Zweibrücken Ganz schön spätes Siegtor

«ZWEIBRÜCKEN.» Ein Wahnsinn in Gelb-Schwarz! Eine knappe Minute vor dem Abpfiff einer sehr langen zweiten Halbzeit schaffte die zweite Mannschaft des SC Weselberg gestern den Siegtreffer zum 3:2 (2:2) gegen den TuS Erfweiler. Das entscheidende Aufstiegsspiel der Dreierrunde zur B-Klasse vor rund 400 Zuschauern auf dem Sportplatz des FC Oberauerbach war in der Schlussphase regelrecht dramatisch.

Die TuS-Elf wähnte sich schon als Aufsteiger, da ihr ein Remis gereicht hätte. Die Spvgg Battweiler/Reifenberg II war nach einer Niederlage und einem Unentschieden ja schon vor der Partie aus dem Rennen raus. Weselbergs Offensivmann Pablo Geßner erlöste den nervlich stark angespannten Anhang, indem er nach einem Freistoß einen Abpraller versenkte. Danach brach auf der einen Seite grenzenloser Jubel aus, auf der anderen flossen Tränen. Nur Menschen ohne Mitgefühl hätten nach dem Abpfiff versucht, Erfweilers Trainer Uli Naab einen Kommentar zum Spiel abzufordern. Völlig erschüttert vom Spielverlauf hockte Naab auf dem Rasen, musste vom Rest der Mannschaft getröstet werden. Kapitän Pascal Hofmann bilanzierte die Partie. „Das ist sehr bitter“, meinte er. Erfweiler habe sich durch Gelb-Rot gegen Georg Bogdan (50.) selbst geschwächt: „Mit zehn Mann kann man nicht bis zum Schluss Tempo gehen.“ Der TuS Erfweiler stürzte ins Tal der Tränen, weil es in der Nachspielzeit auf der linken Seite noch einen Freistoß gab, an der Richtigkeit der Entscheidung zweifelte die TuS-Seite natürlich. Schiedsrichter Pascal Prowald hatte gestern offensichtlich besonders viel Lust auf Fußball, beide Halbzeiten gingen deutlich über 50 Minuten. Auch das kritisierte Erfweiler. Den besseren Start hatte der spätere Sieger, Robin Westrich schoss in der fünften Minute aus 18 Metern einen Freistoß aufs Erfweiler Tor. Keeper Janik Anstett konnte abwehren, im Nachschuss war Christopher Storck erfolgreich. In der 23. Minute hatte Marius Bold offensichtlich genug vom ganzen Geplänkel im Mittelfeld. Er schnappte sich den Ball, hängte zwei Mann ab und setzte einen satten Flachschuss in die Weselberger Maschen. Georg Bogdan war dann in der 31. Minute mit einem Freistoß für den zweiten TuS-Treffer verantwortlich. Erfweiler hatte jetzt mehr Spielanteile. Aber der stämmige Weselberger Marc Ziegler war nach einem Westrich-Eckball mit dem Kopf zur Stelle und markierte den Halbzeitstand. Wegen wiederholten Foulspiels räumte Bogdan fünf Minuten nach Wiederanpfiff dann das Feld, die Weselberger bekamen wieder Übergewicht. Der TuS Erfweiler hielt die Konzentration in der Defensive aber hoch. Als alles schon mit dem Abpfiff rechnete, haute Pablo Geßner das entscheidende Ding rein. Danach kam es zu lauten Protesten auf TuS-Seite, weil der Referee so lange hatte spielen lassen. SCW-Betreuer Wendelin Bold sprach von einem völlig verdienten Sieg, seine Truppe habe sich voll reingehängt. „Jetzt ist sie platt. Aber die nächsten drei, vier, fünf Tage wird gefeiert.“ So spielten sie SC Weselberg II: Sven Schütz - Markus Kessler, Graßmann (77. Heinz), Raulin, Ziegler (75. Sebastian Schütz) - Lutz, Hell, Storck, Westrich, Patrick Kessler - Geßner TuS Erfweiler: Anstett - Hofmann, Röckel, Bogdan, Bold - Diehl, Eickert (76. Memmer) - Peter, Ruppert, Hirschinger - Germann (52. Naab) Tore: 1:0 Storck (5.), 1:1 Bold (23.), 1:2 Bogdan (31.), 2:2 Ziegler (41.), 3:2 Geßner (90.+6) - Gelbe Karten: Patrick Kessler, Lutz, Markus Kessler - Röckel, Peter, Eickert, Diehl - Gelb-Rote Karte: Bogdan (50.) - Beste Spieler: Ziegler, Storck, Westrich - Röckel, Hofmann, Bold - Zuschauer: 400 - Schiedsrichter: Prowald (Lautenbach).

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