Zweibrücken Ein Weltmeister als Zaungast beim Jubeln

Es ist vollbracht: Die Spieler der SG Rieschweiler bejubeln ausgelassen und gemeinsam mit ihren Fans nach dem Abpfiff den dringe
Es ist vollbracht: Die Spieler der SG Rieschweiler bejubeln ausgelassen und gemeinsam mit ihren Fans nach dem Abpfiff den dringend benötigten Sieg gegen Zeiskam und den Verbandsliga-Klassenerhalt.

«RIESCHWEILER-MÜHLBACH.» Aber wie das so ist im Leben: Des einen Freud ist des anderen Leid. Während die Rieschweilerer also auf der einen Seite des Kunstrasenplatzes ausgiebig feierten, lagen in der anderen Spielfeldhälfte die Spieler des TB Jahn Zeiskam ausgestreckt und mit hängenden Köpfen. Mit 4:2 (2:1) gewann das Rieschweilerer Team gestern das so wichtige Abstiegsendspiel und bleibt für ein weiteres Jahr in der Liga, während die Zeiskamer noch auf Schützenhilfe des Tabellenzweiten Dudenhofen in der Relegation hoffen dürfen und müssen. Alles in die Waagschale geworfen Rieschweilers Trainer Björn Hüther geriet bei der Nachbetrachtung der Partie ins Schwärmen, als er auf die Leistung seines Teams zu sprechen kam: „Wir haben heute überragend gespielt, von Beginn an die Zweikämpfe angenommen, es allen Zweiflern gezeigt, dass alle in der Mannschaft heute gewinnen wollten.“ Die Mannschaft habe Charakter gezeigt, nach den vielen Nackenschlägen der letzten Wochen. „Wir haben verdient gewonnen, können heute Abend durch die Vordertür heimgehen. Für mich persönlich war es ein schöner Moment, dass die Mannschaft mir den Abgang nach fünf Jahren Trainertätigkeit mit diesem Sieg versüßt hat“, sagte Hüther zufrieden. Auch seine Spieler waren nach dem Schlusspfiff happy, allen voran ihr Spielführer Steffen Sprau, der schon im Vorfeld zur Partie versprochen hatte, alles zu geben: „Jeder von uns hat alles in die Waagschale geworfen, sich bis zur letzten Minute in jeden Zweikampf geworfen, um den Sieg am Ende über die Zeit zu retten. Ich bin als Kapitän stolz auf mein Team.“ Gegenüber gab es natürlich nur traurige Gesichter. Zeiskams Trainerlegende Sahin Pita, der nach zwölf Jahren sein Traineramt aufgibt, war mit der Leistung seiner Mannschaft auch nicht zufrieden: „ Wenn wir uns hier in Rieschweiler vier Tore einfangen, dann sagt das alles aus über unsere Qualität aus. Wir haben bei den Gegentoren nicht gut verteidigt. Und nach vorne haben wir zu wenig getan, um hier mindestens ein Unentschieden mitzunehmen, was ja für den Klassenerhalt gereicht hätte. Die Punkte für den Verbleib in der Liga haben wir aber nicht erst heute verspielt.“ Auch TB-Spielführer Marc Biedenbach, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich getroffen und ein gutes Spiel abgeliefert hatte, war hinterher am Boden zerstört. „Ich hatte vor Rieschweilers 4:2 den Ausgleichstreffer zum 3:3 auf dem Fuß, doch leider die Chance versiebt“, meinte Biedenbach selbstkritisch. Das Abstiegsendspiel der Kellerkinder der Verbandsliga-Tabelle war in der Anfangsphase von vielen Zweikämpfen geprägt, beide Teams wollten dem Gegner früh den Schneid abkaufen. Rieschweiler agierte etwas dynamischer nach vorne, hatte durch Janik Greinert, der aber nur das Außennetz traf, die erste Torgelegenheit (6.). An der 1:0-Führung der Platzelf war er ebenfalls beteiligt, denn seine scharfe Hereingabe fälschte Zeiskams Innenverteidiger Florian Simon unglücklich ins eigene Tor ab (19.). Zech macht den Deckel drauf – 4:2 Rieschweiler drückte weiter aufs Tempo und wurde mit dem 2:0 (40.) von Maximilian Decker belohnt, dessen fulminanter Schuss von der Unterkante der Latte ins Tor prallte. „Heute hatte ich bei diesem Schussversuch das Glück, das mir in der Runde oft verwehrt war“, meinte Decker hinterher. „Und heute war das Tor besonders wichtig für unseren Verbleib in der Liga.“ Fast mit dem Pausenpfiff (45.) konnte Zeiskam auf 1:2 verkürzen. Eigentorschütze Simon traf zwar erst nur den Pfosten, Spielführer Biedenbach verwandelte dann aber den Nachschuss. Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag. Zuerst traf Greinert nach Pass von Bastian Brauner (48.) zum 3:1, bevor Simon zwei Minuten später wieder auf 2:3 verkürzte. Für die Entscheidung sorgte Christian Zech mit einem Kopfball in den Winkel (70.). „Ein Tor hatte ich mir für heute vorgenommen. Daher bin ich besonders glücklich, dass mir dieser Treffer gelungen ist“, freute sich der Stürmer hinterher über das 4:2, das den Klassenerhalt klar machte. In der Schlussphase gab es auf beiden Seiten noch Chancen. Es blieb aber beim verdienten Sieg für die Spieler der SG Rieschweiler, die noch auf dem Rasen die Feierlichkeiten feucht-fröhlich einläuteten. Überregionaler Sport So spielten sie SG Rieschweiler: Ohle - Stemmler, Sprau, Dausmann, Felix Decker - Ohlinger, Brauner, Greinert, Zech (72. Brödel), Arzt (90.+3 Kolb), Maximilian Decker (84. Schlayer).

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