Zweibrücken Hölzenbein 44 Jahre danach: Ja, es war eine Schwalbe

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Bernd Hölzenbein bei der Präsentation.

Um für die Live-Übertragungen der baldigen Fußball-WM per Großleinwand auf dem Homburger Christian-Weber-Platz zu werben, hatten die Veranstalter den früheren Frankfurter Nationalspieler Bernd Hölzenbein als Gast zur Programm-Präsentation in die Katakomben des Homburger Waldstadions eingeladen. Fröhlich plauderte der Weltmeister von 1974 über seinen legendären Faller im Finale von München, der zum Ausgleich durch Paul Breitners Elfmeter führte. Und dass er als Spieler einmal ganze 28 Minuten auf dem Homburger Stadion-Rasen gestanden hat – das hatte Bernd Hölzenbein bis zum Dienstag eigentlich schon gar nicht mehr gewusst.

7. Juli 1974, Olympiastadion München. WM-Finale Deutschland - Niederlande. In der 25. Minute grätscht der holländische Verteidiger Wim Jansen im Strafraum. Sie, Bernd Hölzenbein, kommen spektakulär zu Fall. Paul Breitner verwandelt den fälligen Elfmeter zum 1:1. Am Schluss wird Deutschland mit einem 2:1 Weltmeister. Hand aufs Herz: War Ihr Sturz vor 44 Jahren eine Schwalbe?

Na klar war das eine. Ich bin ja immer noch verletzt. Das Bein tut mir heute noch weh. (lacht) Bevor Sie Ihre Karriere in den 1980er Jahren in der US-Profiliga ausklingen ließen, spielten Sie viele Jahre für Eintracht Frankfurt. Weil Ihr Verein damals stets in der Bundesliga kickte, gab es in dieser Zeit für Sie wohl keine Gelegenheit, im Homburger Waldstadion zu spielen? Der FC Homburg war ja damals Zweitligist. Ich habe mir gerade heute erst sagen lassen, dass wir mit der Eintracht in der Saison 1971/72 hier mal ein Freundschaftsspiel gegen den FC Homburg gemacht haben. Das hat die Eintracht mit 4:2 gewonnen. Ich hatte dieses Spiel schon vergessen; angeblich wurde ich aber schon in der 28. Minute ausgewechselt. Das kann aber doch eigentlich gar nicht sein, oder? Am Samstag dieser Woche steht Ihre Frankfurter Eintracht in Berlin im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München. Kribbelt’s da bei Ihnen noch? Natürlich, das kribbelt wie verrückt. Da ist es für mich natürlich besonders schön, dass ich über die Eintracht zum Pokalendspiel im Stadion eingeladen bin. Ich halte es aber für einen absoluten Skandal, wie die Bayern ihr letztes Saisonspiel zuhause gegen den VfB Stuttgart mit 1:4 verloren haben. Man kann die 80 000 Zuschauer in München, die gutes Geld für ihre Plätze bezahlt haben, nicht so verarschen. Das ist nicht okay.

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