Fußball Glück und Pech liegen bei Tom Maurer so nah beieinander

Mit einem satten Schuss erzielt hier Tom Maurer (rechts) im Kerwespiel der SG TuS Rimschweiler/ VB Zweibrücken II gegen den SV B
Mit einem satten Schuss erzielt hier Tom Maurer (rechts) im Kerwespiel der SG TuS Rimschweiler/ VB Zweibrücken II gegen den SV Battweiler II das 4:0.

Eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt. Bei einem Kerwespiel der SG TuS Rimschweiler/VB Zweibrücken II wird die Lust am Kicken bei Tom Maurer geweckt. Ein Jahr später glänzt er selbst in diesem Spiel mit einem Hattrick. Doch die Sache nimmt ein schmerzhaftes Ende.

Es war genau vor einem Jahr, als Tom Maurer vom Fußball sprichwörtlich wieder angefixt wurde. Genauer gesagt, war es das Kerwespiel der SG TuS Rimschweiler/VB Zweibrücken II im September 2022 (4:1 gegen SV Bottenbach), das die abgeflaute Liebe zum Rasenballsport in ihm hat wieder entfachen lassen. „Ich war als Zuschauer dort. Die Stimmung von außen, das Spiel und natürlich die Mannschaft haben mich die Freude am Fußball wiederentdecken lassen“, erzählt Tom Maurer. Eigentlich war er damals nur gekommen, um seine beiden Freunde Nils Gottmann und Michel Wirth anzufeuern. Ein paar Tage später stellt er sich im Training vor und gehört seitdem zum Kader der SG II in der B-Klasse.

Typischer Bolzplatzkicker

Vier Jahre zuvor hatte er mit dem Hobby schon aufgehört, um sich auf die Schule zu konzentrieren. Er sei ein typischer Bolzplatzkicker, der in der Kindheit jede Minute mit den Freunden gezockt hat. Mit sechs Jahren schleppen die ihn mal mit ins Training. „Von da an war ich immer Vereinsfußballer, hab’ dann mit der Zeit aber das Interesse und die Lust an dem Aufwand verloren“, erklärt der gebürtige Homburger, der in der Jugend des SV Altheim begonnen hat.

Aktuell wohnt er im Zweibrücker Vorort Rimschweiler und hat eine Lehre zum Fliesenleger begonnen. „Ich bin jetzt im dritten Lehrjahr und hab’ im kommenden Frühjahr meine Gesellenprüfung.“ Für den ehrbaren Handwerksberuf entscheidet sich der 19-Jährige ganz bewusst. „Ich bin kein Bürohocker, ich mag den sichtbaren Fortschritt sehen, wenn ich etwas getan habe.“

Fortschritte hat er in den vergangenen zwölf Monaten einige gemacht, wie seine beiden Trainer Ahmed El Khadem-Neuhäusel und Dominik Stegner dieser Zeitung mitteilen. „Tom hat es verdient, etwas mehr Öffentlichkeit zu bekommen, er ist sehr engagiert, ein guter Junge und erntet jetzt das, was er sich selbst erarbeitet hat“, erklären die beiden Coaches im Einklang.

Eine kuriose Geschichte

Es ist schon eine kuriose Geschichte, die Tom Maurer, der im Mannschaftskreis ganz lapidar „de Maurer“ gerufen wird, erlebt hat. Erst als Zuschauer vom Kerwespiel beeindruckt werden und zwölf Monate später in gleichem Spiel auf dem Platz zu stehen und selbst zu beeindrucken. Gleich drei Treffer hat der Stürmer für seine SG beim 5:3-Heimsieg über den SV Battweiler II beigetragen. Für den Hattrick brauchte er nur knapp 20 Minuten. „Das ist schon gut gelaufen“, gibt er mit einem Schmunzeln an. Wie gut er mittlerweile integriert ist, war nach den jeweiligen Treffern auf dem Platz zu erkennen. Maurer hat keinen ausgefeilten Torjubel für sich alleine zelebriert, sondern einfach nur die Arme in die Luft getreckt, und die Mannschaftskameraden haben sich auf ihn gestürzt. „Es passt gut in der Mannschaft, wir pushen uns gegenseitig, jeder gönnt dem anderen Erfolg, denn letztlich ist es ja für den Verein.“

Nach 70 Minuten holen ihn die Trainer der zweiten Mannschaften bereits vom Feld. „Das war so abgesprochen, ich musste mich umziehen und durfte mich bei der Bezirksligamannschaft, die im Anschluss an unser Spiel spielte, auf die Bank setzen.“

Auch bei der ersten Mannschaft bekommt er, wie in den Vorwochen schon öfters vorgekommen, seine Einsatzzeiten. Dann kommt allerdings die letzte Kuriosität. Denn dieses Spiel verläuft eher tragisch für Tom Maurer. „Ich bin zur zweiten Hälfte reingekommen, und nach ungefähr 20 Minuten bekomme ich den Ball an die Hand geschossen, und dabei bricht das Handgelenk“, erzählt er, wie nah Glück und Pech manchmal beieinander liegen. Jetzt ist erst mal fünf bis sechs Wochen Pause angesagt.

Ausruhen ist nicht seine Sache

Der ehrgeizige Tom Maurer will sich aber nicht nur ausruhen im Krankenstand, sondern weiter an seinen Fitnessdefiziten arbeiten und sich körperlich voranbringen. „Da hab’ ich durch die lange Fußballpause noch Rückstände im Gegensatz zu den Kollegen.“ Körperlich vorankommen helfe ihm schließlich im Fußball und im Beruf.

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