Zweibrücken Der Drang zur Verantwortung

Zweibrücken. Sonntag, Mittwoch, Samstag – das ist der Spielrhythmus des Fußball-Regionalligisten SVN Zweibrücken in der nächsten Woche. „Wir freuen uns auf jedes Spiel. Wenn man drei Spiele in einer Woche hat, ist das für uns super“, sagt SVN-Zehner Patrick Lienhard. Los geht die englische Woche am morgigen Sonntag bei der TuS Koblenz.

„So viele Punkte wie möglich mitnehmen“, das ist das Ziel von Lienhard und der SVN-Mannschaft. Nach dem Spiel in Koblenz kreuzt am Mittwoch (18 Uhr) Eintracht Frankfurt II im Westpfalzstadion auf; am Samstag, 5. April, empfängt der SVN Kickers Offenbach im Pirmasenser Stadion Husterhöhe (). Den 5:0-Erfolg in Pfullendorf wertet der 21-jährige Lienhard, der vor der Saison vom SC Freiburg II an die Hofenfelsstraße wechselte, als Befreiungsschlag: „Für uns war es vor dem Spiel schwierig. Überall wurde geredet, wir schießen keine Tore mehr.“ Fünfmal klingelte es dann im SCP-Kasten; zweimal traf Lienhard selbst, zwei Tore legte er auf. Ein perfekter Tag für den Stürmer. Der hat schon früh gelernt, auf dem Platz Verantwortung zu tragen. „Ich war in Freiburg viele Jahre Spielführer. Ich hatte den Drang, Verantwortung zu übernehmen“, erzählt er. „Es fällt mir sehr leicht, nach anderen zu schauen, den Mitspielern zu helfen“, bemerkt Lienhard. Das hat dazu geführt, dass er in Zweibrücken der Sturmführer ist, auf den etwa Irvin Parra und der um einiges ältere Rudy Carlier hören. „Die Freiburger Fußballschule ist bekannt dafür, dass man dort taktisch sehr gut ausgebildet wird“, fügt Lienhard mit Blick auf die eigentlich ungewohnte Position als zweite Spitze an. „Ich habe in Freiburg schon alles gespielt, vom einzigen Stürmer bis zum Sechser.“ Von dieser breit angelegten Ausbildung profitiert der SVN. „Patrick kann es direkt umsetzen, wenn man ihm etwas erklärt. Für uns ist es wesentlich, dass er in der Mitte spielt“, sagt SVN-Trainer Peter Rubeck. Dass er mit Rubeck einen anspruchsvollen, emotionalen Trainer erwischt hat, ficht Lienhard nicht an. „Mir ist ein Trainer lieber, der draußen steht und das Spiel mitlebt“, sagt er schmunzelnd. Wie viele Punkte der SVN noch benötigt, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen, hat Rubeck sofort parat. „45, es fehlen immer noch acht“, sagt er. Nach dem Sieg gegen Pfullendorf am Mittwoch ist Koblenz bis auf drei Punkte an den SVN herangerückt. „Für die geht es genauso darum, möglichst viele Punkte zu holen“, bemerkt der SVN-Trainer. Rubeck geht davon aus, dass der Abstiegskampf bis zum Ende spannend bleibt. „Es erwischt einen, der jetzt noch gar nicht damit rechnet. Wir sind es nicht“, sagt er bestimmt. In Koblenz gelte es, „von Anfang an in die Zweikämpfe zu kommen, nach vorne zu spielen und unser Spiel durchzudrücken“, erklärt er. Co-Trainer Daniel Paulus hat den TuS Koblenz beim 0:0 in Kaiserslautern beobachtet – „die haben kein einziges Mal aufs Tor geschossen“ – und wird aktuelle Informationen liefern. „Wir werden uns genauso vorbereiten, wie wir das in der letzten Woche auch gemacht haben“, verspricht Rubeck. Er kann wieder auf Angreifer Irvin Parra zurückgreifen, der seine Gelb-Sperre verbüßt hat. SVN-Teammanager Heiner Semar hat zwischenzeitlich die Vertragsgespräche mit den Spielern aufgenommen, erster Kandidat war Kapitän und Schlussmann Thorsten Hodel: Der 35-Jährige hat sich für ein weiteres Jahr an den SVN gebunden. (daa)

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