Zweibrücken Frank Nimsgern rockt das Nibelungenlied

Die Rock-Musical Gala von Frank Nimsgern und dessen Hits lockte am Freitagabend bei der 20. Festa Italiana 8000 Besucher auf den Christian Weber Platz in Homburg.

Neben den Sängern Aino Laos, Sascha Krebs und Mischa Mang, mit denen Nimsgern eine lange Zusammenarbeit verbindet, brachten die Akrobatin Veselka aus Bulgarien und der italienische Handstandkünstler Daniel Rossetti Spannung in die Saar-Pfalzmetropole. Frank Nimsgern selbst spielte mit seiner Band an der E-Gitarre. Nach dem Aino Laos und die Frank Nimsgern Band das Publikum mit Defying Gravity auf einen Abend voller Temperament und Leidenschaft eingestimmt hatten, interpretierte die rassige Sängerin gemeinsam mit Mischa Mang drei Hits aus Nimsgerns Musical Paradise of Pain, in dem durch einen Computerfehler der Heiligen Dreifaltigkeit zwei Männer in die falschen Abteilungen des Jenseits geschickt werden und bei deren Chefinnen für Verwirrung stiften. Funky Site, Beautiful Day und Don′t break the silence ließen die schräge Welt des Musicals lebendig werden, vor allem die kehlig aufblühenden Balladen von Aino Laos faszinierten. Immer mehr Zuschauer sammelten sich auf dem Christian Weber Platz und fingen an mitzuklatschen und zu tanzen. Mit Alberichs Arie Macht aus Frank Nimsgerns Ring of Fire entführte Mischa Mang voll pulsierendem Drive und packender Intensität in die Welt der Mythologie Richard Wagners und des Nibelungenliedes – im Sound und Lebensgefühl des Rock′n Roll. Hart und provokant hämmerten die Rhythmen, fordernd schrie Alberich alias Mischa Mang seinen Anspruch auf Herrschaft vor einer Projektion aus flackerndem Feuer hinter weißen Stroboskopstrahlen heraus. Mystische Klänge leiteten über zu Nimsgerns Musical SnoWhite, im Hit Frei wie der Wind fesselte Aino Laos′ kraftvolle Stimme die Zuhörer, gefährlich-gleißend riss sie die Menschen als Queen Superstar mit. Aber nicht nur stimmliche Akrobatik war zu erleben: Zur stimmungsvollen Musik von Le feu de l′eau und fantasievollen Projektionen von Wasserwelten zeigte die Gleichgewichtsakrobatin Veselka aus Bulgarien in einem hautengen, glänzend weißen Anzug an zwei langen weißen Stoffbahnen, die vom Schnürboden herunterhingen, atemberaubende Körperbeherrschung in vollendeter Anmut. Immer neue Figuren, ihre Bewegungen schienen mit den Stoffbahnen zu einer Einheit zu verschmelzen. Kraftvoll-markant eroberte der Handstandakrobat Daniel Rossetti aus Mailand das Homburger Publikum. Virtuose Körperbeherrschung bis in den letzten Muskel zeigte er zu den düsteren Klängen der hart pulsierenden Wings of Fire, dem Drachenkampf aus dem Musical Ring of Fire: Aus der Vertikale drehte er sich langsam, bog in die Schräge, wechselte die Hand – und hielt immer die Balance, dabei voller Ausdrucksstärke – eine akrobatische Leistung, die ihresgleichen sucht, kraftvoll und geschmeidig zugleich, bei der die Zuschauer vor Spannung kaum zu atmen wagten. Leise, besinnliche Töne schlug Aino Laos in der Ballade Manchmal ist ein Augenblick genug aus SnoWhite an, bevor ein mitreißendes Konzert mit den Zugaben We are the Champions und Locked out of heaven endete. „Das hat uns so super gefallen,“ schwärmte Christel Faas aus St. Ingbert. „Ich war in allen Musicals von Frank Nimsgern und höre seine Musik unheimlich gerne; heute Abend war ich völlig gefesselt.“ (knf)

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