Zweibrücken „Ich bin Schlager“

Maite Kelly hat ihren Nachnamen nie als Belastung empfunden. Leichter habe sie es als Mitglied der Kelly-Family aber auch nicht
Maite Kelly hat ihren Nachnamen nie als Belastung empfunden. Leichter habe sie es als Mitglied der Kelly-Family aber auch nicht gehabt, erzählt sie.

Die SWR4-Schlagernacht kommt nach Zweibrücken, um den 90. Geburtstag des Rosengartens zu feiern. Bei diesem Open Air am Sonntag, 2. Juli, ab 18 Uhr sind Peter Kraus, Vanessa Mai, Fantasy, Francine Jordi, Franziska Wiese und Maite Kelly dabei, die sich nach all den Jahren mit der Kelly-Family nun im Schlager angekommen sieht. „Roland Kaiser hat mir da eine Welt eröffnet, die ich bisher kaum erahnt habe. Ich liebe, ach was, ich bin Schlager“, sagt die Sängerin, mit der sich Christian Hanelt unterhielt.

Was werden Sie dem Zweibrücker Publikum in ihrem Konzert bieten?

Da ist doch einiges zusammengekommen – von der Kelly-Geschichte und all den Einflüssen meines musikalischen Werdegangs, obwohl ich im Schlagerbereich eigentlich ein Newcomer bin. Ein Oldie und Newcomer zugleich. Ist Schlager der richtige Ausdruck für Ihre Musik, oder ist es nicht doch eher deutscher Pop? Meine Generation definiert den Schlager anders, weil wir uns mit handwerklich gut gemachten Schlagern zum Beispiel von Roland Kaiser identifizieren. Der Schlager der Neunziger ist nicht unbedingt das, was wir als Schlager empfinden. Damals lief alles unter dem Begriff Pop – da war Dr. Alban Pop, die Kelly-Family war Pop. Da war alles Pop, was die große Breite betraf. Interessanterweise ist mittlerweile die Popmusik sehr verkopft, sehr moralisch geworden und hat nicht mehr diese große Freiheit von damals. Und genau deswegen ist der Schlager heute wieder so erfolgreich, weil man im Schlager eben alles machen kann – obwohl es auch hier gute und schlechte gibt. Sind Sie mit Ihrem Schlageralbum zufrieden, sind es gute Schlager, oder würden Sie aus heutiger Sicht etwas daran ändern? Na ja. Das Album verkauft sich super. Es gibt also keinen Grund, unzufrieden zu sein. Und ich kenne das Gefühl, wenn man ein Album veröffentlicht und kein Schwein es kauft. Ein Hit ist ein Hit – und der hat etwas zu sagen, und er steht für sich. Jedes Lied hat seinen eigenen Charakter, ist ein Geschenk. Ich bin zufrieden. Sie schreiben die Texte und komponieren auch. Fällt es Ihnen da schwer, sich von einem Lied zu trennen, um es in einer letzten Fassung auf CD zu pressen? Ich bin lange schwanger mit einer Liedidee und bin froh, es endlich rauszukriegen, und will dann nicht so viel daran herummachen. Schwer ist es aber, wenn ich merke, dass das Lied irgendwie nicht zündet – dann ist aus dem schönen Kind Frankensteins Monster geworden. Und das tut weh. War der Name Kelly für Ihre Karriere eher von Vorteil, oder war er eine Belastung? Ich habe ihn nie als Belastung gesehen. Ich habe es ja auch nie viel einfacher gehabt; ich musste genauso viele Umwege nehmen wie jeder andere. Witzigerweise fanden mich viele Leute, die eigentlich anti Kelly waren, zumindest als Mensch immer gut. Infos Die SWR4-Schlagernacht in Zweibrücken ist ausverkauft. Rollstuhlfahrerplätze und Plätze auf der Warteliste sind unter Telefon 06131/92920400 zu erfragen.

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