Zweibrücken Deutliche Kabinen-Ansage nach Schlusspfiff

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ZWEIBRÜCKEN. „Ich habe ihnen mal ein paar deutliche Worte gesagt. Ob sie sie vernommen haben, wird man sehen“, sagte Tony Hennersdorf, Trainer der A-Junioren-Handballer des SV 64 Zweibrücken. Hennersdorf hatte gemeinsam mit Co-Coach Christian Schwarzer die Mannschaft nach dem Abpfiff des Spiels gegen die JSG Echaz-Erms gleich mal in die Kabine gebeten. Aus wenig erfreulichem Grund: Mit 25:32 (17:13) verloren die A-Junioren des SV am Sonntag ihr letztes Heimspiel der Saison (wir berichteten kurz).

Sie verabschiedeten sich von den Fans zu Hause mit einer ganz schwachen Leistung in der zweiten Halbzeit, mit einer katastrophalen Leistung in den letzten dreieinhalb Minuten. „Das geht so nicht“, war Hennersdorf tief enttäuscht. Schon dass es bis zur 57. Minute aus Zweibrücker Sicht 26:27 stand, war auf der einen Seite extrem enttäuschend: Denn im ersten Abschnitt hätten die Zweibrücker bei konzentrierter Chancenverwertung die Partie schon für sich entscheiden können. Aber auch in den letzten drei Minuten war noch die minimale Hoffnung da, dass sich die Jungs auf ihr eigentliches Leistungsvermögen besinnen und die schwache Leistung wenigstens mit zwei Punkten vergessen lassen könnten. Konnten sie nicht. Mit dem Kopf durch die Wand, ohne Bemühen, nach unnötigen Ballverlusten im Angriff zurückzulaufen, ließen die SV-Spieler ihren Torwart Alessandro Lehr, dessen Paraden sie es zu verdanken hatten, dass sie überhaupt noch eine Siegchance gehabt hätten, nun vollends im Regen stehen. Ein freier JSG-Angreifer nach dem anderen tauchte vor Lehr auf, ließ der „Katze, die viele Antworten hat“, wie Hallensprecher Markus Rogge bei klasse Abwehraktionen Lehrs zuvor kommentiert hatte, keine Chance mehr. „Das war bestimmt kein schönes Spiel“, brachte JSG-Trainer Jörg Wittenberg die 60 Bundesliga-Minuten auf den Punkt. Dass seine Mannschaft gewinnen würde, „habe ich lange nicht geglaubt“, bekannte Wittenberg, dessen Team durch den Sieg die Chance wahrte, sich am letzten Spieltag noch direkt für die kommende Bundesliga-Saison zu qualifizieren. Der Grund, warum er daran nicht glaubte: „Ich war mir sicher, dass uns unsere hohe Anzahl technischer Fehler um die Ohren fliegt“, bekannte er. Tat sie nicht, weil die Zweibrücker ihre Fehlerquote auch in jene hohen Bereiche schraubten, sehr überheblich im Angriff agierten – da wurde wieder und wieder versucht, den doppelt gedeckten Kreisläufer mit zugesteckten Anspielen in Szene zu setzen, wurden Pässe in Knöchelhöhe gespielt, wurde im zweiten Abschnitt JSG-Torwart Tim Nothdurft aus seiner kleinen Formkrise der vergangenen Woche herausgeholt. Der JSG-Torwart parierte und traf zweimal ins leere Zweibrücker Tor. Das Zurücklaufen stellten die Zweibrücker ab der 33. Minute fast gänzlich ein, machten es den JSG-Angreifern einfach, zum Ausgleich zu kommen. „Und es war ja nicht so, als hätten Christian und ich in der Halbzeit nicht noch mal angesprochen, dass Felix Stahl Überzieher um Überzieher macht“, sagte Hennersdorf. Gehört hatten es seine Jungs, die phasenweise wenig Lust auf Abwehrarbeit zeigten, offensichtlich nicht. Stahl durfte weiter Überzieher machen, kam zu zwölf Toren und wird sich in den nächsten Jahren garantiert nur noch selten über so viele Freiräume beim Wurf freuen, wie sie ihm die Zweibrücker Abwehr gestattete. So endete die Heimserie für die Zweibrücker, wie sie begonnen hatte: mit einer enttäuschenden Leistung und einer Niederlage. Den bis Sonntag noch möglichen dritten Platz haben die SV 64-Jungs durch die Niederlage ebenfalls sicher verspielt. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Lehr (1) - Grieser (5/1), Eisel (1), Huber (4) - Finkler (2), Schaller (4) - Schwarzer (4) - Meiser (3), von Lauppert (1), Dobrani JSG Echaz-Erms: Büttner, Nothdurft (2, ab 31.) - Stahl (12), Hannes (1), Roth (3) - Müller (4/1), Goller (1) - Prinz (1) - Völker (4), Dominic Greve (2), Benedict Greve (1), Claren (1), Rothweiler, Maier Spielfilm: 6:6 (16.), 10:7 (20.), 11:9 (22.), 13:9 (24.), 17:13 (Halbzeit), 18:13 (31.), 19:19 (36.), 22:22 (46.), 22:23 (50.), 25:26 (57.), 25:32 (Ende) – Beste Spieler: Lehr – Stahl, Nothdurft - Zeitstrafen: 2:1 Siebenmeter: 3/1 - 1/1 - Zuschauer: 110 - Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen (HV Hessen).

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