Zweibrücken DNA-Spuren widerlegen Beteuerungen des Angeklagten

An den Tatorten fanden die Ermittler Zigarettenkippen mit DNA-Spuren des Angeklagten.
An den Tatorten fanden die Ermittler Zigarettenkippen mit DNA-Spuren des Angeklagten.

Im Prozess gegen einen 27-jährigen Zweibrücker, dem mehr als 20 Straftaten vorgeworfen werden, sagten am Mittwoch Gutachter und Zeugen vor der Großen Strafkammer des Landgerichts aus. Der Mann bestreitet einige Taten, die Ermittler legten allerdings Beweise für eine Tatbeteiligung vor.

Den Beamten ist der Angeklagte kein Unbekannter. Wie der 27-Jährige selbst am ersten Verhandlungstag vor Gericht sagte, hat er bereits drei Jahre Jugendstrafe hinter sich. Wiederholt hatten Zweibrücker Polizisten in den zu ahndenden Straftaten mit ihm zu tun. Nach mehreren Festnahmen zwischen 2019 bis 2020 musste er immer wieder zum Alkohol- und Drogentest. Er stand dabei unter Alkoholeinfluss und hatte Amphetamin und Kokain intus, wie ein Gerichtsmediziner aus Mainz vor Gericht bestätigte. Die im Prozess anwesende Psychiaterin aus Merzig interessiert sich dafür. Denn sie soll am Ende des Prozesses ein Gutachten über die Schuldfähigkeit des Mannes erstellen.

Taschenlampe im Kiosk vergessen

Der Angeklagte hatte zu Beginn des Prozesses ein Geständnis abgelegt. Einige ihm zur Last gelegte Taten bestritt er. Dafür liegen dem Gericht aber von den Ermittlern gesicherte so genannte stumme Zeugen vor. Bei einem Einbruch in ein Kiosk in der Hofenfelsstraße lag eine Taschenlampe auf dem Boden, als der Besitzer am Morgen das Kiosk öffnete. Die Dachluke war geöffnet. „Das war nicht gewöhnlich“, sagte der Besitzer gestern. Und: „Die Taschenlampe gehört mir nicht.“ An dieser befanden sich DNA-Spuren des 27-Jährigen. Er soll in Zweibrücken einen VW Golf gestohlen haben, der zuletzt am Krankenhaus auf einem Parkplatz stand. Der Angeklagte bestreitet den Diebstahl. Im Auto lag ein Zigarettenstummel mit der DNA des Angeklagten. Er könne sich auch nicht erklären, wie er in den Besitz des Originalschlüssels des Autos gekommen sei, sagte er zur Vorsitzenden.

Nachts im Auto erwischt

Beim Diebstahl aus einem Fitnessstudio im Januar 2020 am Flugplatz wurden mehrere Fernseher und eine Audioanlage mitgenommen. Der Angeklagte war zuvor vom Betreiber als Arbeiter für Aufräumarbeiten eingestellt worden. Der Angeklagte hatte den Schlüssel zum Studio. Die eingeschaltete Audioanlage im Studio schlug in der Tatnacht an. Die Stimme des Angeklagten sei zu hören gewesen, berichtete gestern ein Kommissar aus Zweibrücken. In Bubenhausen wurde er von einer Polizeistreife nachts in einem parkenden Auto überprüft. „Der Angeklagte saß hinter dem Lenkrad. Der Motor war noch warm“, sagte eine Kommissarin. Er habe erklärt, dass er mit einem Bekannten in Streit geraten sei. Dieser sei mit seiner Freundin gegangen. „Stimmte nicht“, so die Kommissarin, „der Freund hatte schon Tage keinen Kontakt zu ihm.“ Der Angeklagte hatte 1,08 Alkohol in der Atemluft. Er musste zur Blutprobe.

Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.

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