Zweibrücken Gewobau will Supermarkt bauen

Im zur Steinhauser Straße hin gelegenen Teil der Canada-Siedlung will die Gewobau einen rund 1000 Quadratmeter großen Supermarkt bauen und diesen an den Discounter Netto vermieten. Das erklärte Gewobau-Geschäftsführer Werner Marx diese Woche gegenüber der RHEINPFALZ. Ein Einkaufsmarkt dieser Größe an dieser Stelle sei mit dem Zweibrücker Einzelhandelskonzept vereinbar.

„Das Gute ist: Netto ist zwar ein Discounter, führt aber rund 4000 Artikel, wie ein Vollsortimenter“, so Marx. Mit Netto verhandele man bereits wegen des Mietvertrags. Mit Netto führe man derzeit auch Gespräche wegen der Einrichtung eines Supermarkts in der Innenstadt, in der früheren Passage Schreiner am Busbahnhof. Doch zurück zur Canada-Siedlung, die die Gewobau 2010 vom Bund kaufte und die jetzt nach und nach zum modernen, attraktiven Wohngebiet umgebaut werden soll. Dazu soll auch der Einkaufsmarkt beitragen. Entstehen soll dieser anstelle dreier Wohnblocks, die abgerissen werden. Unterhalb des Marktes könne man sich einen Quartierstreff vorstellen, eine Anlaufstelle für die Bewohner der Siedlung mit Jugendtreff und Aufenthaltsräumen. Der Quartierstreff würde zwischen Supermarkt und dem Neubaugebiet stehen und auch als eine Art Lärm- und Sichtschutz fungieren, wie Gewobau-Architekt Rolf Vogelsang erklärt. Das Neubaugebiet – in der Siedlung zwischen Steinhauser Straße und Quebecstraße gelegen – ist laut Marx komplett fertig: „Ich muss nur noch den Kaufvertrag lesen, dann können wir verkaufen.“ 18 bis 26 Bauplätze könnten dort bebaut werden, sagt Yvonn Weber, bei der Gewobau als Stadtplanerin tätig. Wie viele es letztlich sind, hänge davon ab, wie viele freistehende Häuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser gebaut werden. Möglich seien alle drei Formen des Bauens. Um Interessenten das Doppelhaus schmackhaft zu machen, baue die Gewobau bis Mitte des Jahres ein Muster-Doppelhaus. Eine Hälfte werde komplett ausgebaut, die andere zum Selbstausbau angeboten. Besichtigungsreif sei das Haus voraussichtlich Ende Mai, so Vogelsang. Geheizt werde es per Luftwärmepumpe, ohne fossile Brennstoffe. Für die Bauplätze gebe es bereits rund 20 Interessenten. Von den vier Doppel-Wohnblocks unterhalb der Canada-Straße seien drei bereits fertig saniert und modernisiert, mit dem vierten fange man im Frühjahr an, so Vogelsang. Die Gewobau hält in diesem Bereich 48 Mietwohnungen vor, Drei-Zimmer-Wohnungen mit jeweils 68 Quadratmetern Wohnfläche. Zwei der Wohnblöcke seien bereits bezogen, der dritte Wohnblock folge Ende dieses Monats. Der dahinter Richtung Schule liegende Betriebshof werde abgerissen, um Platz für Bauplätze zu schaffen. Parkplätze seien schon angelegt. Bei den Reihenhäusern im oberen Dreieck der Siedlung ändere sich nichts. Diese seien in Privatbesitz und blieben es auch. Lediglich die Straße werde erneuert. Für die Wohnblocks zwischen der Ontario- und der Flugplatzstraße gibt es laut Marx noch keinen konkreten Plan. Momentan würden die Wohnungen noch gehalten. „Mit ein bisschen pinseln kann man dort auch gut leben“, die Wohnungen seien alt, aber gut in Schuss, und wenn sie nicht mehr gebraucht würden, könne man eventuell über ein Gewerbegebiet nachdenken. „Das wäre dann ja über die Flugplatzstraße sehr gut erreichbar“, so Marx. Das sei aber Zukunftsmusik. Genau so gut könne es sein, dass die Wohnungen irgendwann für Flüchtlinge benötigt werden. (sig)

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