Zweibrücken Ein Sonntag der Superlative

Zeigte vor einer Top-Kulisse im Top-Spiel gegen Tabellenführer Marpingen/Alsweiler eine Top-Leistung: SV-Rückraumspielerin Katha
Zeigte vor einer Top-Kulisse im Top-Spiel gegen Tabellenführer Marpingen/Alsweiler eine Top-Leistung: SV-Rückraumspielerin Katharina Koch (beim Wurf), die sich hier gegen Michelle Hartz (links) und Solveig Petrak durchsetzt und am Ende elf Tore erzielt hatte.

«ZWEIBRÜCKEN.» Es war ein perfekter Sonntag für die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken: Mit 27:21 (15:11) besiegten sie gestern vor 300 Zuschauern in der vollen Ignaz-Roth-Halle Tabellenführer HSG DJK Marpingen/SC Alsweiler. Damit brachten die Zweibrückerinnen zum Rückrundenauftakt dem Spitzenreiter im Top-Duell die erste Saisonniederlage bei.

Die Zweibrückerinnen schrieben selbst einige Erfolgsserien fort: 2018 blieben sie in zwölf Monaten zu Hause ungeschlagen. „Und zum ersten Mal, seit ich hier Trainer bin, ist es uns gelungen, sechsmal in Serie zu gewinnen“, freute sich Zweibrückens Trainer Rüdiger Lydorf über den Sonntag der Superlative. Den hatte auch SV-Torwarttalent Nina Schillo, die 16-Jährige kam in der 44. Minute. 20:19 führte Zweibrücken zu diesem Zeitpunkt in einem umkämpften Spiel. Ina Sohns erhöhte auf 21:19, dann parierte Schillo den ersten Marpinger Wurf. Im Gegenzug verlor der SV im Angriff den Ball, Michelle Reis traf per Gegenstoß zum 20:21. „Ich hatte die Ecke geahnt“, sagte Schillo, die fast dran war. Katharina Koch, gestern eine Matchwinnerin, erhöhte auf 22:20, wieder parierte Schillo, und Lucie Krein erhöhte auf 23:20. Noch einmal traf Michelle Reis zum 21:23 (51.). Doch dann vernagelte die B-Jugendliche den Zweibrücker Kasten. Zwei Gegentore, acht gehaltene Bälle lautete am Ende ihre überragende 16-Minuten-Bilanz, die die Zweibrücker endgültig auf die Siegestraße brachte. „Man ist dann einfach im Tunnel, will keinen Ball mehr reinlassen“, beschrieb sie die letzten neun Minuten. Nach dem Abpfiff stürmte ihr gesamtes Team jubelnd auf sie zu. „Die brenzligste Situation im ganzen Spiel“, bestätigte sie lachend. „Absolut verdient, der Zweibrücker Sieg. Zweibrücken war die bessere Mannschaft“, waren sich Marpingens Trainer Jürgen Hartz und HSG-Spielmacherin Joline Müller, die früher selbst drei Jahre das SV-Trikot trug, in der Analyse einig. „Wir haben heute viel zu statisch gespielt“, stellte Müller fest. Bis zur 50. Minute, merkte Hartz an, „war trotzdem alles für uns drin. Wir haben es versäumt, die Chancen zum Ausgleich zu nutzen“. Ab der 20. Minute legte der SV ständig vor, zog von 8:8 auf 11:8 weg. Hier hielt Daphne Huber wichtige Bälle. In der 29. Minute parierte sie gegen Müller und war auch beim Nachwurf von HSG-Kreisläuferin Anna Bermann hellwach. Die letzten 60 Sekunden nutzte Renatá Szabó noch zu zwei Treffern: 15:11 zur Halbzeit. Beide Mannschaften hatten vor großer Kulisse, inklusive Hallensprecher und Einlaufen, anfangs sehr nervös agiert. Welche Bedeutung das Spiel für alle hatte, war (fast) jeder Akteurin anzumerken. Außer Katharina Koch, die ihre Mannschaft ruhig im Spiel hielt. Die ersten vier Tore gingen auf ihr Konto. „Babsi hat mir vor dem Spiel die Schultern gelockert, ich hatte heute absolut keine Schmerzen“, hob Koch die entscheidende Vorarbeit von Physiotherapeutin Barbara Köhler hervor. Sie freute sich über ihre insgesamt elf Treffer – einer der sehenswertesten war ihr Gegenstoß zum 11:8. „Entscheidend war heute sicher unsere Abwehrleistung. Nur 21 Gegentore gegen den besten Angriff der Liga“, analysierte Koch. Dabei musste Lydorf auf die etatmäßige Linksaußen Annalena Frank (krank) verzichten und ab der 20. Minute auch bangen, ob Lucie Krein, deren Ellenbogen durchgedrückt worden war, noch mal spielen konnte. Sie konnte zum Glück, kam Mitte der zweiten Halbzeit wieder und brachte die entscheidende Ordnung in die SV-Angriffsspielzüge. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber, Schillo (ab 44.) - Koch (11/4), Krein (4), Szabó (4) - Pfeifer (1), Worm (2) - Witzgall - Sohns (4), Schlicker (1), Hartfelder HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler: Herrmann, Kockler (ab 49.) - Kiefer (3), Müller (7), Hartz (2/1) - Lehnen, Jung (1) - Bermann (2) - Wegmann, Petrak (2), Reis (2), Hanslik (2) Spielfilm: 3:5 (11.), 7:6 (18.), 8:8 (20.), 11:8 (23.), 12:11 (27.), 15:11 (Halbzeit), 17:13 (36.), 17:16 (39.), 21:20 (46.), 23:20 (48.), 23:21 (51.), 27:21 (Ende) - Zeitstrafen: 1:5 - Siebenmeter: 5/4 - 4/3 - Beste Spielerinnen: Koch, Schillo, Krein - Müller, Bermann - Zuschauer: 300 - Schiedsrichterinnen: Budke(Kleer (Ottweiler/Steinbach).

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