Zweibrücken Erste Herkulesaufgabe für neuen Rimschweiler Ortsvorsteher

Der Stoß an Akten, den Klaus Fuhrmann von seiner Vorgängerin erhält, wird größer sein als der mit den Wahlzetteln. Die Wahlbetei
Der Stoß an Akten, den Klaus Fuhrmann von seiner Vorgängerin erhält, wird größer sein als der mit den Wahlzetteln. Die Wahlbeteiligung bei der Rimschweiler Ortsvorsteherwahl war niedrig.

Der neue Rimschweiler Ortsvorsteher Klaus Fuhrmann (SPD) blickt auf einen großen Berg Arbeit. Als erstes steht der Bau des umstrittenen Fahrbahnteilers an. Fuhrmann hat aber schon Pläne, den Bau samt Vollsperrung angenehmer zu gestalten.

Klaus Fuhrmann ist stolz auf sein Wahlergebnis. 87,4 Prozent der Wähler stimmten für Fuhrmann als neuen Ortsvorsteher, als Nachfolger der bisherigen Orts-Chefin Isolde Seibert. Der Sozialdemokrat sagt, dass er sich ein Ja-Ergebnis zwischen 70 und 80 Prozent gewünscht hatte, das endgültige Resultat überstieg also die Erwartungen Fuhrmanns. Einen Wermutstropfen gibt es aber dann doch: die durchaus schwache Wahlbeteiligung. Lediglich 28 Prozent der 1344 Wahlberechtigten in Rimschweiler gaben ihre Stimme ab. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Fuhrmann als einziger Kandidat zur Wahl stand und die Rimschweiler lediglich mit „Ja“ oder „Nein“ abstimmen konnten.

Fuhrmann ist seit 2009 Mitglied des Rimschweiler Ortsbeirates. Zuletzt war er Stellvertreter von Seibert. Sie war seit 2012 Ortsvorsteherin, aus gesundheitlichen Gründen hat sie ihr Amt vorzeitig niedergelegt. Als Stellvertreter hat der Sozialdemokrat bereits viel Erfahrung mit der Rimschweiler Dorfpolitik. Aber: Fuhrmann erwartet nun weitaus mehr Arbeit, will zudem abwarten, inwiefern Bürger an ihn mit ihren Sorgen auf dem Herzen herantreten. „Das sind jetzt alles Überraschungen, die auf mich zukommen werden“, sagt Fuhrmann in einem vorfreudigen Ton.

Amtseinführung am 16. Februar

Wirklich ernst wird es für Fuhrmann am 16. Februar. Dann übernimmt er offiziell den Posten des Ortsvorstehers, für seine Position im Ortsbeirat rückt der Sozialdemokrat Ralf Hofer nach. Die erste Großaufgabe, die für den neuen Orts-Chef ansteht, wird der Bau des Fahrbahnteilers samt Vollsperrung sein. In Rimschweiler stößt das Bauwerk vor allem auf kritische Stimmen. Manche stellen den Sinn des Fahrbahnteilers infrage, andere brüskieren sich über die Kosten und wieder andere sind schockiert, dass der direkte Weg von Rimschweiler nach Zweibrücken für mindestens acht Wochen voll gesperrt wird und dann eine kilometerlange Umleitung ansteht. Der frischgebackene Ortsvorsteher hat keine Möglichkeit gegen den Bau des Fahrbahnteilers. Das Projekt obliegt dem Landesbetrieb Mobilität (LBM), der plant und zahlt. Aber: Fuhrmann will durchsetzen, dass vor der Baustelle in Richtung Nagelwerk auf der Landstraße geparkt werden darf. Dann könnten zumindest die Rimschweiler im vorderen Dorfteil dort parken und morgens die wenigen Hundert Meter zum Auto laufen.

Bürgersprechstunden auf Termin

Inwiefern Seibert bei der Amtsübergabe Fuhrmann mehrere Aktenordner mit aktuell laufenden Projekten übergibt, kann Fuhrmann nicht sagen. „Ich weiß aber, dass sie derzeit am Sortieren und Zusammenstellen ist“, ergänzt er. Eine Sache kann Fuhrmann aber nicht von seiner Vorgängerin übernehmen: die regelmäßigen Bürgersprechstunden. Das schafft Fuhrmann wegen seines Berufes und seines Amts im Stadtrat nicht. Fuhrmann plant, die Bürgersprechstunden nach Terminvereinbarung abzuhalten.

Der Sozialdemokrat ist bis kommendes Jahr gewählt. Dann steht wieder die reguläre Kommunalwahl an. Fuhrmann hat sich als Ziel gesetzt, bis dahin einerseits genügend und vor allem geeignete Kandidaten für den Ortsbeirat zu finden und er will die 46 Rimschweiler, die gegen ihn gestimmt haben, von seiner politischen Arbeit überzeugen.

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