Zweibrücken Hoch und weit hinter den eigenen Erwartungen

«Weselberg.» Zum Auftakt der Aufstiegsrunde zur B-Klasse siegte der TuS Erfweiler (der Vizemeister der C-Klasse Ost) gegen den Zweiten der C-Klasse West, die Spvgg Battweiler/Reifenberg II, gestern Abend in Weselberg mit 3:1 (2:0). In einer Partie, die nur wenig Torraumszenen bot, war der TuS etwas bissiger und hatte mit Doppeltorschütze Simon Germann den spielentscheidenden Mann in seinen Reihen.

23 Minuten gähnende Leere. Nichts passierte vor den Toren, obwohl es ständig auf und ab ging. Das Spiel hatte eine englische Note: Hoch und weit wurden die Bälle über das Grün gedroschen. Dann plötzlich stand Erfweilers Verteidiger Pascal Hofmann nach einem Pass in den Strafraum, den Battweiler/Reifenberg trotz größter Mühe nicht klären konnte, ganz allein vor Torwart Marius Bohl, tanzte ihn aus und schoss aus kürzester Distanz zum Führungstreffer ins leere Battweiler Tor. Danach stand der TuS bedeutend tiefer. „Wir müssen mehr machen“, rief Daniel Lenhard, der die Elf der Spielvereinigung von Außen bereute, da Trainer Andreas Blum selbst auf dem Spielfeld stand. Doch Blums Elf kam nicht einmal gefährlich vor das Tor. Erfweiler gewann die entscheidenden Zweikämpfe im Mittelfeld und belohnte sich noch vor der Halbzeit mit dem 2:0. Einen lang geschlagenen Pass konnten Battweilers Abwehrspieler Lars Wolf und Sven Seewohl nicht klären. Simon Germann, der in der Spitze ständig für Wirbel sorgte, setzte den Körper ein, eroberte den Ball und lupfte ihn von der Strafraumgrenze über Torhüter Bohl hinweg ins Tor. Die Köpfe bei den Battweiler Spielern gingen noch vor der Halbzeit nach unten. Dabei hatten sie Glück, dass sie nach einem hart geschossenen Freistoß von Dirk Blügel nicht ausgekontert worden waren und den endgültigen K.o. noch vor dem Pausentee verkraften mussten. Mit der Einwechselung von Pascal Oldenburger kam Erfweiler dann in Bedrängnis. Bei einem Einwurf von Steven Veith in den Strafraum schaffte es Oldenburger, gleich zwei TuS-Spieler zu blocken, Dirk Blügel stand fünf Meter vor dem Tor frei und erzielte den Anschlusstreffer (61.) – die wohl stärkste Phase der Spielvereinigung. Doch nennenswerte Chancen boten sich keine mehr. Zu gut stand die Verteidigung des TuS. „Wir wissen, dass sich unsere Verteidigung immer voll reinhaut. Da ist es schwer. Egal, wer der Gegner ist“, meinte Doppeltorschütze Simon Germann. Er entschied auch die Partie. Nachdem sich der eingewechselte Dominik Hirschinger auf der Außenbahn durchsetzte und flach in die Mitte passte, bewahrte Germann die Nerven und schloss hart in die Tormitte zum 3:1 ab. Zwar trat Battweiler/Reifenberg bis zum Schlusspfiff noch gehörig aufs Gaspedal, Erfweiler war aber dem 4:1 näher. Ein ums andere Mal beschäftigte Germann, der allein in der Spitze spielte, die Abwehr des Gegners. „Wir hatten keine Ideen und folglich auch keine Chancen“, meinte am Ende Battweilers coachender Daniel Lenhard. „Wir hätten mehr von uns erwartet“, schlug Blum in die gleiche Kerbe. Bei Erfweiler sah man das Kontrastprogramm zu den langen Gesichtern beim Vizemeister der C-Klasse West. „Jetzt haben wir den Fuß drin. Aber das schwerste Spiel kommt noch“, tritt Germann aber auf die Euphoriebremse und sieht den SC Weselberg II als großen Konkurrenten um den Aufstieg in die B-Klasse. So spielten sie Spvgg Battweiler/Reifenberg II: Marius Bohl - Blinn, Wolf, Sewohl, Blum - Blügel, Jonas Jacobi (46. Lang), Blum (60. Oldenburger), René Bohl - Veit (65. Niklas Jakobi), Baumann TuS Erfweiler: Anstett - Andelfinger, Bogdan, Hofmann, Röckel - Ruppert (67. Bick), Diehl, Bold, Eickert (79. Philipp Burkhart), Peter (53. Hirschinger) - Germann Tore: 0:1 Hofmann (23.), 0:2 Germann (42.), 1:2 Blügel (61.), 1:3 Germann (75.) - Gelbe Karten: Clauer, Sewohl - Diehl, Bick - Rote Karte: Niklas Jacobi (90., Tätlichkeit) - Beste Spieler: Blügel, Veit - Germann, Ruppert, Bogdan - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Wirth (Wolfstein-Roßbach).