Zweibrücken Entscheidung vertagt aufs Spiel in Illtal

Zweibrücken. Mit einem Liga-Rekord verabschiedeten sich die Oberliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken am Samstag für diese Saison zu Hause vom eigenen Publikum: Der 34:22 (17:7)-Erfolg des SV war der 17. Sieg der Zweibrücker in Serie. Das gab es in der Oberliga noch nie. Locker herausgespielt war auch dieser Erfolg.

Abschiedsstimmung kam gar nicht auf in der Ignaz-Roth-Halle. Denn noch hat die Mannschaft ein Spiel zu bestreiten, und sie hat rechnerisch auch noch die Chance, Meister zu werden. Den meisten Spaß hatte das Gros der Nieder-Olmer Spieler am Samstag wohl vor der Partie, als der letzte Spieltag in der Fußball-Bundesliga abgepfiffen war und feststand, dass Mainz 05 kommende Runde im Europapokal vertreten ist. Viel Grund zum Jubeln gab es für die Gäste in den folgenden 60 Handball-Minuten dann nicht. Das Selbstbewusstsein des SV nach der Siegesserie: ausgeprägt. Das hat Auswirkungen auf die Spielweise der Gegner. Schadenbegrenzung statt bedingungslosem Angriffshandball heißt für viele die Devise, wenn sie in der Ignaz-Roth-Halle anzutreten haben. Das galt auch für den TV Nieder-Olm. „Normalerweise spielen wir ja einen deutlich schnelleren Handball, aber wir wussten, dass wir das Tempo des SV über 60 Minuten nicht mitgehen können. Deshalb haben wir von Beginn an versucht, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen“, erklärte hinterher Nieder-Olms Trainer Udo Henß. Zumal bei den Gästen mit Daniel Schmitt der A-Jugend-Torhüter sein Oberliga-Debüt feierte. Der durfte sich bei den Zweibrückern bedanken, dass sie abschnittsweise zu leichtfertig mit ihren Möglichkeiten umgingen. Beispielsweise zu Beginn der zweiten Halbzeit. 19:9 stand es, als der SV binnen drei Minuten fünf Gegenstöße nicht nutzen konnte. Jerome Müller, der selbst zwei dieser Möglichkeiten vergeben hatte, beendete dieses Thema mit dem kernigen Wurf zum 20:10 (39.). Im zweiten Abschnitt nutzte Müller, der der Nieder-Olmer Abwehr schon im Hinspiel Probleme bereitet hatte, seine Chancen gut. Wenige Augenblicke vor Müllers Treffer hatte auch beim SV ein A-Jugendlicher die Aufgabe im Tor übernommen. Yannic Klöckner löste den erneut überzeugenden Ladislav Kovacin ab. Überhaupt konnte SV-Trainer Stefan Bullacher, wie von ihm erhofft , allen Spielern Spielzeit einräumen, setzte zwischendurch auch mal ganz stark auf die Jüngsten im Kader. Dieses Vertrauen zahlte am Samstag im Angriff Phillip Hamann auf der rechten Außenbahn zurück. Jubel, als er fast von Auslinie mit viel Effet einen Ball ins Tor drehte. Es war der schönste seiner insgesamt fünf Treffer. „Ein paar technische Fehler weniger insgesamt, wären schon schön gewesen“, bilanzierte Bullacher. Er durfte sich aber über eine erneut konzentrierte Abwehrarbeit freuen. Dass bei ebenso konzentrierter Angriffsleistung die Marschroute der Nieder-Olmer, das Ergebnis in Grenzen zu halten, nicht aufgegangen wäre, war aber unübersehbar. Mit dem Zwischenstand von 7:3 (15.) waren die Gäste gut bedient. Das sah wohl auch Bullacher so, der eine Auszeit nahm, um das zu ändern. Nicht überhastet spielen, ruhig die Angriffe aufbauen, lautetet die Ansage. Der von Tim Burkholder verwandelte Strafwurf zum 10:4 (17.) war das Signal zum Zwischenspurt. Auf 15:7 zog der SV davon, ehe Nieder-Olm eine Auszeit nahm. Die brachte nichts. Bis zum Wechsel gelangen nur noch dem SV zwei Tore. Die Partie war entschieden, daran konnte auch Nieder-Olms gefährlichster Angreifer Tino Stumps nichts ändern. „Ich kann mit dem Ergebnis meinen Frieden machen“, sagte Udo Henß. Diese Aussage konnten die Zweibrücker problemlos unterschreiben. (add)

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