Zweibrücken Ein Nachmittag zum Vergessen

Pirmasens. So harmlos wie die Offenbacher Fans präsentierte sich am Samstag der SVN Zweibrücken. Mit 0:1 (0:0) unterlagen die Niederauerbacher, die in der Offensive nicht stattfanden, Kickers Offenbach. Der enttäuschenden Leistung folgte der Schock: Adam Bouzid hat sich so schwer am Knie verletzt, dass er in dieser Saison wohl nicht mehr auflaufen kann.

Nach drei Siegen in Serie hätte man erwartet, dass der SVN mit breiter Brust ins Duell mit dem hessischen Traditionsverein gehen würde. Weit gefehlt. Der SVN ließ Offenbach gewähren und schien sich auf seine gute Verteidigung zu verlassen. Nach vorne ging nichts. Ein Schussversuch von Abdessamad Fachat nach 36 Minuten war mehr Verzweiflungstat denn geplante Aktion. Ein an sich schöner Konter über Irvin Parra endete in der Offenbacher Abwehr, weil der US-Amerikaner einen schlampigen Pass in die Mitte spielte, den Patrick Lienhard, der sich in den Rücken der Abwehr geschlichen hatte, nicht erreichen konnte (53.). Das war’s. „Um zu gewinnen, muss man sich Torchancen herausspielen“, grantelte SVN-Trainer Peter Rubeck nach dem Spiel. „Das war ein typisches 0:0-Spiel“, befand SVN-Abwehrchef Andreas Backmann, „wer das erste Tor schießt, der gewinnt.“ Vor allem den Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit kritisierte der Routinier. „Da waren wir gar nicht auf dem Platz“, sagte er. Die englische Woche mit drei Spielen in sieben Tagen wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. „Das hatte nichts mit Kraft zu tun. Da muss man mehr dagegen halten“, sagte Backmann. Selbst die eingewechselten Spieler konnten keine Impulse setzen. „Heute hätte ich mir die Auswechselungen sparen können“, bemerkte Rubeck. Dass es am Samstag nicht zum Punkt reichte, lag daran, dass sich der SVN wieder einen kapitalen Patzer in der Abwehr leistete. Als Markus Müller unbedrängt zu Benjamin Pintol durchstecken durfte, Rene Schwall mehr beobachtete denn einschritt, hielt der Offenbacher drauf und traf zum 1:0 (76.). „Der Sieg geht in Ordnung“, stellte OFC-Trainer Rico Schmitt treffend fest. Denn die Kickers hatten mehr vom Spiel und drei, vier gute Chancen. Dass der SVN nicht schon früher zurücklag, hatte er Schlussmann Thorsten Hodel zu verdanken, der parierte, was zu halten war. Bei einem Kopfball von Marcel Wilke faustete er den Ball ins Seitenaus (51.), als Fabian Bäcker alleine vor ihm auftauchte, spitzelte er den Ball mit der Fußspitze weg (79.). In den Schlussminuten schloss sich der Keeper dem kopflosen Anrennen des SVN an, kam aber im Offenbacher Strafraum nicht an den Ball. Am Ende schmerzte nicht nur die Niederlage. Adam Bouzid hat sich schwer am Knie verletzt, ihm droht das vorzeitige Saisonaus. Rudy Carliers muskuläre Probleme hatten sich vor dem Spiel verschlimmert, er konnte nicht auflaufen. Am Samstag wurde er vermisst. Auch die Zuschauerzahl war unbefriedigend. 410 Zahlende verloren sich im Pirmasenser Stadion Husterhöhe. Aus Offenbach kamen knapp 300 Fans. Auf Wunsch der Polizei war das Spiel aus Sicherheitsgründen nach Pirmasens verlegt worden. Sie hatte mit bis zu 600 OFC-Anhängern gerechnet und war mit einem Großaufgebot auf mögliche Ausschreitungen vorbereitet. Die Beamten verlebten einen ruhigen Nachmittag. (daa)

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