Zweibrücken Denn sie wissen, was sie tun
Die Diskussion um asbesthaltige Eternitplatten, die aus Italien auf die Zweibrücker Deponie gebracht werden, hat die Zweibrücker sensibilisiert. Viele Häuser, Anbauten oder Garagen sind nämlich bei uns auch noch mit solchen asbesthaltigen Platten bedeckt. Da schaut der Nachbar argwöhnisch, ob beim Abriss alles mit rechten Dingen zugeht. So wie gestern in der Bubenhauser Lanzstraße. An der Ecke zum Unteren Hornbachstaden – dort wo der Imbiss stand – hat gestern früh der neue Besitzer, die Firma Scharding, mit dem Abriss eines Anbaus begonnen und in aller Frühe gegen 6 Uhr die Eternitplatten entfernt. Warum so früh? Das kommt Beobachtern aus der Nachbarschaft verdächtig vor. Werden da alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten? Eternitplatten gibt es in zwei Ausführungen, wie UBZ-Vizechef Eckart Schwarz erläutert: asbesthaltige und asbestfreie. Entscheidend ist das Produktionsjahr. Nach 1990 durften nur noch asbestfreie Platten hergestellt werden, entsprechend sind die älteren die potenziell Gefährlichen. Aber solange die Platten beim Abriss nicht zerbrochen oder sonst wie – etwa mit einem Hammer oder Bohrer – beschädigt werden, besteht keine Gefahr. Denn nur wenn Fasern freigesetzt werden, können diese eingeatmet werden und im schlimmsten Fall Lungenkrebs verursachen. Oberstes Gebot ist es deshalb, genau dies zu vermeiden. Deshalb hat der Gesetzgeber darauf geachtet, dass nur eine zertifizierte Fachfirma solche Arbeiten ausführen darf. Viele Dachdeckerbetriebe haben beispielsweise diese Lizenz. Die Eternitplatten werden dann luftdicht verpackt und können so etwa auf die Zweibrücker Deponie gebracht werden. Dass Anwohner etwas besorgt sind, wenn in ihrer Nähe Eternitdächer entfernt werden, ist durchaus nachvollziehbar. Allerdings sollte es auch zur Beruhigung beitragen, wenn dort Arbeiter in weißen Schutzanzügen und Schutzmasken ihren Job verrichten. Wenn sie zudem Schilder aufgestellt haben und die Eternitplatten sicherheitshalber mit Wasser benetzen, ist getrost davon auszugehen, dass hier Fachleute am Werk sind, die genau wissen, was sie tun. So wie gestern in aller Frühe die Mitarbeiter des zertifizierten Fachbetriebs Scharding in der Lanzstraße.