Zweibrücken Immer schön: Sieg im Prestigeduell

Die Oberliga-Handballerinen sind da angekommen, wo sie am Saisonende stehen wollen: auf dem zweiten Tabellenplatz. Durch den gestrigen 39:34 (17:18)-Erfolg im Nachholspiel gegen einen direkten Konkurrenten um diese Position, die HSG DJK Marpingen/SC Alsweiler, kletterten die Zweibrückerinnen auf Rang zwei.

ZWEIBRÜCKEN. „Gegen Marpingen gewinnen ist immer schön“, bekannte SV-Trainer Martin Schwarzwald hernach, dass Erfolge im Prestige-Duell besonders wichtig sind. Dabei übersah er nicht, dass seine Mannschaft spielerisch noch nicht da angekommen ist, wo sie bereits war. Erklärend hatte der SV-Coach bereits im Vorfeld angesichts der zahlreichen englischen Wochen angemerkt: „Im Moment spielen wir ja mehr, als wir trainieren“. Sein Team erwischte keinen guten Start in die Partie, die Abwehr fand lange nicht zusammen. Torfrau Daphne Huber parierte noch manchen Ball, aber auch Marpingen leistete sich einige technische Fehler. „Schon in der Anfangsphase haben wir zu viele Chancen liegen lassen“, bedauerte Marpingens Trainer Tobias Hell. „In der Anfangsphase haben wir, trotz der engen Deckung gegen Joline, mit viel zu viel Tempo gespielt. Absolut unnötig“, bemängelte Schwarzwald. Müller war es, die sich immer mal aus der engen Deckung lösen konnte, die ersten Zweibrücker Tore erzielte. Etwas mehr Struktur kam in den Zweibrücker Angriff, als nach 15 Minuten Jugend-Nationalspielerin Amelie Berger die rechte Rückraumseite übernahm. 7:10 lag der SV zu diesem Zeitpunkt zurück. Dann traf Müller, Berger verkürzte aus dem Rückraum zum 9:10, und Müller glich per Strafwurf zum 10:10 (19.) aus. Pech für Marpingen, dass sich die gute Kreisläuferin Anna Bermann früh am Fuß verletzte. „Hat uns wahrscheinlich schon ein bisschen in die Karten gespielt, obwohl wir auf sie vorbereitet waren“, merkte Schwarzwald an. Aber Bermanns Ersatz am Kreis, Steffi Schreier, bereitete der SV-Abwehr durchaus auch einige Probleme. Zu Beginn des zweiten Abschnitts stellte Schwarzwald um. Stopp-Foul auf den Halbpositionen, hieß die Devise. Das ging zunächst schief. Lisa Meier traf von halbrechts zur 19:18-Führung für die Gäste, die in Unterzahl spielten. In der Folge bewährte sich die Umstellung aber: Die SV-Damen kamen zu Ballgewinnen, Amelie Berger zu Gegenstößen und Klasse-Toren von der rechten Außenseite. Von der Torauslinie traf sie beispielsweise zum 28:22 (41.). „Wir haben über weite Strecken der zweiten Halbzeit ohne Abwehr gespielt. Das hatte schon in den fünf Minuten vor der Pause begonnen“, machte Marpingens Coach Hell den Hauptgrund für die Niederlage aus. Die war besiegelt, als Daphne Huber, die in der 55. Minute die glücklose Jana Specht im Tor wieder ablöste, beim 35:32 für den SV den Wurf von Nadine Klein abwehrte, die zuvor von Außen nach Belieben getroffen hatte. Im Gegenzug erhöhte Weick auf 36:32. Kurzes Zittern, als der SV in Unterzahl binnen einer Minute die HSG auf 34:35 herankommen ließ. Mit einem Schlagwurf durch die Beine von Marpingen Torfrau Carina Kockler machte Müller alles klar. Am Sonntag empfangen die Zweibrückerinnen den FSV Mainz 05 II (16 Uhr, Ignaz-Roth-Halle). „Mal schauen, ob sie Spielerinnen aus dem Zweitliga-Kader mitbringen“, sagt Schwarzwald. Klar sei, trotz zweier Siege in Serie, „wir müssen uns spielerisch verbessern, müssen es gegen Mainz hinkriegen, über längere Zeit ruhig und konzentriert zu spielen“. (add)

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