ZWEIBRÜCKEN Die rote Rikscha hat Geburtstag

In ihrer Garage wartet „Anni“ auf den nächsten Einsatz.
In ihrer Garage wartet »Anni« auf den nächsten Einsatz.

[aktualisiert 10.32 Uhr: Die für Samstag geplante Feier wurde wegen des schlechten Wetters abgesagt] Seit einem Jahr kurvt die rote Fahrrad-Rikscha „Anni“ mit kostbarer Fracht durch die Innenstadt. Eine zweite Rikscha könnte noch mehr Fahrten möglich machen. Dafür muss aber erst mal die Finanzierung stehen.

Derzeit fährt die Rikscha je einmal pro Woche für das Wichernhaus und das Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (Awo) durch Zweibrücken. „An diesen beiden Terminen, mittwochs Awo und freitags Wichernhaus, werden immer drei bis sechs Personen gefahren“, teilt Christian Gantner auf Anfrage mit. Mal geht es durch die Allee, mal durch die Fußgängerzone, durch die die Rikscha mit einer Sondergenehmigung im Schritttempo gesteuert werden darf. Gantner selbst ist einer von acht bis zehn Fahrern, die Senioren bei „Radeln ohne Alter“ am Leben teilhaben lassen. Eingebunden ist das Projekt in die Aktivitäten der Umweltgruppe ZW-vernetzt.

„Mit einer zweiten Rikscha mit stärkerem Motor könnten wir auch den Berg hochfahren zum Haus Kana. Auch eine Fahrt zum Freudenbergerhof wäre damit möglich“, verdeutlicht Gantner. Drei bis fünf Fahrer seien „sehr aktiv“ und könnten zur Auslastung einer zweiten Rikscha beitragen, ist Gantner überzeugt. Allein, es fehlten „noch mehrere tausend Euro, bis wir uns eine zweite Rikscha leisten können“. Mit einer Spendenzusage für eine weitere Rikscha rechne man „frühestens Ende April“. Eine zweite Rikscha könnte im Wichernhaus geparkt werden, der bisherigen Garage von „Anni“.

Jüngere Fahrer gesucht

Mobilitätseingeschränkte Menschen im Allgemeinen in den Genuss einer Ausfahrt kommen zu lassen, sei bisher noch nicht gelungen, sagt Gantner. Es habe noch „kein echter Kontakt“ geknüpft werden können. Man hoffe, dass dies beim Kinderfest des Kinderschutzbundes im Frühjahr gelinge, zu dem man eingeladen sei. Auch die Suche nach jungen Fahrern sei noch nicht erfolgreich gewesen, räumt Gantner ein. Aktuell laufe dazu eine Kampagne an der Berufsschule. Gantner: „Noch sieht es leider mau aus.“

Dankbar nennt Gantner Sascha Als von der Stiftung Sport und Kultur Niederauerbach, Dieter Schütz vom Boardinghaus in der Rosengartenstraße, der dort „eine zweite, deutlich größere Garage für unsere Anni zur Verfügung stellte“, den Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) sowie die Stadtwerke als Unterstützer des Projektes.

Eine Rikscha mit Passagieren sicher zu fahren, wird selbstverständlich vor den Einsätzen geübt.
Eine Rikscha mit Passagieren sicher zu fahren, wird selbstverständlich vor den Einsätzen geübt.
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