Zweibrücken „Hallo wach“ im Pausentee

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(add). Erst als sich die Abwehr der A-Junioren des SV 64 Zweibrücken gegen die SG Ottenheim/Altenheim zu Beginn der zweiten Halbzeit so präsentierte, wie die Handballfans sie kennen – leichtfüßig, offensiv und aggressiv – wurden die Weichen für den wichtigen Sieg in der A-Jugend-Bundesliga gestellt. Mit 34:27 (18:14) setzten sich die Zweibrücker gestern gegen die SG durch. Damit bleibt der Kampf um Platz zwei in der Liga spannend.

Zweibrücken „Phasenweise haben sie gespielt, was sie können“, war SV-Trainer Tony Hennersdorf mit dem Auftritt seines Teams trotz des Sieges nicht ganz zufrieden. Vor allem die Abwehr, in der Regel Herzstück der SV-Erfolge, fand schwer ins Spiel. Es wurde in der Defensive in der Anfangsphase kein Schritt zuviel gemacht. Weder nach vorne noch in der Seitwärtsbewegung. Lücken zuschieben? Meist Fehlanzeige. So durften sich die Spieler der SG Ottenheim/Altenheim über reichlich Platz freuen, den sie nutzten. Möglicherweise irritierten die Gäste die Zweibrücker aber auch: Sie hatten ihren Trikotsatz vergessen und spielten im weißen Zweibrücker Trikot. SV-Kreisläufer Patrick Bach, schön von seinen Mitspielern in Szene gesetzt, und Rechtsaußen Tobias Alt setzten im Angriff die ersten Akzente. Alt bot durchgehend eine sehr gute Partie. „Ich habe versucht, verschiedene Varianten bei den Würfen reinzubringen, damit sich der Torhüter nicht darauf einstellen kann“, sagte der achtfache Torschütze zum gezeigten Wurfrepertoire. Zu dem sehenswerte Heber gehörten. „Die funktionieren schon ganz gut. Kopfleger und Dreher muss ich noch üben“, sagte er lachend. „Klar, das war heute Tobis Spiel, da konnte er zeigen, was er kann“, freute sich Hennersdorf über die Leistung des Rechtsaußen, der bei Gegenstößen mehrmals erfolgreich den Turbo zündete. Die Gegenstöße funktionierten etwa ab Mitte der ersten Halbzeit, nachdem Hennersdorf in einer Auszeit sein Team etwas wachgerüttelt hatte. Der SV 64 spielte sich jetzt zwar einen Vorsprung heraus, hatte die Partie aber noch nicht im Griff. Eine 13:9-Führung wurde binnen zwei Minuten wieder leichtfertig verspielt. Auf 12:13 kamen die Gäste heran. Dass es mit einer 18:14-Führung in die Pause ging, war auch dem eingewechselten Torwart Alessandro Lehr zu verdanken, der vor dem Gang in die Kabine einen Strafwurf von Philipp Kugler entschärfte. Die Pause nutzte SV-Coach Tony Hennersdorf, um seine Truppe neu einzustellen. Das zeigte Wirkung. In der Abwehr stand das Team, zumindest bis zur 50. Minute, um zwei Klassen besser, eroberte Bälle. Erst in der 36. Minute durften die Gäste ihren ersten Treffer in Hälfte zwei bejubeln. Nach 41 Minuten führte Zweibrücken mit 24:17. „Ich bin zufrieden mit dem, was meine stark ersatzgeschwächte Mannschaft hier gezeigt hat. Wir konnten die Partie geraume Zeit offen gestalten, und meine Jungs haben sich nie aufgegeben“, bilanzierte Gästetrainer Michael Schilling. Der früherer Handball-Nationalspieler auf der SG-Trainerbank, der für den TuS Schutterwald 229 Bundesliga-Spiele absolvierte und 458 Tore erzielte, hatte sich schon vor dem Anpfiff gefreut. Er traf in Zweibrücken auf einen früheren Gegner: Ex-Bundesliga-Spieler Jürgen Hartz, aktuell Trainer in Dansenberg, der sich das Oberliga-Spiel der SV-Frauen angeschaut hatte. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Berz, Lehr (ab 45.) - Egelhof (2), Wöschler (3/3) - Grieser (6) - Alt (8), Wack (1) - Bach (5) - von Lauppert, Mägel (1), Herrmann (1), Bayer (3), Sauer (2), Eisel (2/1) SG Ottenheim/Altenheim: Meßmer, Roche - Kugler (5/2), Simak (7/1), Biegert (3) - Meinlschmidt (6), Denz (2) - Fischer (3) - Siefermann, Gieringer (1) Spielfilm: 7:7 (11.), 13:9 (18.), 13:12 (20.), 17:12 (25.), 18:14 (Halbzeit), 24:17 (42.), 24:20 (45.), 31:21 (52.), 34:27 (Ende) - Zeitstrafen: 3:4 - Siebenmeter: 4/4 - 5/3 - Beste Spieler: Alt - Meinlschmidt - Zuschauer: 220 - Schiedsrichter: Lier/Lier (HV Württemberg).

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