Zweibrücken Die wichtigsten Stadt-Projekte

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Das mögliche Aus für den Zweibrücker Flughafen vor Augen, hat Oberbürgermeister Kurt Pirmann einen Brief ans Innenministerium in Mainz geschrieben. Darin beschreibt er neben den sozialen Problemen, die sich im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ aufzeigen werden, Projekte, die für die künftige Stadtentwicklung von großer Bedeutung sind.

Ein Gebietsschwerpunkt von werde das Quartiersmanagement für Senioren in dem groß gefassten Bereich „Breitwiesen“ sein, ein zweiter mit dem Thema „Inklusion, Integration und soziale Struktur“ die Canada-Siedlung. Als dritter Punkt werde die erweiterte Stadtmitte gesehen. Positive Ideen und Effekte sieht Pirmann in der Weiterentwicklung der . Hier gelte es, weitere Studiengänge anzusiedeln und Gründerkonzepte zu erarbeiten. Der ursprünglich von 1 & 1 angedachte Plan, junge Unternehmen in Gründerzentren zusammenzufassen, sei wohl durch die Lage des Flugplatzes auf der anderen Bergseite der Stadt als nicht besonders positiv empfunden worden. Im Umfeld der Fachhochschule sieht Pirmann neue Möglichkeiten. Nach Ansicht des Präsidenten der Hochschule Kaiserslautern, Konrad Wolf, und weiterer Professoren wäre die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen eine hervorragende Ergänzung zur Fachhochschule. Da das Thema Gesundheit im weitesten Sinne bereits einen Studiengang an der FH bilde, sei zu überlegen, ob nicht die Entwicklung eines Zweibrücken und Umland eine neue Chance sei. Der OB verweist auf zwei Krankenhäuser, die Nähe zur Uniklinik Homburg und eine große Anzahl von Fachärzten mit regionaler Bedeutung. Die Stadt besitze das Haus , derzeit als Seniorenheim genutzt. Die Verträge laufen 2015 aus. Es stelle sich die Frage, ob man dieses Haus nicht zu einem Feriencenter für Dialysepatienten umbauen könnte. Der Gesundheitstourist könne nachts die Dialyseeinrichtungen in Zweibrücken nutzen und tagsüber unbeschwert mit seiner Familie die Urlaubszeit hier verbringen. Das örtliche DRK biete schon bei Ferienreisen nach Mallorca einen solchen Dialyse-Service an. Eine zweite Herausforderung ist für Pirmann die und das Aufhübschen des Stadtbildes unter dem Motto „Stadt am Wasser“. Das Büro Laub erarbeite ein Konzept, das bis Ende September vorliegen soll. Aus den sich daraus ergebenden Analysen wolle die Stadt den Wohnwert erhöhen, um im Konkurrenzkampf der Städte bei Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen konkurrenzfähig zu bleiben. Das sei derzeit ein Objekt mit einem großen Fragezeichen. Der Rechnungshof hat die Übertragung des Gestüts vom Land in eine städtische Stiftung als rechtswidrig erklärt und fordert die Rückabwicklung. Die Stadt warte auf einen Gesprächstermin im Landwirtschaftsministerium. Für den Fall, dass das Landgestüt bei der Stadt Zweibrücken bleiben würde, gibt es laut Pirmann einen möglichen Investor, der ein Konzept zur sportlichen Nutzung erstellen will. Es werde vermutlich Ende September/Anfang Oktober vorliegen. Eine Alternative könne die im Auftrag der Betreiber GmbH gegebene Studie zur Entwicklung des Landgestütes darstellen. Diese werde auch erst Ende September vorliegen. Das böte sich zur Errichtung eines Hotels an, das sich bei positiver Entwicklung des Landgestüts als rentabel erweisen dürfte, so Pirmann. Eine städtebauliche Förderung sei hilfreich. Für die im Privatbesitz der Familie Hummel schlägt er vor, neue Wohnformen zu bilden – Quartierlösungen auf Genossenschaftsbasis. Hierfür sollten Anreize geschaffen werden. Wenn das Schicksal des Flugplatzes geklärt sei, könne die Stadt Ideenwettbewerbe oder Zukunftsworkshops zur Erarbeitung eines Marketingkonzeptes für den Standort Flughafen benötigen. Pirmann baut dabei auf die Unterstützung der Landesregierung. Zur sagt Pirmann: In vielen Zweibrücker Einrichtungen arbeiten Alleinerziehende im Dreischichtbetrieb – in den Krankenhäusern, der Justizvollzugsanstalt oder in Einkaufscentern bis in den späten Abend. Hier gelte es, den Bedarf eines 24-Stunden-Betreuungsangebotes für Stadt- und Umlandgemeinden zu ermitteln. Pirmann denkt auch an ein für Zweibrücken und das Umland. In der Verbandsgemeinde solle das Thema Wasser den Menschen durch die Errichtung eines näher gebracht werden. Und in Zweibrücken entwickele man Konzepte unter dem Motto „Stadt am Wasser“. Ungenutzt sei bisher das Potenzial der , deren Entstehung bis ins 15. Jahrhundert zurückreiche. Mit der ADD habe die Stadt über eine touristische Nutzung dieser Anlagen gesprochen. Der Zweckverband Entwicklungsgebiet Flugplatz sei richtungsweisend für die Gesamtregion. An diesem gemeinsamen Konzept sollte festgehalten werden, meint der OB – insbesondere solle die Entwicklung der 24 Stunden nutzbaren Gewerbeflächen auf dem weiter gefördert werden. Eine sofortige Freigabe der GA-Mittel zur Unterstützung der laufenden Akquise von Ansiedlungsinteressenten sei dringend erforderlich, verweist der OB auf den Wettbewerb zum Saarland. Pirmann denkt auch an die Personen, die am Flughafen ihren Job verlieren könnten. Er schlägt vor, in einem gemeinsamen Brief von Arbeitsministerium und kommunaler Seite die regionalen Arbeitgeber wegen möglicher Arbeitsplätze anzuschreiben. Ergänzend dazu hält es der OB für sinnvoll, unabhängig von der Tätigkeit – ob Flugplatz, Big oder sonstigen Unternehmen – eine Profilliste der Betroffenen zu erstellen. Diese könne man dann den Arbeitgebern zur Verfügung stellen. (ts)

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