Zweibrücken Durchatmen an der dicken Eiche

Ordentlich abgeriegelt: Die Rieschweiler Kicker Dennis Becker, Frederic Stark und Dylan Sodji (in Blau von links) stellen hier d
Ordentlich abgeriegelt: Die Rieschweiler Kicker Dennis Becker, Frederic Stark und Dylan Sodji (in Blau von links) stellen hier die möglichen Laufwege von Hauensteins Christof Philipp Seibel zu.

«RIESCHWEILER-MÜHLBACH.» Die SG Rieschweiler gewann gestern Abend völlig verdient das Verbandsliga-Derby gegen den enttäuschenden SC Hauenstein. Vor 300 Zuschauern fielen die Treffer zum 2:0 (0:0) erst im zweiten Durchgang. Rieschweiler sammelte gegen den Tabellenzehnten wichtige Punkte (nun 36 insgesamt) im Abstiegskampf.

Ein Elfmeter war der Dosenöffner zum Rieschweilerer Sieg: Hauensteins Kapitän Sebastian Stanjek brachte im eigenen Strafraum den starken Tobias Leonhard zu Fall, und Schiedsrichter Schurer zeigte zu Recht auf den Strafstoßpunkt. Nico Freiler verwandelte mit einem platzierten Schuss ins linke Toreck sicher (50.). Die Gäste taumelten danach in der Abwehr. Dennis Becker lief von links in den Strafraum, scheiterte am gut reagierenden Jung im Hauensteiner Tor. Doch der Ball sprang dem mitgelaufenen Leonhard vor die Füße. Der traf aus sechs Metern ins gleiche Toreck wie zuvor Freiler (52.). „In der ersten Hälfte waren wir nervös. Aber wir haben gar nichts zugelassen und verdient gewonnen. Ich bin froh, dass sich die Jungs endlich wieder mal belohnt haben“, meinte Rieschweilers Coach Björn Hüther. Der Trainer bemängelte überdies, dass es das Reglement zulässt, dass im schlimmsten Fall fünf Teams aus der Verbandsliga absteigen können. „Wenn es uns trifft, machen wir es wie Weselberg. Wir verzichten einfach“, ulkte Hüther nicht ganz ernst gemeint. Sein Team versäumte es in der zweiten Halbzeit, gegen sich zunehmend aufgebende Hauensteiner das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben. In der ersten Halbzeit sahen die 300 Zuschauer eine schwache Partie von beiden Teams. Torgelegenheiten waren absolute Mangelware. Leonhard schoss nach neun Minuten über das Hauensteiner Tor. Hauenstein hatte seine Gelegenheit durch Christof Seibel (39.), dessen Schuss SGR-Torwart Dirk Jank aber entschärfte. Ansonsten fehlte es beiderseits an Zielstrebigkeit. Hauenstein schien mit einem Punkt zufrieden. Und Rieschweiler war noch nicht bereit, bereits in Hälfte eins mehr Risiko zu gehen. Hauenstein musste auf Stamm-Innenverteidiger Kevin Dauenhauer verzichten, der sich eine Verrenkung der Halswirbelsäule zugezogen hatte. Für ihn verteidigte Youngster David Jung, der wie die meisten Gästespieler nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Gästecoach Marko Eiermann rang nach dem Spiel nach Worten, weil seine Mannschaft eine so unterirdische Leistung abgeliefert hatte. „Das ist sehr schwierig in Worte zu fassen. Da ist Enttäuschung pur. Wie man solch einen Auftritt hinlegen kann. Da war keine Einstellung“, bemängelte er. Tatsächlich spielten die Gäste gestern ganz schwach – im Sturm harmlos und in der Abwehr mit vielen Fehlern. Außer Torwart Kevin Jung und Ex-SGR-Kicker Maximilian Riehmer erreichte kaum ein Spieler Normalform. Wäre Rieschweiler in der ersten Hälfte nicht zahlreiche Male ins Abseits gelaufen, wäre die Partie schon früher entschieden gewesen. Als die Hüther-Truppe zu Beginn der zweiten Hälfte aufdrehte, wehrte sich Hauenstein kaum. Sport So spielten sie SG Rieschweiler: Jank - Stemmler, Megel, Greinert, Sodji - Stark, Freiler (88. Reidenbach) - Littner, Leonhard, Becker (80. Buchholz) - Zech (66. Preuß) SC Hauenstein: Kevin Jung - Cartharius (65. Scherer), Stanjek, David Jung (59. Serif Oglou), Ochs - Riehmer, Seibel - Kupper, Henderson, Wick (29. Leininger) - Schacker.

x