zweibrücken Heimatkunde in Grün – Die neuen „Westricher Geschichtsblätter“ sind da

Auch der Pirmasenser Scherenschnitt-Künstlerin Elisabeth Emmler ist in den neuen „Westricher Geschichtsblättern ein Beitrag gewi
Auch der Pirmasenser Scherenschnitt-Künstlerin Elisabeth Emmler ist in den neuen »Westricher Geschichtsblättern ein Beitrag gewidmet«.

Nachdem die Jahresmitgliederversammlung ihr Ja zum weiteren Erscheinen der Zweijahresgabe des Historischen Vereins Zweibrücken bekräftigt hatte, hat neueste Ausgabe der „Westricher Geschichtsblätter“ jetzt die Druckerpresse verlassen.

Grüngewandet wie seit der ersten Ausgabe 1980 und wieder sorgfältig ausgewählt und bearbeitet von Ruhestandspfarrer und Kirchenhistoriker Bernhard H. Bonkhoff, liegt mit der jüngsten Publikation erneut eine Sammlung von mehr als vierzig historischen und heimatkundlichen Beiträgen aus der Tagespresse vor, geschrieben von zwei Dutzend Autoren auf rund 70 Seiten.

Wer weiß noch, daß es im Zweiten Weltkrieg auf der Biebermühle ein Lager für Zwangsarbeiter mit knapp fünfzig Baracken gab? Da geht’s um Orgelbau in der Herzogszeit, um einen prächtigen Barockschrank, der Hochzeitsgeschenk für eine Herzogin war, um eine 1000 Jahre alte Handschrift aus dem Kloster Weißenburg, um Rosenthal-Porzellan, das einmal aus Landstuhl kam und schließlich auch um den bayerischen Prinzregenten Luitpold. Aus Pirmasens stammte die berühmte Scherenschnitt-Künstlerin Elisabeth Emmler, nur kurze Zeit gab es einmal eine Wasgauwaldbahn, in Herschberg befindet sich einer der größten jüdischen Friedhöfe der Westpfalz und wer denkt schon, dass der aus dem nordpfälzischen Alsenz stammende Wilhelm Frick als Reichsinnenminister eine der wichtigsten Nazi-Größen war?

5 Uhr oder doch 17 Uhr?

Eingeleitet wird mit einer Arbeit über die Bechhofer Kirche St. Michael, die 1930 in nur sieben Monaten Bauzeit entstanden ist, geplant von Albert Boßlet, einem der bedeutendsten Kirchenbauer des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte der Pfarrei wird ebenfalls geschildert, und das alles unter der Überschrift „An Silvester um 5 Uhr morgens in die Kirche“. Diese Schlagzeile erinnert an das Jahr 1899, in dem der Pfarrer an Silvester zur Jahresschlussandacht mit Predigt um 5 Uhr eingeladen hatte. Was erst einmal verwunderlich klingt, relativiert beim Blick darauf, dass damals die 24-Stunden-Zählweise noch nicht üblich war und vermutlich 17 Uhr gemeint war.

Info

Die neue Ausgabe der „Westricher Geschichtsblätter“ können sich die Mitglieder des Historischen Vereins ab sofort in der Sonnen-Apotheke in der Zweibrücker Fußgängerzone abholen. Es ist die kostenlose Zweijahresgabe des Vereins, der 2023 sein 150-jähriges Bestehen feiern kann. Geschichtsblätter-Exemplare aus vergangenen Jahren sind beim ersten Vorsitzenden des Vereins, Michael Schubert, zu bekommen.

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