Zweibrücken Fast Königinnen von Deutschland

BIRKENAU. Die drittbeste weibliche B-Jugend Deutschlands der Saison 2013/14 kommt aus Zweibrücken. Die Juniorinnen des SV 64 Zweibrücken setzten sich gestern im Spiel um Platz drei im Final Four-Turnier um die deutsche Meisterschaft mit 23:20 (11:9) gegen Gastgeber TSV Birkenau durch. Sie bejubelten diesen dritten Platz wie den Gewinn der deutschen Meisterschaft.

Ausgelassene Szenen auf dem Spielfeld nach dem Schlusspfiff, und fast noch mehr Jubel auf der Tribüne, wo 250 Fans das SV-Team unterstützten. „Unfassbar gut“, freute sich SV-Trainer Martin Schwarzwald über den Sieg gegen die favorisierten Birkenauerinnen und über die „geniale Heimspiel-Atmosphäre“. An der Unterstützung hatte es auch am Samstag im Halbfinale nicht gemangelt. Aber die HSG Blomberg/Lippe war, anerkannte Schwarzwald fair, „an diesem Tag einfach eine Klasse besser. Das Spiel können wir nur gewinnen, wenn alle einen Supertag haben“. Den erwischte vorgestern aber nur Amelie Berger. Das reichte nicht gegen das Team aus dem Handball-Internat. Die Zweibrückerinnen verloren 22:33 (). Bereits Mitte der ersten Halbzeit setzte sich die HSG entscheidend ab. Beim Finale der besten vier Mannschaften war ein Nord-Süd-Gefällle erkennbar. Zugunsten des Nordens. Das unterstrich nachhaltig der neue Deutsche Meister Buxtehuder SV, der im Halbfinale Birkenau 33:21 schlug und gestern Blomberg/Lippe im Finale beim 32:18-Erfolg keine Chance ließ. Im kleinen Finale wurde quasi das beste süddeutsche B-Jugend-Team gesucht. Kaum angepfiffen, der SV war noch nicht sortiert, stand es 1:0 durch Birkenaus Leonie Scholl. Aber die SV-Abwehr, die ein Lob des Trainers kassierte, fand sich schnell und Alex Deutgen parierte wichtige Bälle. Gegen die offensive Birkenauer Deckung zeigte der SV die bessere Spielanlage. Birkenau setzte auf Eins-gegen-Eins-Aktionen und eine sehr harte Abwehr. Diese Härte nahm der SV an. „Yes we can“ hatten die Birkenauer Fans auf den Meisterschafts-T-Shirts stehen. „Yes we can sowieso“, dachten sich die SV-Juniorinnen und lagen nach elf Minuten verdient 4:1 vorne. Zweimal Amelie Berger, Elisa Burkholder und Rebekka Aldorf vom Kreis hatten die Führung herausgeschossen, die der SV nie mehr abgeben sollte. Wichtig die zwei Minuten vor der Halbzeit. 10:7 führte der SV. Berger saß zwei Minuten auf der Bank. Aber Deutgen hielt den Wurf von Katharina Mink. Der SV stand unter Druck, Zeitspiel war angezeigt. Elisa Burkholder verwandelte einen Wurf fast von der Auslinie zum 11:7. Birkenau konnte nur noch auf 9:11 verkürzen, markierte direkt nach Wiederanpfiff das 10:11. Aber Burkholder, die längst eng gedeckt wurde, traf weiter, setzte ihre Nebenfrauen ein, die immer wieder versuchten, sie über Freiwurf-Situationen ins Spiel einzubeziehen. Oft erfolgreich. Sie gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, bekannte Jugendnationalspielerin Elisa Burkholder, die nach Leverkusen wechselt, ihr vorerst letztes Spiel für den SV 64 bestritt. „Zum Abschluss noch mal ein klasse Erfolg“, freute sie sich. Birkenau deckte längst auch Berger eng. Anna Schlegel nutzte die Freiräume und traf. Birkenau probierte in einem sehr guten, hart umkämpften Spiel alles. Die Zweibrückerinnen hielten voll dagegen. Die zweite SV-Torfrau Nina Jäger parierte den Strafwurf von Scholl. „Sehr gut, was die Mädels gehalten haben“, freute sich dabei SV-Torwarttrainer Philipp Serr mit. Daniela Rajic verkürzte auf 18:20. Aber Burkholder und Berger machten gegen nun komplett offen deckende Birkenauerinnen alles klar. Den Gastgeberinnen standen schon vor dem Abpfiff, ehe Vanessa Servello per Gegenstoß das 23:20 erzielte, die Tränen in den Augen. „Natürlich hätten wir zu Hause gerne mehr erreicht“, war Birkenaus Trainer Stefan Schmitt 90 Minuten nach dem Abpfiff noch enttäuscht.

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