Zweibrücken Immer noch viel Verkehr in der Ortsdurchfahrt Rimschweiler

Blick in die Vogesenstraße in Rimschweiler.
Blick in die Vogesenstraße in Rimschweiler.

Im Schnitt rollen täglich 88 große Lastwagen durch Rimschweiler. Das hat die Polizei ermittelt. Diese Messung von vor zwei Monaten liefert überraschende Erkenntnisse.

Ausgedruckt umfassen die Daten der Verkehrszählung in Rimschweiler etwa 30 Seiten. Florian Klein ist bei der Zweibrücker Polizei für Verkehrsfragen zuständig. Er hat die Dokumente am Dienstag zwar in die Sitzung des Ortsbeirats Rimschweiler mitgebracht. Die wichtigsten Eckdaten der Messung hatte der Experte vorab aber herausgezogen und für eine Präsentation aufbereitet.

Demnach rollten zwischen dem 28. September und dem 6. Oktober 29.254 Fahrzeuge über die B424, die in der Ortsdurchfahrt Rimschweiler Vogesen- und Hornbacher Straße heißt. Rund 13.900 Fahrzeuge waren in Richtung Althornbach unterwegs, knapp 15.400 in Richtung Stadt Zweibrücken. Angeregt worden war die Zählung nach einem Ortstermin mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und der Polizei. Die bis dahin letzte Zählung hatte der LBM im Jahre 2016 angestellt.

Blick auch auf die Flugplatz-Route

Die aktuellen Zahlen hat „ein kleiner grauer Kasten“ (Klein) geliefert, der nahe der Geschwindigkeitsmesstafel an der Gärtnerei im Ort montiert wurde. Die Vorrichtung misst nicht nur die Geschwindigkeit der Fahrzeuge und den Zeitpunkt der Vorbeifahrt, sondern kann auch zwischen vier Fahrzeugtypen unterscheiden: Zweiräder (Gruppe 1), Autos (Gruppe 2), kleinere Lastwagen, Busse und Transporter (Gruppe 3) sowie Schwerlastverkehr, mehr als 13 Meter lange Gespanne (Gruppe 4). Im Erfassungszeitraum waren nach den Worten Kleins 23.525 Autos auf der Bundesstraße unterwegs, dazu 287 Motorräder und Roller. 4733 Fahrzeuge der Gruppe 3, aber auch 709 größere Gespanne. „Das entspricht im Schnitt 88 Fahrzeugen dieser Art in 24 Stunden“, rechnete Klein vor.

Zudem hatte sich die Polizei in der gleichen Zeit den Verkehr auf der L700 angeschaut, der alternativen (und mautfreien) Strecke zur Bundesstraße über den Flugplatz. Im selben Zeitraum waren dort mehr als doppelt so viele größere Gespanne als in der Ortsdurchfahrt unterwegs. Gezählt wurden mehr als 1800 Fahrzeuge der Gruppe 4, was einem Schnitt von mehr als 200 pro Tag entspreche, rechnete Florian Klein vor.

Metzger: „Nicht so schlimm wie gedacht“

„Die L700 nimmt uns viel an Verkehr weg“, las Elisabeth Metzger (CDU) aus Kleins Präsentation heraus. „Es ist nicht so schlimm wie gedacht.“ „Eine Überraschung“ waren für Stefan Schantz (FW) die Zahlen, er wolle aber mit dem Thema noch nicht abschließen. „88 pro Tag sind immer noch zu viel“, sagt er mit Blick auf die großen Lastwagen. Fabian Zahler (SPD) regte an, die nun erhobenen Zahlen mit denen von 2016 zu vergleichen, um einen Trend ablesen zu können.

Parallel wertete die Polizei die Daten der erwähnten Geschwindigkeitsmesstafel im Ort aus. Diese zählte binnen eines Monats rund 85.000 Fahrzeuge im Ort. „Das ist schon eine Hausnummer“, kommentierte Klein. Allerdings habe die Messung nicht ergeben, dass an dieser Stelle im Ort gerast wird. Laut Klein betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit 53 Kilometer pro Stunde: „Das ist keine Problemstelle.“ Sicherlich gebe es Tempoverstöße, aber die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer sei nicht wesentlich zu schnell unterwegs.

Lärmgutachten kommt noch einmal ins Spiel

„Es wäre bestimmt niemand traurig, wenn die Laster hier nicht durchfahren würden“, sagte Ortsvorsteher Klaus Fuhrmann (SPD), der das vom Ortsbeirat angestrebte Lärmgutachten noch einmal ins Spiel brachte. Das soll nun in naher Zukunft erstellt werden, um die Lärmbelastung durch den Verkehr zu ermitteln. Florian Klein sicherte zu, auf Anfrage den Verkehrsfluss noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Der Ortsbeirat beschloss, die zweite Messtafel im Ort, die derzeit am Fahrbahnteiler hängt, weiter in den inneren Ortsbereich umzuhängen. Dafür werden 200 Euro aus dem Vorortbudget ausgegeben.

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