Zweibrücken „Ich wüsste gerne, wie sie zu Hause so rumläuft“

Man stelle sich vor: Die im Moment in Deutschland weilende Königin Elizabeth II. kommt auf eine Stippvisite nach Zweibrücken. Während eines Empfangs bei Oberbürgermeister Kurt Pirmann dürfen Bürger Fragen stellen. Welche wären das? Wir haben uns bei Fußgängern in der Hauptstraße umgehört.

Vielen Befragten fiel auf Anhieb gar keine Frage an die Queen ein. Das waren übrigens mehr als diejenigen, die eine Teilnahme an der Umfrage ablehnten. Interessant war auch, dass sich die fiktiv gestellten Fragen nicht nur um die Dinge im Umfeld des Königshauses drehten. „Ich würde sie fragen, ob sie schon im Rosengarten war. Den sollte man mindestens einmal gesehen haben, finde ich“, meint Thomas Henrichs. Wer bei dem Namen stutzig wird, tut das zurecht. Denn bei dem 52-jährigen Kaiserslauterer handelt es sich tatsächlich um den ehemaligen Profi des 1. FC Kaiserslautern, der fleißig in dessen Traditionsmannschaft mitspielt und immer wieder gerne nach Zweibrücken kommt, wie er sagt. Wir gehen ein Stück weiter und begegnen Anita Hell, die auch wissen möchte, „wie es der Queen in Zweibrücken gefällt und ob sie schon alles gesehen hat“. „Was führt Sie denn nach Zweibrücken?“, würde Ivan Angolt die Queen gerne fragen. Denn dem 30-jährigen Zweibrücker Familienvater fällt die Vorstellung, die mächtige Königin könnte sich in unsere schöne, aber eben auch kleine Stadt verirren, ähnlich schwer wie anderen Befragten. „Ich wüsste gerne, wie sie das in ihrem Alter schafft, mit den 400 Auftritten, die sie im Jahr absolviert. Ich habe das mal irgendwo gelesen. Ich finde das bewundernswert“, zollt Martina Knell-Bickel dem Engagement der 89-jährigen Regentin Respekt. Die 54-jährige Mutterstädterin besucht ihre Tochter, die in Zweibrücken wohnt. Das Alter der Königin ist ein Thema, das auch andere Befragte beschäftigt. Susanne Höckner (37) denkt: „Ich würde sie vielleicht fragen, warum sie nicht endlich den Jüngeren den Vortritt lässt.“ Diesen Vortritt wünscht sie übrigens nicht Prinz Charles, der mit seinen 66 Jahren als Thronfolger ebenfalls schon zu betagt ist, sondern seinem Sohn William. „Ob sie bald abtritt oder ewig auf dem Thron bleiben will?“ würde denn auch Angelika Nauel fragen, die immerhin noch drei Jahre jünger als der designierte Thronfolger Charles ist. Vielleicht möchte sich die Queen nach den unbequemen Fragen der beiden Zweibrückerinnen ein wenig bei Christian Lanninger entspannen. „Eine Frage an eine Königin reicht doch nicht“, meint der 30-jährige Zweibrücker, der sie viel lieber zu einem unbeobachteten Plausch „unter Menschen“ zu sich nach Hause einladen würde. „Ich wüsste gerne, wie sie so ganz ohne Hofstaat ist, ohne dass ständig Leute um sie herum sind.“ Sollte Lanninger diese Antworten bekommen, könnte er ein reicher Mann werden. Nach dem vertrauten Zwiegespräch könnte er im Zuge des Geheimnisverrats mit Leichtigkeit Millionen scheffeln. Oder würde er das Anvertraute für sich behalten? „Ajo“, schmunzelt er, „die wüsste ja dann auch Geheimnisse von mir.“ Bisher Geheimes würde auch Kathrin Kiefer gerne erfahren. Die 31-Jährige bewundert die Disziplin der Queen, die immer perfekt geschminkt und gekleidet in der Öffentlichkeit auftritt. „Ich wüsste gerne, ob sie Zuhause auch immer so perfekt angezogen ist?“, schwebt der Wallhalberin als Frage vor. Also ob die Königin abseits der Kameras in der Nacht auch mal mit Puschen durch die Flure von Buckingham Palace huscht? „Genau so etwas“, schmunzelt die Wallhalberin. (thof)

x