Zweibrücken Früher und Heute „Fieß vertrede“ in der Allee und „Fulle“ am Brunnen im Gestütshof

Die Allee entlang des Schwarzbachs ist auch im Winter ein beliebtes Ziel der Zweibrücker, um sich „die Fieß se vertrede“.
Die Allee entlang des Schwarzbachs ist auch im Winter ein beliebtes Ziel der Zweibrücker, um sich »die Fieß se vertrede«.

„Am Hilgardplatz wars uns klar: Unser Sunndahs-Wannerziel von friehjer is vorbei. Ofd genuuch hads doch geheesd: Bombach, Heilbach, Gehlbach! Dess Imbissbudsche am Realschulberch, woma so scheen had kenne imme Hefsche sidze, gebbds nimmi!“ Hier werkeln nach dem erfolgten Abriss des früheren Kiosks die Bauleute. „Ball siehds do annerschder aus“, hieß es im Vorbeigehen.

Diesmal lautete das Wandermotto: „E bisje in de Allee die Fieß vetrede.“ Um dann festzustellen: „Do is jo ganz Zweebrigge unnerwegs!“ Unsere prächtige Allee entlang „vum Kanal“, wie der Schwarzbach nicht gerade beschönigend noch immer genannt wird. Klar, wo sollen die Leute in diesen Wochen auch hin – alle Lokale zu! Da ist man zuvor schon überrascht, einen fast freien Parkplatz am Rosengarten-Hotel zu sehen. An der Rennwiese entlang zu gehen, bietet genügend Gelegenheit, Erinnerungen aufzufrischen: Für den einen geht es um die tollen früheren Grasbahnrennen mit den einheimischen Akteuren Heinz Ewig, Hermann Bernhard und dem Kirrberger Walter Scheib. Auch manche Stürze in der Kurve „unne“ gab es, an der Festhalle.

Der andere weiß von prächtigen Pferdrennen zu berichten. „Wissener noch vum ,Uhu’, vum Ziechler seim Perd vun de Werschhauser Miehl!“ Natürlich wird an der Rennwiese nie vergessen, auf die hartnäckigen Bemühungen von Konrektor Fritz Leonhard und Wendelin Schenk von der Verkehrswacht hinzuweisen, dort eine Jugendverkehrsschule zu etablieren. Sie schafften es und dort wurde von den Schülern viel für die Sicherheit gelernt.

Auch wenn der frühere Feldhandball-Platz der VTZ an der Festhalle durch den Neubau des Kindergartens Gabelsbergerstraße ein anderes Gesicht bekommt – um an „Elef“ Hans Schuler, an Werner König, den späteren Stadtsparkassenchef Werner König, an Lehrer Alfons Gabriel oder an Willi Fritzinger und deren Handballkönnen zu erinnern, bleibt Gelegenheit genug.

Genügend Gesprächsstoff für einen Sonntagsspaziergang am Landgestüt: Die neue Internet-Information durch den „Stalljungen Anton“ fürs Handy unterwegs und den Bildschirm zu Hause. Ein recht lebendiger Rundgang – auch wenn man dabei im „SWF-Retro“ landet und mit etwas Wehmut den Beitrag mit dem früheren Gestütschef, Landstallmeister Walter Frase, und mit dem damaligen Oberbürgermeister Oskar Munzinger sieht. Ach ja, das war 1959, als im Gestüt vor den vertrauten Sandsteingebäuden „noch Lewe in de Buud“ war: Pferde in großer Zahl und zahlreiche Gestütsmitarbeiter in Uniform. „So sinnse als durch die Stadt geridd!“, erinnert sich der Spaziergänger. Um gleich auf den Brunnen im Gestütshof zu verweisen: „Wie ma in de Alleeschul ware, hammer dord immer gefullt!“ Eine Erklärung ist nötig: „Fulle is Fußballschbiele, so schdehds im Wilmse Rudolf seim Zweebrigger Alphabet!“

Natürlich wird an der Napoleonsbrücke an der Katholischen Kirche nie vergessen, dass man nach der Schule „unne an de Bach“ mit den Schulkameraden gespielt hat. Deshalb hat man heute auch so viel Verständnis für all diejenigen, die auf dem Exe-Wasserspielplatz „Bawweradsch“ mache – und mancher Vater oder Opa gerne etwas länger als der Sprössling dort verweilen würde…

Ein Blick gilt der Gustl-Groß-Vereinshütte des Alpenvereins „in Buchheits Gaade“ und der Erinnerung vor allem an Ernst Albrecht und Paul Schmidt, denen man gerne begegnet ist. Auf dem Heimweg wird auf das Tanz-Café „Taverne“ am Bleicherbach hingewiesen und den Schreiner Willy Styner, der sich damit in die Erinnerung eingebracht hat. „Es is jo doch scheen bei uns“, heißt es am Ende der Tour.

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