Auf der Brust Goethe, Walt Disney, Bono – und Ulf Petry

Ulf Petry
Ulf Petry

Warum Frankreichs Präsident für einen in Pirmasens geborenen Zweibrücker Richter ein Dekret erließ

Was haben Johann Wolfgang von Goethe die Harry-Potter-Erfinderin Joanne Rowling, Walt Disney, Bono, Alice Schwarzer und Céline Dion mit dem Zweibrücker Richter Ulf Petry gemeinsam?

Auf den ersten Blick: nichts. Auf den zweiten Blick: immer noch nichts. Wer aber – aus Spaß an der Freud – mal zufällig die Liste der Ausländer durchblättert, die einen französischen Orden erhalten haben, der findet allesamt darin. Unter vielen anderen Berühmtheiten.

Die Ehrenlegion ist der höchste Verdienstorden der Republik Frankreich. Er geht zurück auf die französische Revolution 1789. Damals wurde das Ordenssystem des Adels abgeschafft. Von nun an konnte jeder Bürger unabhängig von Stand und Religion einen Orden erhalten. „L’ordre national de la Légion d’honneur“ war auch Vorbild für das Auszeichnungssystem anderer demokratischer Staaten. Der nationale Verdienstorden Frankreichs, der „Ordre national du mérite“, wurde 1963 vom damaligen Präsidenten Charles de Gaulle gestiftet und löste eine ganze Reihe von Orden für verschiedenste Verdienste ab.

Wieso erhält ausgerechnet ein Zweibrücker Richter einen bedeutenden französischen Orden? Dazu muss man etwas ausholen. Das Oberlandesgericht der Pfalz und die Generalstaatsanwaltschaft der Pfalz haben beide ihren Sitz in Zweibrücken. Beide Einrichtungen pflegen seit 20 Jahren gemeinsam eine Partnerschaft mit dem Berufungsgericht (Cour d’Appel) und der Generalstaatsanwaltschaft in der lothringischen Hauptstadt Metz. Ulf Petry, Vizepräsident des Oberlandesgerichts in Zweibrücken, hat die Partnerschaft mit Metz gefördert und mit Leben gefüllt. Das tat Petry – Jahrgang 1957 und gebürtiger Pirmasenser, mit seiner Familie aber längst in Zweibrücken heimisch geworden – nicht erst, seit er vor vier Jahren Vizepräsident geworden ist. Als Frankreich-Liebhaber waren ihm enge Verbindungen nach Frankreich und speziell Lothringen schon immer ein Anliegen.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat Petry dafür per Dekret den „Ordre national du mérite“ verliehen. Petry darf von nun an den Orden, ein Ritterkreuz an hellblauem Band, an der linken Brustseite tragen.

Das macht er dem Vernehmen nach aber nicht täglich.

Goethe
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Bono
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