Zweibrücken „Es gibt viel zu viel Gewalt auf der Welt“

Morgen ist Weltfrauentag. Dieser internationale Tag der Frauen entstand im frühen 20. Jahrhundert im Kampf um Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. Offiziell heißt er heute „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“. DIE RHEINPFALZ nahm dies zum Anlass, Frauen in der Innenstadt nach ihren Wünschen zu befragen.

Von einem Verwöhntag ganz für sich bis zu einer gerechteren Entlohnung für Frauen war einiges dabei. Besonders oft haben die Zweibrückerinnen darauf hingewiesen, dass ein bisschen mehr Zeit für sich selbst richtig gut tun würde. Mal einen Tag lang verwöhnt zu werden, würde Marthe Trompeter gut gefallen. Aber wichtiger ist ihr Gerechtigkeit in der Welt. Für gleiche Arbeit sollte es gleichen Lohn geben, für Frauen wie für Männer. „Schaffen müssen wir, aber dann wollen wir auch genauso bezahlt werden wie die Männer“, sagt sie. Jasmin Schätzle wünscht sich einen Tag für sich. Gerade jetzt, da sie ein Kind erwartet, würde ihr das gut tun. „Es wäre schön, wenn sich mal einen Tag der Mann um alles kümmert“, sagt sie und lacht. Ihre Freundin Myriam Christmann denkt ähnlich. Mit einem kleinen Sohn ist es schwierig, Zeit für sich zu finden. Es würde ihr gefallen, sich am Weltfrauentag mal nur um sich selbst zu kümmern und die Seele baumeln zu lassen. Monika Rieger wünscht sich, dass mit den Frauen besser umgegangen wird. „Die Frauen haben sich entwickelt. In den letzten Jahrzehnten hat sich viel verändert. Damit muss man zurechtkommen.“ Toleranz und Mitgefühl sind ihr wichtig, „und dass wir mit den Männern besser zurechtkommen“, lacht sie. „Ich habe keine großen Ansprüche mehr. Ich bin zufrieden“, erklärt Helga Mootz. Sie sei bescheiden und habe es immer gut gehabt. Also brauche sie keinen Extra-Tag für sich selbst. Gleichberechtigung antwortet Gabriele Krehling wie aus der Pistole geschossen, als sie nach ihren Wünschen für die Frauen befragt wird. Da hakt es noch, sagt sie. Vor allem bei den Löhnen gebe es oft große Unterschiede. Das sei ungerecht und bedürfe einer Veränderung. Viel mehr Respekt für die Frauen, fordert Nicole Walle. „Man muss auch an andere denken, nicht nur an sich selbst. Und es gibt viel zu viel Gewalt auf der Welt.“ Vor allem bei Gewalt gegen Frauen und Kinder würden die Behörden nicht genug eingreifen. Das sei immer noch ein Tabuthema. Sie kenne das aus eigener Erfahrung. „Ich habe gar nicht gewusst, das bald Weltfrauentag ist“, sagt Karin Heermann verblüfft. Ihr spontaner Wunsch wäre, Zeit zur freien Verfügung zu haben. Nach Lust und Laune shoppen zu gehen, darauf hätte sie Lust. (mefr/Fotos: Steinmetz)

x