Zweibrücken Hornbacher in Siebenmeilenstiefeln

Hornbachs Torwart Stefan Selmigkeit schnappt sich am vierten Spieltag den Ball, die Teamkollegen David Behr (Nummer 10) und Moul
Hornbachs Torwart Stefan Selmigkeit schnappt sich am vierten Spieltag den Ball, die Teamkollegen David Behr (Nummer 10) und Mouloud Boudjemai (5) schauen zu. Der Rimschweiler Michael Hüther (links) kommt in dieser Szene zu spät. Das Duell der beiden Ex-Spielgemeinschafts-Partner entschieden die Hornbacher mit 2:0 für sich.

«ZWEIBRÜCKEN.» Der B-Klassen-Absteiger SV Hornbach hat offensichtlich keine Lust, längerfristig in der untersten Amateurliga zu kicken. Mit sieben Punkten Vorsprung auf den Verfolger FK Petersberg II führten die Hornbacher die C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West an. Im Kampf um den zweiten Platz reden ab dem Wiederbeginn am Wochenende auch der TuS Rimschweiler, der FC Kleinsteinhausen und der MTV Pirmasens ein gewichtiges Wort mit.

Von den 18 Mannschaften der C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West ist nur der SV Hornbach ohne Niederlage in die Winterpause gegangen. Die Verpflichtung von Sascha Klein und Philip Jakob als Spielertrainer hat sich für den Verein ausgezahlt, mit beiden Kickern wurde bereits um ein Jahr verlängert. „Es gibt eigentlich nicht viel zu kritisieren“, meint Klein zum bisherigen Verlauf der Saison. Die Truppe mache ihm richtig Freude, verstehe sich als echte Mannschaft und verbringe auch abseits des Spielfelds Zeit miteinander. Das fördere den Teamgeist, der die Grundlage für sportlichen Erfolg sei. Klein & Co. haben sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger Petersberg II, ein Selbstläufer wird der Rundenrest nach Einschätzung des Trainers aber nicht werden. Er hat vor allem Petersberg als starken Konkurrenten auf der Rechnung, auch der MTV Pirmasens gefalle ihm gut. Der SV Hornbach werde konzentriert bleiben müssen, um die Position zu halten. Der TuS Rimschweiler belegt den dritten Tabellenplatz, in einem Punkt ist der Stadtteil-Verein aber führend: Die Mannschaft des Trainergespanns Andreas Schwab/Marco Schwarz hat von allen 17 Teams die wenigsten Gegentreffer kassiert, es sind nur 15 in 18 Partien. „Wir stehen hinten gut, lassen wenig zu“, beschreibt Schwab die Stärke seiner Truppe. Kurios an den Vorrundenergebnissen des TuS sind vier 1:1-Resultate, die zwischen dem neunten und zwölften Spieltag in Serie eingefahren wurden. Die Punkteteilungen gab’s gegen Kleinsteinhausen, Wattweiler, Martinshöhe und den MTV Pirmasens. Neben diesen vier Unentschieden haben Schwab & Co. ein Dutzend Siege und zwei Niederlagen in der Bilanz stehen. Letztere kassierte man gegen den SV Hornbach, Hin- und Rückspiel endeten jeweils mit 0:2. Von einem „Hornbach-Trauma“ will Schwab aber nicht sprechen. Der einstige Spielgemeinschafts-Partner verfüge eben über eine starke Mannschaft. Der FC Kleinsteinhausen hat während des bisherigen Saisonverlaufs Punkte liegen lassen, was Trainer Stefan Motsch doch ärgert. Dass es am 13. Spieltag bei der SG Knopp/Wiesbach II nur zu einem 2:2, und unmittelbar vor der Winterpause beim SVN Zweibrücken II nur zu einem 1:1 reichte, habe eine bessere Tabellenposition verhindert. „Wenn man da Siege einfährt, spielt man um den ersten Platz mit“, sagt Motsch, der nach wie vor für die Kleinsteinhauser Kicker die B-Klasse als optimale Umgebung ansieht. Sein eigener Ehrgeiz färbe aber offensichtlich nicht genügend auf die Mannschaft ab. Mit der Trainingsbeteiligung könne er zufrieden sein, an den Spieltagen dürften es aber ein paar Prozent mehr Biss und Siegeswillen sein. „Vielleicht läuft es aber so wie im Vorjahr, und wir schnuppern noch an den Aufstiegsrängen“, hofft er darauf, dass es nach der Winterpause in der Tabelle ein Stück nach oben geht. In der spielfreien Zeit hat der FC Kleinsteinhausen einen dritten Torsteher bekommen: Vom SV Beeden ist Sebastian Reithmann zum Tabellenvierten gewechselt. Die Mannschaft des SV Battweiler II nahm in der Vorsaison an der Aufstiegsrunde zur B-Klasse teil, heuer hegt man laut Daniel Lenhard beim SVB keine Aufstiegsambitionen. Der Spielertrainer der SVB-A-Klassen-Truppe zieht eine insgesamt positive Bilanz der Vorrunde der Zweiten. In die Winterpause ging die Mannschaft als Tabellensechster, die beste Platzierung bislang war ein vierter Rang am 17. Spieltag. „Es sind Spieler drin, die beruflich viel unterwegs sind. Aber alles in allem ziehen die Jungs mit“, weiß Lenhard von den gemeinsamen Trainingseinheiten. Was die Ergebnisse angehe, würde er sich mehr Konstanz wünschen. „Da spielt man 3:3 gegen den SV Hornbach, und acht Tage später verliert man 1:2 bei der SG Pirmasens“, sagt er. Um sich noch mal wie im Vorjahr eine echte Aufstiegschance zu verschaffen, fehle der letzte Biss. „Aber wir wollen schon im vorderen Bereich mitspielen.“ Die TSG Mittelbach-Hengstbach (32 Punkte) hat in der Winterpause zwei Zugänge verzeichnet. Vom TSC Zweibrücken ist Tim Bauer zu seinem Heimatverein zurückgewechselt, ebenfalls vom Sportclub kam Nico Hunsicker. Sie stoßen zu einer Mannschaft, die nach Auskunft von Trainer Thomas Bauer bislang unter ihren Möglichkeiten geblieben ist. „Wir müssten besser stehen“, stellt Bauer fest. Die beste Platzierung der TSG war nach dem ersten Spieltag ein dritter Rang, die schlechteste (10.) gleich eine Woche später. Seitdem verlief die Fieberkurve rein im einstelligen Bereich, zu den Spitzenmannschaften konnte die Bauer-Elf aber nicht so richtig aufschließen. In die spielfreie Zeit ging das Team als Siebter. „In manchen Spielen haben wir Unvermögen an den Tag gelegt“, kritisiert der Coach. Dazu seien Rot-Sperren gekommen, mit denen sich die Mannschaft selbst geschadet habe. Thomas Bauer will auch in der zweiten Saisonhälfte bei seiner Marschrichtung bleiben, „die Jungen in die Stammelf einzubauen“. „Das sind die Spieler von morgen“, sagt er. Der TuS Wattweiler hat in den restlichen Saisonspielen einen Mann mehr zur Verfügung. Wie Trainer Jürgen Bachert mitteilt, ist Kerem Demirel von der TSG Mittelbach-Hengstbach zum TuS gewechselt. Wo der Neue am effektivsten einsetzbar ist, hat Bachert noch nicht ausprobiert. „Man konnte ja kaum trainieren“, stellt er angesichts der winterlichen Platzverhältnisse fest. Schnee schaufeln sei nun mal nichts, was man ernsthaft in eine Vorbereitung einbauen könne. Mit dem achten Tabellenplatz, den der TuS Wattweiler belegt, ist der Trainer ganz zufrieden. Denn er hat Schüler und Studenten in der Mannschaft, die wegen Prüfungen nicht jeden Sonntag die Fußballschuhe schnüren können. In Anbetracht dessen habe sich der TuS ganz ordentlich geschlagen. Die Bachert-Truppe liegt mit 28 Punkten aus 18 Spielen auf Rang acht, in der Bilanz stehen acht Siege, vier Remis und sechs Niederlagen. Die SG Knopp/Wiesbach II hatte in der Vergangenheit schon traditionell große Probleme, eine komplette Spielzeit durchzuhalten. Knopps Vorstand Steffen Mayer ist froh, dass eine vorzeitige Abmeldung heuer mit großer Sicherheit nicht erfolgen muss. „Wir haben genug Leute“, vermeldet er. Als Unterbau für die Bezirksliga-Mannschaft könne man die zweite Garnitur wegen des Leistungsabfalls nicht bezeichnen, also betrachte man sie als eigenständig und könne auch sportlichen Erfolg verbuchen. „Wir wollen in der oberen Tabellenhälfte abschließen“, benennt Mayer noch mal das Saisonziel. Als aktueller Zehnter sei die SG da haarscharf dran. Mayer denkt, dass es bis zum Saisonende noch zwei, drei Plätze nach oben gehen kann. Beim SVN Zweibrücken II wird Integrationsarbeit geleistet. Bill Heidenreich, Spielertrainer der zweiten Mannschaft, hat seit der vergangenen Runde mit bis zu zehn Flüchtlingen zu tun. „Im vergangenen Jahr war es noch etwas chaotisch, alle unter einen Hut zu bringen. Mittlerweile ist es besser“, sagt er. Im C-Klassen-Team seien die ausländischen Spieler natürlich nicht alle einsetzbar, dazu seien die Qualitätsunterschiede zu groß. Aber mit Mashallah Hossani und Kheder Almousa beispielsweise hat Heidenreich echte Stützen in der Mannschaft. Mit dem elften Tabellenplatz ist der Coach aufgrund der genannten Herausforderungen zufrieden. „Aber wir könnten doch acht bis zehn Punkte mehr haben. Einige Spiele sind echt dämlich gelaufen.“ „Es lief durchwachsen“, fasst Spielleiter Daniel Sprengard die Vorrunde des SV Martinshöhe II zusammen. Nachträglich freut er sich über ein paar „Highlights“. Etwa über das 4:1 bei der SG Knopp/Wiesbach II, eine Woche später gab’s einen 2:1-Heimsieg gegen den SVN Zweibrücken II. Vor allem aber ließen zwei 1:1 aufhorchen, die kamen nämlich gegen die Spitzenteams TuS Rimschweiler und FK Petersberg II zustande. Bis zur Winterpause folgte auch noch ein weiterer Dreier mit dem 6:0 gegen die SG Pirmasens. Die von Marc Bäsel trainierte Mannschaft wolle während der restlichen Saison noch einige Heimspiele gewinnen, dann bleibe man einigermaßen im Soll. Der Tabellen-15. TuS Maßweiler/RW Höhmühlbach hat bislang die Ergebnisse eingefahren, die zu erwarten waren: Die vor der Runde geschlossene Spielgemeinschaft hat gegen die starken Teams hohe Niederlagen kassiert, etwa gegen den FK Petersberg II ein 0:15. Gegen die Mannschaften, mit denen man sich qualitativ auf Augenhöhe bewegt, wurden dafür Erfolge erzielt. Jeweils ein 3:1 gegen Martinshöhe II und den SC Winterbach, außerdem gab’s ein 3:0 gegen die zweite Garnitur des SVN Zweibrücken. Dazu kommt das 2:2 gegen die SG Thaleischweiler-Fröschen II. Höhmühlbachs Sportvorstand Armin Zimmermann ist mit dem Erreichten ganz zufrieden. „Beide Vereine hätten keine eigene Mannschaft zusammenbekommen, deshalb gibt es diese Spielgemeinschaft“, erinnert er noch mal an die Ursprungsidee. Es gehe hauptsächlich darum, Spielern Spielpraxis zu ermöglichen, die in der jeweiligen ersten Mannschaft nicht zum Zuge kämen. Von daher habe das sportliche Abschneiden nicht oberste Priorität. Spielertrainer Frank Hall vom SC Winterbach hat mit seiner Mannschaft bislang erst zwei Siege einfahren können: ein 2:1 gegen den SV Martinshöhe II und ein 7:1 gegen die SG Pirmasens. Ein gefühlter Sieg war auch das knappe 0:1 gegen Spitzenreiter SV Hornbach. „Und gegen Battweiler II haben wir nur 1:2 verloren“, nennt Hall ein weiteres enges Ergebnis gegen eines der guten Teams der Spielklasse. Der vorletzte Tabellenplatz und ein Torverhältnis von 19:74 seien hauptsächlich dem Umstand geschuldet, dass man die Mannschaft zu einem guten Teil habe neu aufstellen müssen. Hall zufolge wechselte die gesamte Offensive zu anderen Vereinen, darunter mit Jonas Schmidt ein absoluter Knipser. Der Spielertrainer hofft, dass sich seine Truppe weiter einspielt, in der kommenden Runde wolle man besser dastehen.

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