28-Jährige will ihr Leben ändern Früher geknackte Autos abgefackelt

autobran

Sie fuhr ohne Fahrkarte mit der Bahn von Dellfeld nach Zweibrücken. Und sie verkaufte bei Ebay einen Lautsprecher, kassierte 60 Euro und lieferte nie. Das Landgericht Zweibrücken hat gestern eine 28-jährige Zweibrückerin deshalb zu einer Freiheitsstrafe von zwei Monaten und zwei Wochen verurteilt.Das ursprüngliche Strafmaß von fünf Monaten, ebenso zur Bewährung ausgesetzt, hatte sie sich ein halbes Jahr zuvor beim Amtsgericht eingehandelt. Der Tatvorwurf: Einmal umsonst mit der Bahn von Dellfeld nach Zweibrücken gefahren. Heißt: Erschleichen von Leistungen. Der zweite Vorwurf: Einem Ebay- Käufer einen Lautsprecher verkauft, Geld kassiert, Lautsprecher nicht geliefert, Schaden 60 Euro. Das war dann Betrug.

Ihr Verteidiger Walter Teusch wollte eine geringere Strafe. Die erhielt sie dann auch. Die junge Mutter von zwei kleinen Kindern verließ sichtlich erleichtert den Gerichtssaal. Denn: Sie saß in den Jahren zuvor öfter eine Tür weiter beim Amtsgericht und wurde dort zu mehreren Jugendstrafen verurteilt, die es in sich haben, wie der Vorsitzende Richter Michael Schubert mit ihrem Strafregisterauszug belegte. Elf Einträge zieren das Papier, von 2012 beginnend mit Unterschlagung, Betrug, Nötigung, Diebstahl, falsche uneidliche Aussage und Strafvereitelung. Im November 2013 legte sie mit ihrem Freund in Zweibrücken eine Diebstahlserie ohnegleichen hin. Sie knackten Garagen, plünderten die Inhalte, unternahmen mit den geklauten Autos quer durch die Gegend von Zweibrücken und Homburg Spritztouren, ließen die Autos dann beschädigt stehen. Zwei Autos fackelten sie ab, um Spuren zu verwischen. So einmal in Ixheim und das zweite Mal am Mölschbacherhof. Ihr Komplize filmte ein brennendes Auto und setzte die Bilder ins Netz, um damit zu prahlen. Das Fazit: Die Frau musste zweieinhalb Jahre hinter Gitter. Gestern sagte ihre Bewährungshelferin, sie habe den Eindruck, „dass sie ihr Leben umkrempeln will“. Sie sei zuverlässig, habe sich vom Vater ihrer Kinder getrennt. „Ich habe das Gefühl, dass sie jetzt den richtigen Weg einschlagen will.“ Diesen Vertrauensvorschuss würdigte die Kammer mit ihrem Urteil.

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