Zweibrücken Ein Team

Tom Grieser (Mitte) hat bereits um zwei Jahre verlängert.
Tom Grieser (Mitte) hat bereits um zwei Jahre verlängert.

«ZWEIBRÜCKEN.» Es sei ein spannendes Projekt, hatte Stefan Bullacher, Trainer des Handball-Oberligisten SV 64 Zweibrücken, bei der Rückkehr zu seinem Heimatverein gesagt. Und dieses Projekt ist auf einem guten Weg, zieht er nach 16 Spielen zufrieden Bilanz.

Back to the roots, zurück zu den Wurzeln, war ein Schlagwort, das neben Neuanfang zu Saisonbeginn gut passte. So viel SV-Gen, wie die aktuelle Mannschaft in sich trägt, gab es schon lange nicht mehr. Das Gros der Spieler trug schon in der Jugend das SV-Trikot oder ist, wie die Brüder Benny und Thomas Zellmer, absolut assimiliert bei den Löwen. Ein Ziel sei es gewesen, wieder eine Mannschaft zusammenzustellen, die sich gut versteht, die über das mannschaftliche Gefüge und die Leidenschaft auch im Umfeld wieder für Begeisterung sorgt. „Das hat super funktioniert“, sagt Bullacher. Die Mischung passt, das Team harmoniert. Bullacher hat seinen Vertrag bereits um ein Jahr verlängert, weil ihm das Projekt beim SV Spaß macht. Kapitän Tom Grieser und Rückraumspieler Niklas Bayer, die beide ihren Vertrag um zwei Jahre verlängerten, setzten ein Signal. Irgendwann soll mal wieder Dritte Liga möglich sein. Der Kader für die nächste Runde ist fast komplett. Auch Benny Zellmer, Benny Berz, Christopher Huber, Till Wöschler und Philipp Hammann haben verlängert und die A-Junioren Sebastian Meister und Felix Dettinger sind für kommende Saison unter Vertrag. Mit Tim Schaller hat auch der Aufsteiger der bisherigen Saison für die kommende Spielrunde zugesagt. Aus der Not geboren – Schaller ist gelernter Linksaußen – funktionierte Bullacher den spielintelligenten Rechtshänder vor dem Saisonstart zum Spielmacher um. Und Schaller begeisterte auf dieser Position vom ersten Spieltag an. Übersicht, ein Auge für die Mitspieler und selbst sehr torgefährlich, das bringt Schaller mit. Oder wie Bullacher Schallers Fähigkeit, ein Spiel zu lesen und zu gestalten, beschreibt: „Die Mannschaft hat wieder einen Kopf und ein Gehirn.“ Es lief nach eher durchwachsener Vorbereitung von Anfang an gut. Ganz wichtig sei gewesen, dass sich im zweiten Auswärtsspiel bei Friesenheim II der Auswärtsfluch erledigt habe. „Wir haben dort gesehen, dass wir auswärts gewinnen können, wenn wir unsere Leistung abrufen“, sagt Bullacher. In Saulheim und Eckbachtal sei das nicht der Fall gewesen. Dort habe das Team nie eine Einstellung zum Spiel gefunden, sagt Bullacher über die schwächsten Auftritte der Vorrunde. Aber es gab auch viele Handball-Feiertage. Herausragend die ersten 30 Minuten gegen Budenheim. Eines der Spiele, in denen es der SV verpasste, sich selbst zu belohnen. Am Ende war ein Punkt, wie beim Unentschieden zu Hause gegen Völklingen, gemessen an der gezeigten Leistung zu wenig. In beiden Spielen war der SV phasenweise in alte Muster zurückgefallen, hatte schnelle Angriffe überhastet aufgebaut, dadurch technische Fehler und Ballverluste produziert. Das abzustellen, war eine Aufgabe, der sich die Mannschaft gestellt hatte, und die sie in vielen Spielen auch sehr gut umsetzte. Dass der Prozess des Zusammenfindens voranschreitet, das zeigte sich zum Vorrundenende zum Beispiel beim starken Auftritt in Offenbach und beim brillanten Rückrundenauftakt in Mundenheim. Hätten die Zweibrücker Torhüter in Illtal das Niveau ihrer Vorderleute erreicht, wäre auch dort mindestens ein Punkt drin gewesen. Die Zwischenbilanz Die Saison nach 16 Spieltagen in Zahlen Platz vier; zehn Siege, zwei Unentschieden, vier Niederlagen; 22:10 Punkte, 443:402 Tore; Höchster Sieg: 43:20 bei der TSG Friesenheim II; höchste Niederlagen: 16:27 in Saulheim und 18:29 gegen den TV Hochdorf; Beste Torschützen: Tim Schaller 95/32; Philipp Hammann 63, Benny Zellmer 58/10.

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