Zweibrücken Gute-Laune-Angriff zum Saisonende

«ZWEIBRÜCKEN.» Zum Schluss ließen die Oberliga-Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz ihrem Offensivdrang vollen Lauf: Mit 35:23 (16:9) gewannen sie gestern ihr letztes Saisonspiel gegen die HSG Bingen. Nach dem Abpfiff dieser Partie, der zugleich Abpfiff der Saison war, durften sich die VTZ-Spieler zu Recht lautstark als „Vizemeister, Vizemeister“ feiern.

„Wir haben mit einer guten Leistung eine tolle Saison gekrönt. Vizemeister, Pokalsieger, ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte VTZ-Trainer Danijel Grgic nach der Partie, die den Trainer nur zwischen der 14. und 18. Minute kurz in Wallung brachte. Mit 7:1 führten die Zweibrücker nach 14 Minuten gegen die seit gestern nur noch drittbeste Abwehr der Liga. Die Fehler der Gäste im Aufbauspiel nutzten die Zweibrücker in der Anfangsphase konzentriert. 3:1 Kevin Hauck per Gegenstoß, 4:1 Martin Mokris Gegenstoß, 5:1 Tomas Kraucevicius Gegenstoß. Die VTZ zündete den Gegenstoß-Turbo und überzeugte auch technisch – wie beim 7:1, das Tobias Stauch per Heber erzielte. Nach diesem furiosen Zweibrücker Start nahm Bingens Trainer Konrad Bansa eine Auszeit. „Nachdem wir zunächst überhaupt nicht ins Spiel gekommen waren, ist es uns danach kurz gelungen, etwas in der Partie anzukommen“, resümierte Bansa. Binnen vier Minuten verkürzte der Tabellensiebte auf 5:8. Das veranlasste Danijel Grgic nun seinerseits zur Auszeit. Kurze Ansprache, Anpfiff, Tor von Vladislav Kurotschkin zum 9:5. Auch Kurotschkin krönte seine persönlich starke Saison mit einer guten Leistung. Was den Drang nach vorne anging, gingen die Zweibrücker noch mal konzentriert zu Werke. „Man hat gemerkt, für die geht es noch um was“, sagte Bansa. Deshalb habe er seiner Mannschaft die Order gegeben, „das Tempo mitzugehen, und das haben sie gemacht“, war er nicht unzufrieden. Vor allem Rückraumspieler Tim Ganz, der 13 Tore erzielte, freute sich über viel Platz, den ihm die VTZ im temporeichen Spiel ließ. Abwehrarbeit stand mit zunehmender Spieldauer bei den Zweibrückern immer seltener auf dem Arbeitsplan des letzten Spiels. Grgic nutzte die Chance, um von Beginn an allen Spielern noch mal sehr gleichmäßig viele Spielanteile zu geben. Dieses Mal tat das dem Spielfluss keinen Abbruch. Eben auch, weil die Binger Defensive gestern in der Westpfalzhalle keinen Beton anrühren konnte. So gab es im Spielverlauf reichlich Gelegenheit, sich an schönen Zweibrücker Angriffsaktionen zu erfreuen. Wie dem 22:11 von Moritz Baumgart (37.): Per Kempa-Trick verwandelte er auf der rechten Seite. Das Zuspiel war von der linken Außenbahn von Hendrik Rolshausen gekommen, der gestern wie Hauck und Torhüter Philipp Serr sein vorerst letztes Spiel im VTZ-Trikot bestritt. Das Trikot konnte der von den Fans zum „Spieler der Saison“ gewählte Max Hartz nicht mehr überstreifen. Der Fan-Liebling, der nach Saarlouis wechselt, musste wegen seiner Bänderverletzung zuschauen. Auf der VTZ-Verletztenbank, auf der auch Robin Schweitzer und Matthias Mohn saßen, wurde dennoch gefeiert. Mit „La Ola“ beispielsweise das Klasse-Tor von Tomas Kraucevicius zum 26:14. Fast noch schöner war der Assist von Philip Wiese, der vom Kreis nach rechts zu Kraucevicius gepasst hatte (44.). Dass gestern auch Martin Mokris die Strafwürfe sicher versenkte, passte zum Gute-Laune-verbreitenden VTZ-Angriffsspiel. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, Serr (ab 31.) - Kraucevicius (3), Mokris (8/6), Mägel (3) - Stauch (2), Hauck (2) - Kurotschkin (5) - Rifel (2), Rolshausen, Wetz (4), Baumgart (4), Wiese (2) HSG Rhein-Nahe Bingen: Ketelaer, Bachmann (ab 48.) - Trierweiler, Schmelzer (1), Klimavicius - Kai Diehl (6), Sebastian Diehl (2) - Schieke (1) - Ganz (13/3), Sieben, Bucher Spielfilm: 7:1 (14.), 8:5 (18.), 11:6 (22.), 16:9 (Halbzeit), 20:10 (35.), 27:15 (45.), 35:23 (Ende) - Zeitstrafen: 5:3 - Siebenmeter: 6/6 - 3/3 - Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung - Ganz, Kai Diehl, Ketelaer - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Bernhardt/Zick (HV Pfalz).