Zweibrücken Katja Krug-Abdessalem zur Ortsvorsteherin von Oberauerbach gewählt

Gratulation mit Mundschutz: Willy Danner-Knoke beglückwünscht die Siegerin Katja Krug-Abdessalem.
Gratulation mit Mundschutz: Willy Danner-Knoke beglückwünscht die Siegerin Katja Krug-Abdessalem.

In der Stichwahl setzte sich Katja Krug-Abdessalem am Sonntag gegen Willy Danner-Knoke durch. Die Christdemokratin wurde mit 190 Stimmen (52,2 Prozent) zur neuen Ortsvorsteherin von Oberauerbach gewählt. Ihr SPD-Konkurrent erhielt 174 Stimmen (47,8 Prozent).

Um 18.48 Uhr verkündete Wahlleiter Felix Schmidt das Ergebnis. Da hatte der unterlegene Willy Danner-Knoke den Sitzungssaal des Dorfgemeinschaftshauses schon verlassen. „Ein Zählfehler musste geprüft werden, es ging um eine Stimme“, erklärte Schmidt, warum es so lange gedauert hatte, bis das Ergebnis vorlag. Die eine Stimme war für den Ausgang der Wahl aber nicht entscheidend, das hatte Danner-Knoke schon 20 Minuten vorher bemerkt. Kommentarlos und sichtlich getroffen vom Ausgang der Wahl verließ er den Wahlraum. Seiner Kontrahentin Katja Krug-Abdessalem gratulierte er zuvor aber noch.

„Wir machen das zusammen“, kündigte die 48-Jährige dem Unterlegenen an. Der Sozialdemokrat schien das aber nicht wirklich aufzunehmen. Er wirkte wie in Trance. Der Stachel, zum wiederholten Mal an dem Amt knapp vorbeigerutscht zu sein, saß bei dem 53-Jährigen offenbar zu tief – er fuhr mit seinem Elektroroller alleine weg.

Der SPD-Vorsitzende des Unterbezirks Pirmasens-Zweibrücken, Stéphane Moulin, ordnete die Niederlage seines Genossen ein. „Dass das Ergebnis knapp werden würde, war klar“, so Moulin. „Bei Willy hätten die Oberauerbacher allerdings gewusst, was sie bekommen. Jetzt muss man mal abwarten, jeder muss sich in so einem Amt erst mal bewähren.“

Von 938 stimmberechtigten Wählern gaben nur 368 ihre Stimme ab, fünf davon waren ungültig. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,2 Prozent. „Das ist enttäuschend“, kommentierte Oberbürgermeister Marold Wosnitza.

Die neue Ortsvorsteherin konnte ihr Glück kaum fassen und musste auch erst mal das Dorfgemeinschaftshaus verlassen. Sie kam aber nach ein paar Minuten wieder. „Ich habe meinen Sohn Aymen geholt, der mir die Daumen gedrückt hat“, erklärte sie. Katja Krug-Abdessalem ist kommunalpolitisch erst seit einem Jahr aktiv. „Ich will mich bei allen bedanken, die für mich gestimmt haben, ich bin überwältigt“, waren ihre ersten Worte.

Vorab habe sie sich keine großen Gedanken wegen der Stichwahl gemacht. „Ich habe meinen Haustürwahlkampf in den letzten 14 Tagen weiterverfolgt, und das scheint sich ausgezahlt zu haben.“ Sie wolle den Weg ihres verstorbenen Vorgängers Andreas Hüther, der sie zur Kommunalpolitik gebracht habe und den sie in der Feierstunde nicht vergaß, weitergehen. „Andreas Hüther war immer mit dem Herzen dabei. Was er angefangen hat, will ich fortführen.“

Ein Siegerbier wollte sie sich noch gönnen, aber erst wenn alle Kurznachrichten mit Glückwünschen beantwortet waren. Angenehm überrascht vom Ausgang der Stichwahl zeigte sich der CDU-Kreisvorsitzende und Zweibrücker Bürgermeister Christian Gauf. „Dass sich das Ergebnis noch mal dreht, habe ich mir natürlich gewünscht“, meinte er. Katja Krug-Abdessalem habe in den letzten zwei Wochen noch mal richtig Gas gegeben und die Oberauerbacher offenbar mit ihrer Ansprache erreicht, meinte Gauf.

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