Zweibrücken Gensch: Mangel an Notärzten auch in Zweibrücken

Der Arzt Christoph Gensch, Landtagsabgeordneter aus Zweibrücken.
Der Arzt Christoph Gensch, Landtagsabgeordneter aus Zweibrücken.

Der Zweibrücker Landtagsabgeordnete Christoph Gensch (CDU) fordert für Rheinland-Pfalz einen Runden Tisch zum Thema Notarztversorgung. Hintergrund ist auch ein Fall am Samstagmorgen.

Von Freitag, 17 Uhr, bis Samstag, 19 Uhr, war laut dem Landtagsabgeordneten Christoph Gensch (CDU) das Notarztfahrzeug in Zweibrücken nicht besetzt. Deshalb habe man am Samstagmorgen zur Unterstützung des Rettungsdienstes den Notarzt aus Pirmasens herbeirufen müssen, als sich in Zweibrücken „ein schwerer chirurgischer Notfall mit erheblichen Kopfverletzungen“ ereignete. Nach mehrstündiger Akutversorgung im Nardini-Klinikum habe man den Patienten mit Notarztbegleitung in die Neurochirurgie nach Homburg verlegt. Christoph Gensch: „Da das Zweibrücker Notarzt-Einsatzfahrzeug nicht besetzt war und die Klinik keine ärztlichen Kapazitäten hatte, musste für die Verlegung des Patienten nach Homburg der Kaiserslauterer Notarzt mit dem Helikopter eingeflogen werden, um dann bodengebunden den Transport nach Homburg zu begleiten.“

Um dem Ärztemangel im Land zu begegnen, fordert die CDU-Landtagsfraktion, die Anzahl an Medizinstudienplätzen von 450 pro Jahr auf mindestens 650 anzuheben. Es gebe viel mehr qualifizierte Studienbewerber als Ausbildungsplätze. Gensch wünscht sich für Rheinland-Pfalz einen Runden Tisch zum Thema Notarztversorgung. Rettungsdienste, Politik und Kostenträger sollen dort nach Lösungen suchen, um den Mangel an Notärzten vor allem auf dem Land zu beheben. Zu sprechen sei etwa über Hilfen für die Krankenhäuser bei der Bereitstellung von Notärzten und über deren Vergütung. Aus der Antwort der Mainzer Regierung auf eine Große Anfrage der CDU-Landtagsfraktion geht hervor, dass in vielen ländlichen Regionen die Notarztfahrzeuge nicht mehr durchgehend besetzt seien und oft tageweise vom Dienst abgemeldet würden. In Zweibrücken, so Gensch, seien die Notarzt-Ausfallraten mit durchschnittlich 2,3 Prozent „noch relativ niedrig“. Das sei aber vor allem drei Ärzten vor Ort zu verdanken, die einen Großteil der Nachtdienste leisten.

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