich, es ist und bleibt mein Traumberuf“, sagt sie.

Bereits als Teenager weiß sie schon, dass sie einmal mit Kindern arbeiten möchte. Am 7. August 1989 beginnt ihre Arbeitszeit im Kinderhort in Mörsbach mit der Betreuung von Jugendlichen. Als 1992 die Kita „Hand in Hand“ dazukommt und die ersten Kinder das Gebäude, das sich damals noch angemietet im Hanfgarten befindet, mit Leben füllen, ist Feß in Elternzeit. 1996 steigt sie mit einem Wechsel in die Kita wieder ein, „und werde am ersten Tag fast erschlagen, als ich in die beiden kleinen Räume des Winkelbungalows komme und mich 18 Jungen und 10 Mädchen erwarten“. Aber direkt wird wieder die Liebe zum Beruf in ihr entfacht.

Großer Umzug 2013

„Kinder anvertraut zu bekommen ist eine Berufung“, meint die zweifache Mama. „Sie sind der wichtigste Schatz der Eltern und den legen sie uns in die Hände. Da muss man ihnen zeigen, dass man der aufgetragenen Aufgabe bewusst und gewachsen ist“, nennt sie den aus ihrer Sicht grundlegendsten Aspekt des Berufs. Durch Elterngespräche und Empathie für die Kinder gelinge dies.

2013 erfolgt der große Umzug in das heutige Gebäude in der Höhenstraße 24. Bei der Innenausstattung der aktuellen Einrichtung wurden die Mitarbeiter mit in die Gestaltung der Innenräume einbezogen. „Es ist ein richtiges Schmuckstück geworden, in dem sich die Kinder prima entwickeln können“, findet die gebürtige Ernstweilerin. Viele Details, wie beispielsweise die Außentoilette oder die Schuhschleuse, beruhen auf der Erfahrung des Personals.

Entdeckertag füllt Vitrine mit Reptilien und Insekten

Stolz ist die 54-Jährige, die seit vielen Jahren mit ihrem Mann in Wattweiler wohnt, auf eine Vitrine, die im Flur aufgestellt ist. Im Schaukasten liegen Schlangenhäute und präparierte Insekten. „Ich hab vor Jahren den Entdecker-Tag ins Leben gerufen, das ist ein Teil davon“, erklärt die Naturfreundin. An diesen speziellen Tagen wird der Wald erkundet, ein ortsansässiger Repitilienexperte besucht die Kita oder es wird naturwissenschaftlich experimentiert.

Es dauert nur wenige Gesprächsminuten vor dem Glasschrank, schon kommen die ersten Kinder aus der Küche gerannt und rufen: „Gabi, Gabi.“ Die sechsjährige Nala erklärt ihr aufgeregt, dass sie daheim ein leeres Bienennest hat, dies möchte sie ihr zeigen. Geduldig hört sich die leidenschaftliche Cabriofahrerin das Anliegen an und schlägt vor, das Nest im Entdeckerschrank auszustellen.

Bürokratie hat sich verdoppelt

Welche bekannten Zweibrücker hat sie denn schon unter ihren Fittichen gehabt? „Das dürften Stabhochspringer Daniel Clemens und Radfahrer Felix Drumm gewesen sein.“ Hinzu kommen einige Kommunalpolitiker. Der Kontakt zu vielen ist nie abgerissen. „Wenn ich lese, dass jemand von ihnen heiraten geht, dann schaue ich mir das natürlich live in der Kirche an“, gibt sie schelmisch lachend zu.

Leider habe sich der Bürokratieaufwand im Kitawesen mehr als verdoppelt und koste viel ihr Arbeitszeit. Denn: „Mit Computern kenne mich nicht gut aus.“ Einer ihrer Leitsprüche ist: „Kenne deine Grenzen, wende dich an jemanden, der sich besser auskennt und dir helfen kann.“ Darum gibt es ein kleine Absprache im „Hand in Hand“-Team: „Die jüngeren Kolleginnen helfen mir am Rechner, dafür bringe ich die Spinnen vom Gruppenraum ins Freie.“ „Hand in Hand“ sei nicht nur ein Name, sondern treffe eins zu eins auf das Team in Mörsbach zu. „Wir sind eine kleine Familie, jeder kann mit jedem“, berichtet Gabi Feß, die früher bei den Rosenkindern gesungen hat und besonders das Reisen liebt.

Zirkus zum Jubiläum

52 der 57 Kitaplätze sind aktuell belegt. Um diese kümmern sich neun Fachkräfte und ein Springer. Hinzu kommt eine Hauswirtschaftskraft. Für Samstag wurde ein abwechslungsreiches und für die Kinder aufregendes Programm zusammengestellt. Gestartet wird das Event, das unter dem Motto „Bei uns das ist der Zirkus los“ steht, um 11 Uhr mit den offiziellen Reden der Kitaleiterin Daniela Danzenbächer und Bürgermeister Christian Gauf sowie Grußworten von Vertretern des Förderverein und des Elternausschusses. Im Außenbereich gibt es eine Zirkusaufführung (11.30 Uhr) der Kitakinder, um 13.15 Uhr werden die sportlichen Fähigkeiten bei einer Zirkusolympiade getestet. Glitzer-Tattoos, Kinderschminkplatz, eine Zaubershow, Verpflegungsstände und ein Eiswagen runden das Fest bis 16 Uhr ab.

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